Joko & Klaas schlagen den Star.

Nachdem das Twitch-Jahr schon äußerst vielversprechend gestartet ist, scheint es, als würden wir uns noch auf Einiges mehr freuen können.

Ein MarioKart-Event ohne großes TamTam im Vorfeld hat am Sonntag ungefähr 300.000 Leute angelockt. Eine große Zahl. Für TwitchVerhältnisse.

Größeres wird folgen.

Fest steht, dass es mindestens vier weitere Camps um Sido und Knossi geben wird. Zusammen mit AmazonMusic veranstaltet Letztgenannter ab dem dritten April zudem “Show your Talent”. Die wohl größte und interaktivste Talentshow. Das hat Potenzial. Zumal Twitch zu Amazon gehört und der König des Internets eine große Reichweite besitzt.

Anfang August ist ein StreamerBoxTurnier geplant. Während sich die Streamer sonst nur virtuell messen, steigen sie dort in den realen Ring. Hauen sich auf die Rübe. Kann und darf man zweifelhaft finden. Den Viewern gefällt’s. Das Training hat bereits angefangen.

Seit gestern Abend ist klar, dass es zwei weitere, sehr ambitionierte Streamer gibt. Wenn es um das Thema Unterhaltung und das Wachsen von Twitch geht. Und, wenn wir von einem größeren Rahmen sprechen.

Am 27. März wird auf Twitch die Show Teammates anlaufen. Eine Kombination aus Schlag den Star und Joko & Klaas gegen die Welt.

Veranstaltet wird dieses Format von Amar und Trymacs. Circa 3.300.000 Follower kombiniert. Unter anderem gesponsert von EMP. Ja, genau. Das Heft von früher mit dem ganzen Merch gibt es immer noch. Primär im Internet. Schön, dass nicht alles vergeht.

Jedenfalls werden sich die Beiden in den verschiedensten Spielen gegen ein anderes Team beweisen müssen. Die Spielformate werden sie vorher nicht kennen. Die Gegner erst spät bekannt gegeben. Für den Hype. 

Moderiert wird das Ganze natürlich. Und PreisGeld gibt es auch. Immerhin 30.000 €.

Die Ankündigung ist vielversprechend. 

Knossis Camps gegen Teammates. RTL gegen Pro7. Wenn man es mit dem linearen Fernsehen vergleichen möchte. Nur, dass die Leute einander auf Twitch Erfolg gönnen. Daher denke ich, dass der daraus resultierende Wettkampf ein Gewinn für alle sein wird. Primär den Zusehern natürlich, welche immer besseren und vielfältigeren Content bekommen.

Ich rechne mit einer riesigen Entwicklung und bin sehr gespannt.
Sowas hier ist übrigens nie Werbung für Twitch, oder so. Ich bin einfach nur ein RiesenFan. Weil es echt ist. Nicht bestimmt vom Weißen Patriarchat.

Julian Carax

P.S.: ich habe Eure Kommentare auf dem Schirm. Aber Ihr wisst: Der innere Kampf zieht manchmal viel Reserven.

58 Kommentare zu „Joko & Klaas schlagen den Star.

  1. Interessant – und doch nicht so meins. Ich glaube, ich bin zu langsam für diese Welt. Das war ich früher schon und jetzt wird es schlimmer.
    Ich denke, aus meinem Paralleluniversum heraus zu bloggen, sich ab und zu ins Leben schmeißen, um sich zur Erholung wieder zurückzuziehen – jo – 🐢 – das passt.
    Liebe Grüße
    Sabine aus dem 🕷 🕸

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  2. Ich schliesse mich unbekannter Weise Sabine an. 😉 Alle diese Spiele-, Rate- und sonstigen Sendungen stehen bei mir seit jeher auf der „Cancel-Liste“. So schön die sein mögen, liebe ich pure Unterhaltung, ohne dabei viel Denken zu müssen. :-)) Wünsche euch noch einen schönen Abend! LG Michael

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  3. Nicht bestimmt vom Patriarchat?
    Ich bin ja nicht so bei Twitch, magst du mir gerade mal die nicht cis-männlichen Teilnehmenden raussuchen? Oder hab ich da ’n Trans*-Outing verpasst?

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    1. Oh. Sicher bestimmt vom Patriarchat. Nur eben nicht vom *WEIßEN*… 😹

      (Ansonsten hab ich von „Twitch“ keine Ahnung und sah letzte Woche nur ganz wenige Minuten mit Herrn Carax. Aber das eben war *mein* erster Gedanke dazu- Bin gespannt, noch mehr darüber zu erfahren. 😇)

      VVN

      P.S.: bin echt fertig heut. Ich maile euch morgen nach dem Bloggen zurück.

