Einkaufen an einem Tag im März.

Montag. Ich starte ganz frisch in die Woche. Das Wetter ist mega.

Motiviert, wie es sich für diesen Tag gehört, bepacke ich mich mit PfandFlaschen und stiefele los. Ziel: der SuperMarkt. Der Kühlschrank muss gefüllt werden.

Als ich ankomme, stehe ich vor verschlossener Tür. Komisch. Menschen sehe ich drinnen irgendwie auch keine. Egal. Gehe ich halt einmal rum und nehme den HauptEingang.

Dort. Gleiches Bild. Schon seltsam. Es hängt nichtmal ein Zettel aus. Ich bin verwirrt. Streiken die heute?

Unerschrocken mache ich mich auf den Weg zum nächsten Laden. Der wird ja dann wohl aufhaben.

Für MontagMittag sind schon viele Leute unterwegs. Vor’m Bäcker war eine für diese Zeit untypisch lange Schlange. Ich habe Hunger. Denke an all die Leckereien, die es gleich gibt.

Als ich den geschlossenen Rossmann in einiger Entfernung vor mir sehe, werde ich aus meinem gedanklichen EssensParadies geworfen. Warum sollten die von Rossmann auch heute streiken? Haben Beschäftigte des Einzelhandels überhaupt schon mal gestreikt? Ich bin lost.

Handy raus. Internet an. Google fragen.

Mir werden nur Supermärkte angezeigt, welche sonst immer am Sonntag und an FeierTagen geöffnet haben.

Dann wird mir klar, was los ist. WeltFrauenTag.

Das wusste ich. Nur, dass er bei uns inzwischen als offizieller FeierTag gilt, hatte ich nicht auf dem Schirm. Kein Wunder. FeierTage beachte ich generell kaum. Dazu kommt der CoronaBlues.

Vorhin habe ich mich noch gefragt, ob ich heute irgendwas Besonderes zum WeltFrauenTag bloggen soll, oder „muss“? Beglückwünscht man die Frauen heute? Ich habe wirklich keine Ahnung. Würde es aber gerne richtig machen. Daher bin ich jetzt offen für Eure Anregungen.

Fest steht für mich, dass dieser Tag und das damit verbundene Signal ein Fortschritt sind. Genauso wie die Angleichung der Sprache, der Löhne, der Machtverteilungen Fortschritte sein werden. Lasst uns dafür gemeinsam kämpfen und voneinander lernen.

Und vielleicht gibt es ja irgendwann nur noch den MenschenTag. Ein Tag, an dem wir uns alle feiern für das, was wir geworden sind. Frei von überholten WeltAnschauungen und veralteten RollenBildern.

Bis dahin verbleibe ich solidarisch. Heute ganz besonders mit allen Frauen dieser Welt!

Julian Carax

42 Kommentare zu „Einkaufen an einem Tag im März.

  1. Bei uns an der Schule wurden heute von Verdi zum Weltfrauentag circa 20 Rosen am Haupteingang abgestellt.
    Das war eine Premiere, denn sowas gabs noch nie…. aber ich als Verdi-Mitglied habe mich sehr darüber gefreut.
    🙂
    Ja und ansonsten?
    Dass das inzwischen sogar in einigen Bundesländern als Feiertag gilt, war mir bis gerade neu.
    Aber wenns scheen macht)))
    Liebe Grüße und ich hoffe, du hast doch noch irgendeinen offenen Laden gefunden, um deinen Magen zu beruhigen! 🦁

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    1. Ich finde es gut, dass du dich über die Blumen gefreut hast. 🙂

      Ich habe dabei eher ein gemischtes Gefühl. Dahingehend, dass es sich für mich so anfühlt als würden Einige (Firmen & Organisationen) diesen Tag dazu nutzen ihr Image aufzupolieren. Und um Geld zu machen. Dabei bleibt das eigentliche Thema und die immens wichtige Diskussion auf der Strecke. Ist aber auch nur meine Empfindung.

      Ich habe dann einfach was bestellt. Wie man das am FeierTag so macht. 😂

      Liebe Grüße

      JCarax

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      1. Das mag du recht haben
        Aber man sollte viel, jedoch nicht alles immer bis ins Kleinste hinterfragen. Manchmal muss man sich einfach auch über Kleinigkeiten freuen, denn sie können ein Anfang von etwas Großem sein…. 😉

        Angenehmes Bergfest später…… 🙂

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  2. Das letzte hast du echt schön gesagt Julian. Wäre wirklich für die Zukunft erstrebenswert.
    Trotzdem musste ich eben lachen, als ich mir dich gerade vollgepackt vorgestellt habe, wie du von Laden zu Laden tingelst, um deine Flaschen los zu werden.
    PS: ich brauche keine Glückwünsche, werde aber auch gleich meinen Glückwunsch bei meinem Beitrag raushauen 😅🌸

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  3. Hast du das echt verpasst? 🙂 Vor ein paar Jahren hat der Staat festgesstellt, dass einige Bundesländer zu wenige Feiertage haben (im Vergleich zu Bayern?). Berlin schnappte sich den Frauentag und Sachsen den Kindertag. Auch schön. Den Menschentag fände ich aber auch am besten! Einen schönen sonnigen Trödeltag!

