Trauma und BDSM. Ein vergrätzter Text mit 🐙🐙🐙.

Der Inhalt dieses Artikels brennt mir schon länger auf der Seele. Weil er meine nunmehr über 17 Jahre andauernde Verbindung zu Wolf thematisch stark einbeziehen muss, wird dies kein wissenschaftlicher Beitrag: sondern eher ein ziemlich subjektiver. Außerdem möchte ich euch vorwarnen: ich bin, gelinde gesagt, angepisst. Das *könnte* sich partiell in meiner Wortwahl niederschlagen. 🐙

Vorne an stelle ich einen Fakt, den ich SO hier nie genannt habe, weil er irgendwie (= für jede regelmäßig mitlesende Person) Käpt’n Obvious sein dürfte: mehrere Ärzte, die mich zwischen 1994 und 2004 psychisch evaluierten und „behandelten“, diagnostizierten mich u.A. als schwerst traumatisiert. Sowohl frühkindlich, durch Erlebnisse im allerersten Lebensjahr, als auch durch spätere Ereignisse – wen wundert’s. 🤔

Erst gestern Nacht und heute Mittag bekam ich diesen Teil meiner Realität wieder volles Brett ins Gesicht: eine zu 0 % beabsichtigte, kleine Unachtsamkeit im Umgang mit mir, und ich stand fröhlich knietief in einer Panikattacke. Wolf (= nicht der Auslöser und daher super perplex) brauchte bis *eben*, um mich halbwegs zu stabilisieren… Oha.

Aber: trotz der schweren Traumata, trotz meiner restriktiven Anorexia Nervosa, trotz aller gesellschaftlicher Anfeindungen und überhaupt trotz aller Scheiße gibt es sauviele Dinge, in denen ich gefestigt und mir selbst bombensicher bin.

Und zu diesen Dingen gehören, zweifelsohne, auch meine sexuellen Neigungen- (!)

Dass ich über viele Jahre hinweg eine wundervolle Partnerin hatte und genauso den nicht minder wundervollen Wolf, hat zum Glück niemals jemand in Frage gestellt, oder verändern und „wegtherapieren“ wollen. Zwar muss unsere Weltgemeinschaft in Sachen LGBTQ*- und non-binary-Akzeptanz auch noch unfassbar viel aufholen und lernen. Dennoch: zumindest meine Liebe zu Männern und Frauen wurde nie pathologisiert (= auf meine Traumata geschoben).

GANZ ANDERS MEIN HANG ZUM BDSM.

Und was zum Fick, liebe Leute – Wortspiel beabsichtigt. 😒

Was ich leider schon häufigst erleben durfte, sowohl im Internet, als auch im realen Leben mit ehemals langjährigen FreundInnen: es konnte über alles gesprochen werden. ABSOLUT ALLES. Über Gewalterfahrungen jeglichen Ausmaßes, über Sexualität in kleinsten Details, über Gott weiß was… Sämtliche Themen waren „erlaubt“ (= was natürlich gut so ist)!

Doch sobald ich anfing, glücklich und erdbeerwolkig von meinen vertrauensvoll einvernehmlichen BDSM-Sessions mit Wolf zu berichten, der mich (damit) seit 2003 immer nur bestärkt, inspiriert und aufgefangen hat… Dann war Schluss mit Offenheit und Gesprächsbereitschaft. 💀

Dann hieß es plötzlich: „BDSM? Oh Gott, nein, das KANNST du gar nicht wollen, das kann NIEMAND wirklich wollen, du reinszenierst doch bloß deinen sexuellen Missbrauch! Du GLAUBST nur, dass du das einvernehmlich tust, darauf kommst du irgendwann bestimmt selbst noch- Und jetzt will ich nichts mehr davon hören! Ich unterstütze dich mit dieser Art von Beziehung nicht.“

Total selbstgerechtes, vorverurteilendes, undifferenziertes, gänzlich an meiner – und Wolfs – Person vorbei gedachtes Scheißgelaber. Allein beim Gedanken an diese Vorträge möchte ich kotzen. Oder die betreffenden Leute mit radioaktiven, brechdurchfallinfizierten Kalmaren bewerfen. 🐙🐙🐙

Nja. Versteht mich nun bitte nicht falsch! Außer Frage steht, dass es Menschen gibt, die in ihrer gelebten Sexualität von ihren Traumata beeinflusst sind und/oder ihre Gewalterfahrungen reinszenieren (= was wohlgemerkt auch kein Stück verurteilt werden dürfte, in meinen Augen 😮)!