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      1. Du, alles gut.

        Ja, ich halt mich auch von Twitch fern. Weil die „Echtheit“ und „Freiheit“ da für gewöhnlich darin besteht, mit jeder Art von sexueller Belästigung, abfälligen und anzüglichen Bemerkungen gegenüber Frauen und sonstigem unangemessenen Verhalten durchzukommen, weil man stets ne GamerGate-affine Community hinter sich weiß.
        Und wenn eine Frau dagegen aufmuckt, hat die gesamte Community die Gewissheit, dass _sie_ am Ende diejenige ist, die dann weg vom Fenster sein wird. Während die Bros sich dann zu 30-70 aufteilen in die kleinere Fraktion, die sich auf die Seite der Geschädigten stellt, und die 70%, die daraufhin ein riesiges Geschrei drüber veranstalten, wie unschuldig der Täter ist und ihn zum „Shitstorm-Opfer“ stilisieren, das es schließlich nicht verdient habe, dass die 30% was dagegen gesagt haben. Während die StreamerIN für die nächsten Monate nur noch anonym unterwegs ist. Wenn nicht irgendwer ihre Adresse ausbuddelt und sie die Belästigung dann RL ins Postfach bekommt. Es macht mich so unfassbar wütend alles.

        Was er hätte schreiben müssen, wäre „White Supremacy“ gewesen, wenn überhaupt. Es gibt wenige Orte, an denen das Patriarchat so gewaltsam herrscht und zelebriert wird wie in allem, was mit Gaming zu tun hat, und Gaming und Twitch kannst du voneinander nicht trennen.
        Aber hey. Exakt deswegen fühlen Cis-Typen sich da halt dann auch wohl, ne. Für die ist das „soll sich mal nicht so anstellen“ nunmal die ultimative Freiheit.

        Twitch contra Patriarchat, ey, kommste aus dem Kopfschütten nicht mehr raus.

        Na… ich bin auch n bisschen fertig heute. Einen schönen Abend dir!

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      2. Der letzte, größere Fall war übrigens der hier: https://www.esports.com/de/sexismus-debatte-in-twitch-deutschland-162247
        Man beachte die Formulierung „Eine Sexismus-Debatte hätte niemand gebraucht“. Nicht die „Willst du dich auf mein Gesicht setzen“-Aufforderung hätte niemand gebraucht. Sondern die DEBATTE darüber wird von so einem Magazin als das Problem betrachtet.

        Es ist nicht der erste oder einzige Fall, bei irgendeiner Streamerin läuft das alle paar Wochen so, und wenn die Betroffenen dann nicht die brave Bitch spielen, die das natürlich am Ende doch alles gar nicht schlimm findet, wird die „Community“ ihr halt entsprechend auch nicht verzeihen, was sie so einem armen, armen Täter angetan hat mit ihrem Nicht-Aushalten. Und dann darf sie gehen.
        Es schwappt alle paar Wochen sowas mal zu Twitter rüber. In dem empfohlenen Clip hier kotzt mich als trans Mann obendrein schon der „Schwanger“-Witz am Anfang an. Als wäre irgendwer von denen mal in der Situation gewesen, auf eine „Pille danach“ angewiesen gewesen zu sein, um sich vor dem „lebenslänglich“-Urteil „Abtreibung oder alleinerziehend auf HartzIV für den Rest deines Lebens“ bewahren zu müssen.

        Cissen ey. Ziemlich oft einfach nur zum Kotzen.

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    2. Sicherlich ist es richtig, dass Twitch und Gaming Hand in Hand gehen. Rein historisch bedingt, ist das logisch. Dennoch gibt es eine Entwicklung, die nicht nur auf Gaming bezogen ist. Mittlerweile gibt es so viel. Und Einiges davon, hat nichts mit Gaming zu tun!

      Zu dem Punkt mit dem Patriachart. Was das lineare Fernsehen angeht, ist offensichtlich, dass dieses von alten weißen Männern dominiert wird. Strukturen über Jahre aufgebaut. Inhalte vorgegeben. Da was zu ändern oder überhaupt in den Kreis zu kommen, ist unglaublich schwierig.

      Was den Punkt angeht, ist Twitch anders. Twitch stellt nur die Infrastruktur. Die Inhalte werden von den Menschen selber gemacht. Jeder Mensch kann zu Twitch und seinen Content kreieren. Einfach Jeder.