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      1. Was diese Thematik angeht, lebe ich hinterm Mond. Aufgrund der Tatsache, dass unser Laden jeden Tag aufhat, macht es für mich keinen Unterschied.

        Jetzt werde ich den Tag für ewig nicht vergessen. 😀

        Ich wünsche eine entspannte RestWerkTagsWoche.

        JCarax

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  4. Hast du schön geschrieben, lieber Julian 💝
    Ein Tag an dem sich die Menschen feiern dürfen, weil jedes menschliche Wesen so sein kann, wie es sein möchte.
    🖖🏼 Sabine aus dem 🕷 🕸

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  5. Hoppla, ich habe etwas verpasst. Gesetzlicher Feiertag in Deutschland? Ich habe heute extra viel Arbeit ins Homeoffice geschickt bekommen, keine Blumen. Da das hier bei uns in Italien aber Mimosen wären, die ja nett anzuschauen sind, aber irre stinken, kann ich drauf verzichten.
    Super Idee, der Menschentag. Wo ist die Petition, ich unterschreibe!😁
    LG Anke

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    1. Du hast nichts verpaßt, keine Sorge. Feiertag ist das nur in Berlin.
      Ich wollte heute dort jemanden anrufen und hatte das dann auch mitgekriegt, daß da ja neuerdings „gefeiert“ wird.
      Den Menschentag fänd ich allerdings auch was Feines.

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      1. Ihr könnt auch nicht alle FeierTage haben. 😋

        Vielleicht könnt ihr ja aber einen anderen gegen den WeltFrauenTag tauschen?!

        Liebe Grüße.

        JCarax

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  6. Und es gibt übrigens noch eine ernsthafte Empfehlung, was privilegierte Menschen tun sollten, also Leute, die von Sexismus nicht betroffen sind: Denen Reichweite verschaffen und zuhören, die darunter zu leiden haben.
    Dazu zählen btw auch trans Männer und einige nicht-binäre Menschen. Weswegen die intersektionaleren unter den Feminist*innen heute auch nicht den Weltfrauentag feiern, sondern den „Feministischen Kampftag“.
    Ziel sollte klar sein:
    Patriarchat zerschlagen.

    Alles darunter ist nichts weiter als Geschwätz.

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    1. Diese Rat nehme ich mir gerne zu Herzen.

      Bevor ich Valentin kennengelernt habe, war ich mir noch nicht mal über meine Rolle als weißer und europäischer Cis-Mann. Das hat sich komplett geändert. Vor allem auch durchs Zuhören. Daher weiß ich wie wichtig das ist. Genauso weiß ich, dass ich da längst nicht ausgelernt habe.

      Daher werde ich weiter gut zuhören, wenn Menschen mit mehr Ahnung was zu sagen haben.

      Liebe Grüße.

      JCarax

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      1. Naja, wenn das ernst gemeint ist, könntest du echt aufhören, bei Werbung für eine „Männer reden mit Männern über Männer und laden Männer zu Männer-Wettbewerben ein“, aka dem Prinzip Schwanzgeborenen-Seilschaften, zu attestieren, das sei kein oder sogar gegen Patriarchat.
        Eigentlich ist es nämlich genau das.

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      1. Allerdings, lieber Ankor, ist für mich klar, dass weder du, noch Herr Carax, noch irgendwer anders hier – auf diesem Blog! – die „All Lives Matter“-Bewegung feiert. Das sind ultrarechte, geschichtsrelativierende Ottos- 🙄

        Unseren sehr untopischen „Menschen-Tag“ verorte ich emotional ganz woanders. Nämlich in einer idealen Welt, wo *wirklich* jeder so angenommen wird, wie er ist. 🌸

        Liebe Grüße! VVN

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      2. Eigentlich ein Widerspruch in sich, dieser Name für eine solche Gruppe. Aber das machen solche Gruppen anscheinend gerne…
        Mit Deiner emotionalen Verortung gehe ich zu 100% mit.
        👍💚🤗

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  7. Das muss man Berlin einfach lassen. Es ist ein wirklich starker move gewesen, den Weltfrauentag zum Feiertag zu machen. Hut ab. 🙂 Rheinland-Pfalz ist in diesen Belangen leider Lichtjahre hinterher und dass trotz Landesmutter…
    Erst dachte ich beim Lesen, dass Du Montag und Sonntag durcheinander gebracht hast, könnte beim Coronablues ja durch aus auch passieren… 😉

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    1. Die Sonntag/Montag Geschichte kriege ich trotz Corona ganz gut hin. Aber auch nur weil Sonntags immer so viel FußBall kommt. 🤣

      Ja ist wohl eines der wenigen Beispiele für gute moves in der HauptStadt.

      Beste Grüße.

      JCarax

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