The Neon Demon.

Da wäre dieser Film. „The Neon Demon“.

Er bekam ganz furchtbare Kritiken (und leider gibt es keinen vernünftig synchronisierten deutschen Trailer, weshalb ich – entgegen meiner Gewohnheiten – hier nur den Englischen genommen habe). Die Hauptrolle hat Elle Fanning, die darin einen hypnotisierend guten Job macht, Regisseur ist Nicolas Winding Refn, und die Handlung – angesiedelt im modernen Los Angeles – beinhaltet explizite (sexuelle) Gewalt, Kannibalismus und Schwarzmagie.

Absolut keine leichte Kost, und auch absolut nicht gedacht für ein breites Publikum. Visuell ist „The Neon Demon“ zwar ein Fest, überhaupt oft mitreißend inszeniert in Musik, Kostümdesign und Charakterzeichnung. ABER: als Herr Carax, unser Besuch und ich den Film vergangenen Sommer in unserer großartigen freien Zeit zusammen sahen, saßen am Ende alle da und wussten nicht so recht.

Alle, außer mir. 😆

Mich hat der Film umgehauen und nicht losgelassen. Bestimmt habe ich ihn bereits viermal geschaut. Weil er sich für mich (mitunter) mit der fundamentalen Kernfrage beschäftigt: „Was würde ein Mensch tun, um anerkannt, gesehen und geliebt zu werden?“

Und ich denke: eine ganze Menge. Unglaublich viel. Unheimlich viel-

Rasch zusammengefasst strebt es eine der Nebenfiguren an, genauso strahlend und geachtet zu sein, wie Protagonistin Jesse (= Elle Fanning). Jesse wirkt zunächst unscheinbar, blass und harmlos, aber in ihr steckt eine wahnsinnig intensive Kraft, derer sie sich bewusst ist. Als sie all ihre Konkurrentinnen und Nachfolgerinnen bei ihren Modelcastings in den Schatten stellt, nimmt die Geschichte ihren Lauf-

Wer sich nun davon angesprochen fühlt, dem empfehle ich „The Neon Demon“. Trotz schlechtester Resonanz seitens der Presse, und mit ausdrücklicher Triggerwarnung auf Grund der oben erwähnten Themen.

Weshalb der Film im Moment wieder so präsent in meinen Gedanken ist? Weil ich jüngst erneut (!) am eigenen Leib erfahren durfte, wie es ist, wenn „jemand anstrebt, genau so zu sein, wie ich“. Einerseits stellt dieses Nachahmen ein riesiges Kompliment für mich dar, es kickt mich irgendwie, ich fühl mich dadurch gut… Denn: DANKE?!! 😅

Andererseits ist es für den betreffenden Nachahmer extrem traurig, so wenig eigene Identität und Intensität mitzubringen. Kopien sind ohnehin stets langweilig. Bedeutungslos gar. 08/15. Ich feiere mutige, eckige, kantige Originale! Mit einer eigenen Stimme, mit Zukunftsvisionen, mit Zivilcourage und Träumen von einer besseren Welt. Und ich weiß, dass Herr Carax das genauso sieht. 😊

So. Wolf wird gleich wieder bei mir sein und dann machen wir uns einen weiteren wundervollen Abend. Ich bin so glücklich mit Wolf: weil er mit Stolz *er* ist, und ich mit ihm *ich* sein kann. WIR, und niemand sonst.

Und Herr Carax ist ebenfalls gut dabei. Er möchte ja sich selbst und das Meer zurück. Die Reise dorthin wird gelingen, daran glaube ich fest. 🐱💖🐻

Euch einen virenfrei-sorgenlosen Wochenstart!

VVN

19 Kommentare zu „The Neon Demon.

    1. Der Film hat *überall* miese Kritiken eingefahren. Ist sogar im Box Office mit einem fetten Minus abgeschmiert. 🙄

      Dabei arbeitete der Regisseur in der Vergangenheit u.A. mehrmals erfolgreich mit Ryan Gosling zusammen, beispielsweise in: „Only God Forgives“. Naja. Ich mag diesen Film. So verstörend er eben ist. 😇

      Alles Liebe! VVN

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      1. 🙂 – Gerne! Und, wie gesagt: ich kann nachvollziehen, dass er wirklich nichts für „jeden“ ist. Besonders die Gewaltdarstellungen sind sehr drastisch und nichts für einen schwachen Magen- 😮

        Solltest du den Film sehen, erzähl aber gerne mal, was du über ihn denkst! VVN

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    1. Guten Morgen, lieber Flo! Der Film *befürwortet* diese Dinge ja nicht! 😯

      Aber die Themen kommen eben vor. Dass man sich damit nicht auch noch in Filmform befassen mag, kann ich sehr gut nachvollziehen! Mich faszinierten allerdings die Charakterentwicklungen und die damit verbundenen Fragen. Letztlich ist der Film sehr gesellschaftskritisch. Jedoch sollte man seine WURST lieber länger vor, oder lange *nach* dem Gucken essen. 😉😅

      Es grüßt dich herzlich-dienstäglich: VVN

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    1. Carlie! Heyhey! 😊

      „Du weißt nicht Recht“, wahrscheinlichst auf Grund deiner Eigenerfahrung damit… Nicht „nur“ wegen meiner Rezension dazu? Falls es ohne üblen Spoiler geht: fandest du das darin dargestellte, blinde Streben nach Status und Anerkennung nicht (auch) sehr gesellschaftlich-akkurat? 🤔

      Und war Elle Fannings Arbeit nicht atemberaubend? Ah. Sau-interessant. Ganz liebe Grüße aus der Wolfshöhle! VVN

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      1. Hi! 🙂
        Also, es ist schon ne Weile her, dass ich den gesehen habe, aber ich weiß noch, dass ich jede einzelne Figur komplett scheiße fand (vielleicht außer Jesses Freund) und mir deshalb auch die Handlung ziemlich egal war. 😬 Also null Emotionen für den Plot außer einem etwas unangenehmen Gefühl… Hm, und ich weiß nicht, ob ich das akkurat finde. Ich glaube nicht. Weil das Streben nach Status und Anerkennung im Film zu einem Selbstzweck erhoben wurde, den es in Wirklichkeit nicht hat? Ich denke, die meisten Menschen verdecken oder kompensieren damit irgendwas, was das Ganze irgendwie traurig macht, aber im Film war es nicht traurig, sondern mehr so „whatever“.

        Hm. Mein Freund sagt, dass ich bei Filmkritiken keine Rücksicht auf Verluste nehme und sehr verletzend sein kann, wenn ich das gemacht hab, tut es mir leid 🙈

        Oh, aber noch zu Elle Fanning: klar! Aber das hat den Film auch nicht gerettet, für mich.

        Düdeldü! Grüße zurück 😅

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      2. Auf keinen Fall hast du mich damit verletzt! Ich musste sogar mehrmals grinsen, u.A. darüber, dass du „jede einzelne Figur komplett scheiße fandest“. So eine Rezension möchte ich gerne mal in der Zeitung lesen! 😅

        Düdeldü zurück! Und bis sehr bald! VVN

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