      Daher meine Aussage, dass Twitch nicht vom weißen Patriachart bestimmt wird! Da besteht ein RiesenUnterschied.

      „Ja, ich halt mich auch von Twitch fern. Weil die „Echtheit“ und „Freiheit“ da für gewöhnlich darin besteht, mit jeder Art von sexueller Belästigung, abfälligen und anzüglichen Bemerkungen gegenüber Frauen und sonstigem unangemessenen Verhalten durchzukommen, weil man stets ne GamerGate-affine Community hinter sich weiß.“

      Das was du beschreibst, ist kein explizites Problem von Twitch. Das ist ein generelles Problem des Internets. Da kannste auf Youtube gehen, zu Insta oder zu Twitter. Was es nicht besser macht. Wir reden aber immer noch von einem gesamtgesellschaftlichen Problem. Das findet auch analog statt. Nicht nur im Internet.

      Dass es auf allen Plattformen scheiße ist darüber brauchen wir nicht zu reden!

      Wenn du den von dir verlinkten Artikel als Beispiel nimmst, dann erwähne bitte auch, dass es genug reflektierte Aussagen der Streamer gab, welche sich ganz klar dazu positioniert haben und die Kultur auf Twitch und anderen Plattformen verändern wollen!

      Ich sehe das als Anfang. Denn da sind wir, leider, immer noch!

      JCarax

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      1. Jo, whataboutism, das Übliche halt.

        Du verlinkst hier ernsthaft ein Video, in dem in den ersten fünf Minuten bereits mindestens ein hart sexistischer Witz passiert, und betitelst das als Anti-Patriarchat.

        Leuten wir mir gegenüber ist das in erster Linie: Einfach nur grob fahrlässig.

        Aber gleichzeitig nunmal leider auch ein Praxistest dafür, dass patriarchale Gewalt dir nunmal einfach selbst nicht als negativ auffällist, selbst wenn sie dir offen ins Gesicht starrt.
        Vollkommen logisch und klar, ich versteh das. Ist ja schließlich nicht gegen dich gerichtet.

        Dein „ist gar nicht so schlimm, ist anderswo genauso“-Gaslighting kannste dir bitte dann auch für Leute aufheben, die von Feminismus noch weniger verstehen als du selbst. Aber dann hör bitte auch mit dieser Behauptung auf, dich für Betroffenen-Perspektiven zu investieren.

        Also wieder mal Zeitverschwendung, wie das halt bei maximalprivilegierten Linken eigentlich immer ist. Ich bin raus.

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      2. Es ist NICHT überall gleich scheiße.
        Und das Stellen der Infrastruktur ist nicht der entscheidende Punkt.

        Du musst auf Twitch einfach nur auf nen random Stream klicken und es dauert keine 2 Minuten, bis du homofeindliche oder sexistische Scheiße ertragen musst.

        Jede nicht-cis-männliche Person weiß, dass es für sie da keine Viertelstunde ohne irgendeine Form von verbaler oder sonstiger Gewalt geben wird. Und doch, das IST auf Twitch in nem ganz anderen Maße und mit ner ganz anderen sozialen Dynamik der Fall als auf anderen Plattformen.

        Twitch zu empfehlen, ohne diesen Status als eine der toxischsten Plattformen für nicht-cis-männliche Menschen überhaupt kritisch zu betrachtet, ist schlicht und ergreifend fahrlässig.
        Es sei denn, die Empfehlungen richten sich an Anhänger*innen des Patriarchats. Und die gibt’s unter Nicht-Cis-Männer allerdings auch. Die sind super Tokens. Aber die können so einen Feministischen Kampftag auch noch so demonstrativ blöd und überflüssig finden, und sich zum Werkzeug der Unterdrückung machen – es ist trotzdem nicht okay.
        Und vieles wird momentan nicht besser. Sondern schlimmer. Sehr.

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      3. So aus Interesse… Was wäre deiner Meinung nach denn eine Alternative? (und, aus Verwirrung: hast du deinen Blog gelöscht? Den hatte ich heute morgen noch abonniert)

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      4. Ich hab ihn auf „privat“ gesetzt. Sicherheitsmaßnahme bei der Situation hier. Ich bin halt schon lange genug als Queerfeminist*in online aktiv, um zu wissen, was mir blüht, wenn ich mich mit nem Blog mit derart höherer Anzahl an Followern anlege.