Und außer Frage steht genauso, dass es Menschen gibt, die auf Grund ihrer Traumata nichts von BDSM und den damit verbundenen Praktiken hören können! Weil es triggert, weil es Erinnerungen aufwühlt… Und da wäre ich der Letzte, der das nicht nachvollziehen und respektieren würde! Es ist nicht so, dass ich darüber reden (oder man mich lesen) *muss*. Auch da ist ein „Nein“ schlichtweg… Ein „Nein“!

Mein Punkt bei alldem ist lediglich, dass der BDSM-Aspekt nunmal schlichtweg zu mir gehört: ebenso, wie Heterosexualität zu einem Menschen gehört, oder Homosexualität, oder Asexualität… Ich spreche mich also gegen die küchenpsychologische Vorverurteilung aus, dass ich diese Neigung bloß in Folge von Missbrauch und Gewalt entwickelt habe – und dass an meiner Sexualität (mit Wolf) etwas falsch, verwerflich und ebenfalls gewaltvoll ist!

Denn: DAS kann nur ich selber wissen, niemand sonst. Und wenn ich sage: „Ich bin so mit dem BDSM, was sich völlig richtig und *gesund* anfühlt, und ich lebe in einer äußerst vertrauensvollen, langjährigen Verbindung zu einem außerordentlich coolen Typen!“… Wieso erscheinen dann trotzdem noch stetig diese Kackvögel, die mir all das absprechen wollen?!

Immer öfter, so traurig es (für diese Charaktere) ist, denke ich, es ist Neid. Stumpfer, dummer, verbitterter Neid. Und auch dabei möchte ich mich in hohem Bogen erbrechen!

BDSM zu leben ist in Deutschland nicht nur vollkommen legal: sondern vor allem als Neigung ebensowenig behandlungswürdig wie Homosexualität! Etc.-

Und auch *mit* Trauma ist es möglich, aufrichtig zu lieben und sexuell selbstbestimmt, selbstbewusst und in sich selbst klar definiert zu sein- Spaß an Sexualität zu haben, neugierig zu bleiben und wahrhaft zu vertrauen! Trotz aller gelegentlich aufkommenden Ängste, Flashbacks und Schwierigkeiten: ES IST MÖGLICH.

Also bitte, ihr ganzen Zweifler, Neider, Hater, Kackvögel: nehmt euren Bullshit und fliegt einfach weiter! 🐙

Zum Abschluss noch ein zu alldem passender Beitrag von „Farbgesprenkel“, dem ich restlos zustimmen muss: Lets Talk About Trauma und Sexualität. Danke dafür. 💖

Ich wünsch euch einen grandiosen dritten Advent- Morgen und Montag ist Herr Carax textlich am Start.

VVN

P.S.: weil ich noch immer mental durchhänge, antworte und lese ich euch morgen. Jetzt rufen zunächst Wolf, Nudeln und Borderlands III.

37 Kommentare zu „Trauma und BDSM. Ein vergrätzter Text mit 🐙🐙🐙.

  1. Absolut korrekt
    Es ist das komplette Gegenteil von Gewalt. Weil es einvernehmlich ist. Weil Grenzen abgesprochen werden. Weil im d/s der D part extrem aufpassen muss, sensibel sein muss, seinen Partner, Partnerin lesen können muss

    Und weißt, es ist egal, ob die Vorliebe vielleicht wegen dem Trauma erwachsen ist oder nicht. Das Ding bleibt….es ist einvernehmlich und keine Gewalt. Selbstbestimmt.
    Und sowieso geht es niemanden auch nur einen Furz an, was und warum und wie es im ,Bett,, abgeht. Oder sonst wo.<3
    Absolute Unterstützung von hier und ein paar
    🐙🐙🐙🐙🐙🐙🐙