        Ein erster Schritt wäre aus Prinzip nichts mehr zu empfehlen, in dem die Quote an feministischen, lauten, weiblich gelesenen Menschen in leitender und sichtbarer Position unter 50% liegt.

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      5. Den Ansatz finde ich gut! Ich hätte mir auch einen Twitch-Artikel über StreamerInnen gewünscht… Keine Frau im Beitrag oben: war ein sehr berechtiger Kritikpunkt! 🌸

        VVN

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      6. P.S.: „Ich bin halt schon lange genug als Queerfeminist*in online aktiv, um zu wissen, was mir blüht, wenn ich mich mit nem Blog mit derart höherer Anzahl an Followern anlege.“

        Ihr wisst, ich les euch gern. Habe ich immer schon. 🌞

        Und nur, weil ich manches anders sehe, bedeutet das nicht, dass ich hier einen Shitstorm auf euch zulasse/n würde. Ich möchte, dass ihr gehört werdet und hier mitmischt, das dürfte ich in der laaangen Mail von heut Nacht hoffentlich deutlich gemacht haben! 😮

        Ich sehe Herrn Carax aber eben nicht als „sexismusrelativierenden All Lives Matter“-Kollegen. Dem kann ich z.B. nicht zustimmen. Privilegiert? Ja. Ohne Zweifel. Doch sicher keinesfalls der Feind.

        VVN

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      7. Was den Shitstorm angeht – ich weiß nicht. Gezielt dazu aufrufen würdest du nicht, da gehe ich auch nicht von aus. Aber ich bin mir wirklich unsicher, wieweit du dir darüber im Klaren bist, was Reichweiten-Verantwortung ist. Auslösen kann man ab einer gewissen Followerzahl schon sehr üble Dinge, ohne das gezielt beabsichtigt zu haben. Und ändern lässt sich an einem angerichteten Schaden im Zweifelsfalle dann nichts mehr.

        Ich bin mal temporär auf „sichtbar“. Die Sache hier ist auch echt nicht die einzige Belastung, die online für mich gerade abgeht.

        lg

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      8. Das ist schön, dass dir das nach all dem jetzt nun doch auch als valider Punkt auffällt. Das war nämlich bereits der Kritikpunkt in meinem ersten Beitrag hier, auf den es anschließend bis ganz genau JETZT ausschließlich Relativierung gegeben hat. Und Einsicht selbst jetzt offenbar nur von deiner Seite.

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      9. Hallo Ith.

        Ich möchte hier jetzt nochmal auf deine Anmerkungen bezüglich Twitch eingehen.

        Vorangestellt sei, dass ich ganz und gar nicht perfekt bin und noch einiges zu lernen habe. Gerade auch in Hinblick darauf, dass ich als weißer, europäischer Cis-Mann einen anderes WeltBild habe als zum Beispiel Valentin oder ihr. Da habe ich in den letzten Jahren schon eine große Entwicklung genommen. Die kann mir keiner nehmen. Die habe ich vielen Anderen voraus. Beendet ist sie deshalb noch lange nicht.

        Daher nun meine Ausführungen zu den KritikPunkten.

        “Du verlinkst hier ernsthaft ein Video, in dem in den ersten fünf Minuten bereits mindestens ein hart sexistischer Witz passiert, und betitelst das als Anti-Patriarchat.”

        Das ist falsch. Es fällt kein sexistischer Witz. Auch kein homophober. Kein Witz auf Kosten Anderer.

        “Du musst auf Twitch einfach nur auf nen random Stream klicken und es dauert keine 2 Minuten, bis du homofeindliche oder sexistische Scheiße ertragen musst.”

        Das kann man einfach so nicht stehen lassen. Weil auch das nicht richtig ist. Gerade in kleineren Communitys hat man das selten. (Basierend auf meinen Erfahrungen) Ohne es relativieren zu wollen.

        Es gibt unzählige Beispiele für absolut unangemessenes Verhalten. Seitens der StreamerInnen und der ZuschauerInnen. Gar keine Frage.

        Im Gegensatz zu anderen Plattformen ist es aber nicht ungewöhnlich, dass so was zeitnahe geahndet wird. Zusätzlich besteht die große Chance, dass ein Dialog entsteht. Durch den interaktiven Charakter von Twitch können und werden solche Verfehlungen genutzt um eine Diskussion darüber zu starten.

        Die Leute werden dadurch sensibilisiert. Im besten Fall verstehen sie auch noch und ändern ggf. ihr Verhalten.