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  2. Nicht durchhängen, Valentin! Ich sauf mir gerade mit Espresso den Abend schön. Lol Wünsche euch ein schönes Wochenende, mit einem guten Start in den härteren Lockown. Ich liebe diese überraschenden Weihnachtgeschenke,zumal ich mittlerweile sowieso auf volle Lieferdienstversorgung umgestellt habe. 😉 LG Michael

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    1. Nachträgliches Prost mit dem Espresso, lieber Michael! 😊

      Ein wenig hing ich schon noch durch, weshalb ich erst heute wieder mit Ruhe schreiben kann… Aber es ist OK und mit dem Lockdown habe ich genauso meinen Frieden geschlossen, wie du. 🌞

      Alles, alles Gute! VVN

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  3. Ich denke du solltest nichts auf das Geschwätz anderer Leute geben . Es kann nun mal nicht jeder mit diesem Thema umgehen und daher wird das sofort als gestört abgetan . S…… drauf 😄
    Es ist eine Form der Sexualität, die eigentlich von sehr viel Respekt begleitet wird . Leb es einfach und sei glücklich 🍀😊
    Liebe Grüße Mona

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    1. Liebe Mona, du hast mit deinen Worten absolut Recht! Sehr viel Vertrauen und Respekt halte *auch ich* auf dem Gebiet für fundamental! Und zwar von Seiten aller Beteiligter. 😊

      Natürlich „sollte“ es im Idealfall bei JEDER Form von Sexualität Vertrauen und Respekt geben: ganz klar! Allerdings sehe ich beim BDSM sogar eine noch höhere Notwendigkeit dafür, weil es in etlichen Fällen um einvernehmliche Körperverletzung geht. Es braucht unfassbar viel klare Kommunikation, und ganz viel Nähe: zum Partner *und* zu sich selbst. Wie die „Lunis“ schon sagten: dies ist das Gegenteil von Gewalt. Insofern ist es wahrlich traurig, wie oft BDSM (= in Liebe und Einvernehmen!) missverstanden und als krank abgestempelt wird. 😯

      Danke für deinen Kommentar, und bleib du ebenfalls gesund und glücklich! 🙂

      VVN

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    1. Liebe Barbara! „Wie ein Loch im Kopf“. Das gefällt mir, weil es einfach nur wahr ist. 😅

      Und selbstverständlich haben extrem viele Personen, die den o.g. Lebensstil stumpf verurteilen und haten, oft ihre eigenen Probleme. Häufigst leben sie selbst nicht einmal in einer Partnerschaft, oder wenn, dann offenkundig in einer unglücklichen/dysfunktionalen/wahrhaft gewaltvollen (= so meine Beobachtungen, besonders nach Anfeindungen von früheren „Freunden“). Weshalb sie sich dann über (Menschen wie) mich erheben müssen. Es ist ein trauriger Kreislauf, der mich aber eben oft wütend macht. 🐙

      Lass du es dir gutgehen! VVN

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      1. Wenn Du eines Tages so alt bist wie ich, nimmst Du all das auch gelassener und solche Menschen lassen Dich kalt. Das Leben ist zu kurz und zu wertvoll, um solchen Menschen Zeit zu geben.💫 Danke und ganz liebe Grüße zurück, lieber Valentin 🍀