        Natürlich kann man diese Sichtweise als naiv abtun. Ich sehe eine Chance. Vor allem um das Verständnis zu fördern.

        Nichtsdestotrotz hast du recht damit, dass es auf eine Weise fahrlässig ist über Twitch zu schreiben ohne es zu kritisieren.

        Daher schrieb ich am Ende meiner BeitragsReihe über Twitch folgendes:

        “Dieses Thema ist groß. Es ist komplex und teilweise streitbar. Ich habe längst nicht alle wesentlichen Punkte detailliert genug dargelegt, oder überhaupt erwähnt.“

        Das bleibt immer noch bestehen.

        JCarax

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      10. „Es gibt unzählige Beispiele für absolut unangemessenes Verhalten. Seitens der StreamerInnen und der ZuschauerInnen“ …

        SEITENS?! Ich hoffe, du meinst: „GEGENÜBER den StreamerInnen und ZuschauerInnen“. 🤔🙄😹

        VVN

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      11. Nein, seitens, das ist schon richtig.

        Streamer, die weibliche Streamerinnen, mit denen sie im selben Raum sitzen, sexualisiert vor sämtlichen Zuschauenden demütigen.
        Streamer, die in Konferenzen mit nicht-cis-männlichen Menschen diese ständig unterbrechen, sobald sie mal mehr als einen Satz sagen, weil 30% Redezeit (bei 2 Teilnehmenden) schon als extrem viel empfunden wird, wenn sie nicht an den Cis-Mann geht.
        Zuschauer, die im Chat die Figur und das Aussehen von Streamerinnen sexistisch kommentieren, anzügliche Bemerkungen machen. Aber hey, ich muss ja jetzt nicht alles aufzählen. Das gesamte „Männerwelten“-Programm wird ausgiebigst zelebriert, und sollte irgendwer im Chat aufmucken, hat die Person innerhalb von Sekunden Attacken vom halben Chatroom am Hals, bis sie geht oder den Mund hält.
        Wehrt sich die Streamerin, provoziert das ebenfalls zunehmende Aggressivität, denn kein Typ in einem Twitch-Stream sieht ein, wieso er das hier nicht dürfen soll.

        Es geht nicht um Mails von irgendwelchen Fans oder so. Die Chats laufen live und parallel zum Stream. Das passiert live und in Farbe, zum Zugucken.
        Und es ist nicht bloß bei ausdrücklichen 18+, cis-male Single-Streams normal. Du brauchst bloß n durchschnittliches E-Sports-Turnier verfolgen, und sobald du auf einen der obligatorischen, anzüglichen Witze mal korrigierend reagierst, kriegst du die Hucke voll.

        Ich hab es ausprobiert.

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      12. „Das ist falsch. Es fällt kein sexistischer Witz. Auch kein homophober. Kein Witz auf Kosten Anderer.“

        Ist sogar schon die erste Minute. „Und er ist nicht schwanger“ „höhö“
        Jetzt erklär mir als trans Mann mal bitte, was daran nicht problematisch sein bzw wie ich mich davon nicht beleidigt fühlen soll.

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      13. Ich erkläre kurz wie ich das sehe.

        In den Streams vor dieser Ankündigung hat die Community von Trymacs versucht zu erraten was die diese sein wird. Er hat nur den Tipp gegeben, dass es was für die Community wird. Nichts für ihn persönlich. Daraufhin haben viel ganz oft Sachen geschrieben wie „schwanger“, „Lamborghini“, „Haus“, „neue Rolex“. Darüber hat er sich lustig gemacht. Da diese ganzen Sachen offensichtlich keinen Mehrwert für die Community hätten.

        Deshalb wurde das bei der Ankündigung nochmal genauso rübergebracht. So habe ich das wahrgenommen. Mit dem Wissen um die Geschehnisse aus dem Stream.

        Dass das bei euch anders angekommen ist, weiß ich jetzt. Ich kann es vorher nicht wissen oder nachempfinden. Aufgrund meiner LebensRealität. Da du eine andere hast, nimmst du das auch anders wahr. Ganz Klar.

        Dadurch, dass du mir das mitteilst, lerne ich und kann besser verstehen. Nur so kann man Verhalten und DenkMuster ändern. Das ist mein bestreben!

        „Wehrt sich die Streamerin, provoziert das ebenfalls zunehmende Aggressivität, denn kein Typ in einem Twitch-Stream sieht ein, wieso er das hier nicht dürfen soll.“
        Dafür gibt es aber die Mods und auch die StreamerInnen selbst. Wie viele Leute ich schon gesehen habe, die gebannt worden sind aus dem Chat. Eben weil sie sich nicht benehmen konnten.