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  4. Eigentlich wollte ich nie etwas zu Deiner Sexualität sagen, aber da es jetzt ein Thema ist, was die Reaktion dazu angeht, sage ich Dir, wie ich sozialisiert wurde: Meine Eltern hatten viele Bücher, und ich nahm mir immer wieder irgendwelche, um zu sehen, ob ich sie verstünde.
    Im Alter von etwa 14 Jahren entdeckte ich ein Buch von Dr. von Kraft-Ebing, das hiess Psychopathia Sexualis. Das war ein Buch über „aberrative“ sexuelle Praktiken, die der nette Doktor aufgezeichnet hatte (etwa zur gleichen Zeit, als Freud seine Couch berühmt machte). Das Buch war eine Sammlung von Fallbeispielen, was die Patienten umtrieb. Manches fand ich sehr abstossend, manch anderes aber auch erregend.
    Ein anderes Buch war „The Olympia Reader“, ein Buch voller staatlich indizierter Pornographie, das aber nach einem wichtigen Gerichtsurteil in Paris gedruckt werden durfte.
    Die Autorenliste liest sich heute wie ein Who’s Who der Schriftsteller der Avantgarde zu der Zeit. Man kann kaum glauben, daß sich damals jemand darüber aufgeregt hätte, aber weit gefehlt.
    Jedenfalls wurde ich damals in den 60ern „aware“ gemacht auf die verschiedenen Spielarten der Sexualität, und ich habe es mir damals zu Herzen genommen, daß es uns nicht zusteht zu urteilen. Jeder trägt sein Bündel, ob straight, gay, queer oder sonstwie… Der Drang ist so stark, daß wir alles machen, um ihn zu befriedigen. That being said, I draw the line at Pedophilia and generally the abuse of children and youths that have no control over their own lives.
    Dir das Beste, Alex

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    1. Hallöchen nochmals, lieber Alex! 😊

      Deine Ansicht, dass jeder „sein Bündel trägt, ob straight, gay, queer oder sonstwie“ kann ich nur vollster Überzeugung teilen. Auch, „dass es uns nicht zusteht zu urteilen“. SOFERN die Dinge einvernehmlich zwischen mündigen Personen geschehen, die beide Freude daran haben – ganz gleich, was für Dinge – SOFERN das so ist, ist alles in bester Ordnung. 🌸

      Und was Kindesmissbrauch betrifft, sehe ich das selbstverständlich ebenfalls wie du! Daran ist nichts jemals einvernehmlich, geschweige denn zu entschuldigen!

      VVN

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    1. Liebe Maria, ich danke *dir* für deinen Zuspruch! 😊

      Und, ja… Es ist mir wichtig, so ehrlich zu berichten, egal um was es geht: denn vielleicht fühlt sich dadurch ja jemand Anderes selbst ein wenig verstandener. Und besser. Und weniger allein. 💖

      Hab einen wunderbaren Rest-Dienstag! VVN

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  5. Meiner Erfahrung nach lehnen diejenigen etwas ab, die davor Angst haben – Angst davor, selbst betroffen zu sein. Der Satz „Es kann nicht sein, was nicht sein darf.“ spiegelt das gut wieder. Wenn ich Angst habe, verletzt zu werden, dann kann der Wunsch danach nicht natürlich sein – auch nicht bei anderen, denn dann wäre es ja auch bei mir möglich, dass ich diesen Wunsch habe bzw. er in mir entsteht.
    So könnte auch Deine Beobachtung des Neides entstanden sein: „Wie kann er etwas wagen, was ich mich niemals trauen würde.“ Die meisten Menschen kennen Schmerz nur als etwas unangenehmes. Das Schmerz-Zentrum und das Lust-Zentrum liegen im Gehirn aber direkt nebeneinander – eine direkte gegenseitige biochemische Stimulation ist nichts ungewöhnliches (sieht man heute im Übrigen auch in jedem zweiten Porno-Film in mehr oder weniger sanften Anklängen).
    Ich persönlich habe keine Ahnung von BDSM. Allerdings kann ich aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich jede Spielart der Sexualität verstehen (und als existent akzeptieren). Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass fast alles im Leben einen Sinn hat, sogar das verwerflichste Verhalten. Das Problem ist immer nur das richtige Maß. Alles muß im „natürlichen Gleichgewicht“ sein. Tritt ein Faktor zu stark in den Vordergrund oder aus seinen sinnvollen Kontext heraus, kann es zu bösen Problemen kommen. Und dabei ist es dann sogar egal, ob es sich um geachtetes oder geächtetes Verhalten handelt (was nicht selten eine reine Frage der Mode und Tradition ist). Ein pauschales Urteil ist also in den meisten Fällen einfach nur „dumm“. (Und spiegelt oft einfach nur die Angst vor dem Thema wieder.)
    Wenn Du kannst, „lasse redn“. (Die Ärzte…)
    👍🍀🤗

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    1. Heyhey und dir ebenfalls herzlichen Dank für deine lange Ausführung von Gefühlen und Gedanken! 🌞

      Genau wie du wehre ich mich gegen diese „dummen Pauschalurteile“. Natürlich braucht es bei allem ein gesundes Maß. Aber ist dies gegeben, wüsste ich ebensowenig, was man denn kritisieren sollte. 🤔

      Dieses: „Wie kann er etwas wagen, was ich mich niemals trauen würde.“ bekomme ich übrigens auch sehr oft im negativsten Sinne ab. Und ich wünschte dann immer, die betreffenden Leute würden bei sich selbst bleiben, anstatt ihre Unsicherheiten an (Personen wie) mir auszulassen. 🐙

      Mach es gut- Und pass auf dich auf! VVN

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      1. Die Menschen brauchen ihre Sicherheit, ihre engen Grenzen, und alles was jenseits liegt macht Angst (in den meisten Fällen). Und was Angst macht muß bekämpft werden – das ist die Grundversion dieser Emotionsschleife. Sich darüber zu ergeben erfordert Bewusstseinsarbeit. Und die kann man leider nicht von jedem erwarten…
        👍🍀🤗

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  6. Es tut mir sehr leid zu hören, dass Sie täglich diesen engstirnigen Menschen gegenüberstehen. Ich persönlich habe keine Meinung über „den Lebensstil“. Ich habe jedoch über körperliche Misshandlung gesprochen und wie viele Menschen „den Lebensstil“ benutzen, um ihn zu entschuldigen. Ansonsten geht es niemanden etwas an, was Sie tun. Und sie sollten “ha ha” gehen und es in Ruhe lassen, wenn Sie es ansprechen. Wow.

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    1. Dankeschön. 💖

      Es stimmt leider, dass manche Menschen den „BDSM-Lebensstil“ auch benutzen, um körperliche Misshandlungen und Unterdrückung an Anderen zu rechtfertigen. Also Menschen, die gewalttätig *unter dem Deckmantel* BDSM sind. Das finde ich persönlich furchtbar, und so etwas darf auch nicht passieren! 😟

      Aber einvernehmlich im Vertrauen handelt es sich definitiv *NICHT* um Gewalt- Und da nerven mich die engstirnigen Ansichten bis zur Unendlichkeit. Njaaa. Ich sollte „ha ha gehen“, doch manchmal kann ich nicht. 😉

      Liebste Grüße! VVN

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  7. Leider gehöre ich noch zu einer Generation, wo Sexualität ein TabuThema war. Dagegen wurden Abscheulichkeiten gelebt und andere sahen weg.
    Alles was Menschen in gegenseitiger WERTschätzung und einvernehmlich tun, wobei sie sich geliebt und gesehen fühlen, ist doch etwas, worüber andere nicht urteilen dürfen. Aber leider brauchen es viel zu viele Mitmenschen, andere mit Dreck zu bewerfen, um sich selber toll zu fühlen.
    Wenn ich heute jung wäre, würde ich viel mehr ausprobieren und lila Hüte tragen(da gibt es ein Gedicht dazu).
    Lass die Leute reden….

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    1. Auch euch einen schönen Dienstag, ihr Lieben! 😊

      Euer Kommentar hat mich wirklich gerührt, und das *keinesfalls* auf mitleidig-herabschauende Weise, sondern weil ich es schrecklich finde, wie ihr und so viele eurer Generation unter dieser absoluten Tabuisierung von Sexualität gelitten habt, unter der regelverliebt-erzkonservativen Haltung der Gesellschaft und unter der Unterdrückung von allem, was nicht völlig der Norm entsprach. 😟

      Und damit endet es ja traurigerweise nicht: in immens vielen Ländern der Welt hat es auf all diesen Gebieten noch gar keinen Fortschritt gegeben, worauf euer Kommentar natürlich gleichfalls hinweist (= jedenfalls habe ich diese Parallele direkt gezogen 🙂).

      Ah. Ich wünsch euch die Chance, auch AB JETZT noch viel Neues auszuprobieren. Ich wünsch euch alles Glück der Welt und tonnenweise lila Hüte! Und so, wie ich das Gedicht verstanden hab, sagt es aus, dass es dafür nie zu spät ist. 🌞

      Herzlichst: VVN

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      1. Danke und ja du hast das richtig verstanden. Da die Weihnachtsgeschenke fast fertig gestrickt sind, sollte ich anfangen lila, grüne, rosa und andere Hüte zu häkeln.
        Herzlichst Marie und Co
        🤠👩🏻‍🎤🧑🏻‍🎤🤶🏻🧙‍♀️🧚‍♀️🧶🌈

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    1. Hey there… Again, today! 😉

      I guess it was a translation-thing once more but this was not my point- My BDSM is not the „most intimate and exclusive side of my life“, but it’s a part of me as a person – just like any other kind of sexual orientation can be a part of any other person.

      Therefore I stand against the very judgemental (and scientifically wrong) view that BDSM simply *HAS TO BE* linked to violence and trauma, and that it *HAS TO BE* non-consensual, no matter what. Same with homosexuality! It’s nothing to be „solved“ or „fought“ with therapy! People are born this way, and so was I. 😇

      All the best! VVN

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  8. G’tt, genau das. In der Therapie über Dinge sprechen, die das „Weltbild zerstören“ (Zitat Thera)? Kein Problem, total verständlich. Über Sex, oder, G’tt bewahre, BDSM sprechen? Waah, neeein. Und wenn schon Sex, dann doch bitte Vanilla, schließlich hat man Gewalt erlebt, und das geht ja nicht, und „man muss ja nicht alles an Fantasien ausleben“. Dass kaum jemand im System an vanilla Sex Spaß hat, ist dann auch egal… Ommm.

    Ich weiß nicht, warum diese Vorliebe da ist. Traumatherapie hat nichts daran verändert. Im Gegenteil, ich kann es teilweise als „empowerment“ einstufen, oder das Wissen aus der Therapie nutzen, um besser Grenzen zu setzen oder zu reflektieren, was ich möchte/brauche. Für mich ist BDSM etwas, das zu sehr viel Kommunikation und Reflexion „zwingt“. Das ist anstrengend, aber das Endergebnis ist für mich ein Unterschied wie… zwischen Kamillentee und Espresso. Dabei mag ich Kaffee nicht mal. Vielleicht setzen Traumata bestimmte Schwellen für ein Optimum an Stimulation höher, und deswegen ist es da. Vielleicht ist es unbewusst auch Therapie (mMn ist aber jede positive Beziehung gewissermaßen therapeutisch…). Wer weiß. Wichtig ist, dass es niemandem schaden soll. Und solange es das nicht tut und alle Beteiligten sich gut fühlen (oder angenehm nicht-gut ;)) – ey, lasst die Leute doch machen.

    Oder (mein Hirn schreibt es dem Marquis zu, ich bin mir aber gerade nicht sicher, woher es stammt: pervers ist, was nur einem gefällt.

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    1. Ah, wundervoll. So viel Verständnis und so viel Zustimmung von einer Seite, die einfach WEIß, WIE ES SICH MIT DEM GANZEN ENTSETZT-VERURTEILENDEN BULLSHIT LEBT. Außerdem ist der „Kamillentee-und-Espresso-Vergleich“ ein Traum. 💖😆😅

      Wenn es um die Ursachenfrage geht, so hadere ich persönlich da nicht. Meine Überzeugung geht dahin, dass man betreffs BDSM usw. schlichtweg so geboren wird: und selbst wenn *nicht*! Solange es eben nicht schadet und zu „sehr viel Kommunikation und Reflexion“/Empowerment/einem super achtsamen Umgang mit PartnerIn und sich selbst führt… Wieso müssen Dritte das dann ständig kleinreden und regelrecht panisch pathologisieren?! 😒

      Mögliche Antworten DARAUF habe ich auch bereits gegeben, und in jedem Fall nervt es. Man ist doch wohl weitaus, *weitaus* mehr als das Resultat seiner Traumata, verdammt! 🐙

      Liebste Dienstagabendgrüße! VVN

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