        In keinster Weise möchte ich sagen, dass du keine Punkte hast mit den KritikPunkten. Ich habe nur einen anderen BlickWinkel auf die Sache. Und mit jedem Input, den ich bekomme, erweitert sich dieser. Wieder ein Schritt zum Verständnis.

        Ich wünsche noch einen entspannten Abend.

        JCarax

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      14. ICH NEHM ES NICHT ANDERS WAHR ES IIISSSTTT TRANSFEINDLICH.

        Und DU NIMMST ES ANDERS WAHR aka DU SIEHST GESPENSTER

        IST(!!!!)

        keine entschuldigung verdammte scheiße nochmal.

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  4. Mal von dem unnötigen Kommentar oben abgesehen (und das sag ich als linker, trans/nonbinärer, weiblich sozialisierter Mensch): Toller Beitrag und klingt alles tbh richtig gut. Ich mag so Beiträge. Alles Liebe dir. ❤

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    1. Man kann nunmal sehr gut marginalisiert sein und das Patriarchat nützlich finden. Als Token, das sich schützend vor die Gewaltausübenden stellt und sie vor jeder Kritik immunisiert beispielsweise, ist man in der sehr komfortablen Position, die Gewalt selbst nicht bloß zu tragen, sondern sie weiterzugeben.

      Und weil Gewalt und Macht ausüben sehr tolle Dinge sind, die sehr tolle Gefühle bei den Ausübenden auslösen können, und obendrein den Gruppenzusammenhalt mit den sonstigen Machtausübenden stärken, wenn auch unter Forcierung der eigenen, untergeordneten Stellung innerhalb der Hierarchie, ist es demnach voll und ganz im eigenen Interesse, den Status Quo als so gut zu erklären, dass sich eigentlich nicht WIRKLICH was daran ändern braucht.

      Aber hey, danke für die Beleidigung, ich pack sie in mein Sammelheftchen. Kriegst ein Fleißsternchen dafür.

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      1. Das sollte tatsächlich wirklich keine Beleidigung werden. Durch meinen Autismus bin ich zumal zwischenzeitlich sehr.. direkt, und find nicht so gut Worte dafür.
        Natürlich kann man auch als marginalisierter Mensch vom Patriarchat profitieren, allerdings kann ich bestätigen, dass das bei mir wirklich nicht der Fall ist. Finds leider ein bisschen anmaßend, das zu… vermuten? Ich mein, nur weil ich nicht öffentlich über die Erfahrungen, die ich gemacht habe schreibe, invalidiert das ja nicht unbedingt eben diese.

        Aber um das nochmal abzuklären: Ich meinte damit eher, so einen Streit loszutreten, wenn ja gerade erst Anfänge in das Politik-Bloggen gemacht werden, und man eben klein anfängt find ich tatsächlich eher unnötig. Ich schließe da jetzt nur von mir auf Andere, klar, aber ich finds immer etwas logischer, den Leuten das eben sanfter beizubringen bzw. nicht sofort davon auszugehen, dass es sich hier nur um Priviliegiertheit handelt. Hoffe das kam jetzt klar genug rüber.

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      2. Jo, es gibt Leute wie mich, die wollen das Patriarchat zerschlagen.

        Und dann gibt es Leute, die wollen das Patriarchat freundlich bitten, ob man vielleicht, aber nur ganz vielleicht, aufhören könnte, ein Umfeld zu fördern, in dem jeden Tag ein Mann versucht, seine Partnerin umzubringen, und jeden dritten Tag einer von denen Erfolg dabei hat. Also, gaanz vielleicht nur. Wenn es nicht zu viele Umstände macht. Und wenn die Antwort erstmal nein ist, ist das auch okay, weil eigentlich geht’s uns in Deutschland unterm Strich ja schon gut, und Frauen dürfen immerhin arbeiten gehen und Auto fahren, also sooo streng muss man das jetzt also auch mal nicht sehen, und die sollen sich dann einfach zu Hause so benehmen, dass ihnen nichts passiert, immerhin lernen sie das ja ab einem Alter von so ca. 5 Jahren.

        Und das sind nicht zwei unterschiedliche Ansätze, dasselbe zu erreichen. Das sind zwei vollkommen verschiedene Zielsetzungen und Interessen.

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      3. Und das ist okay. Da ich merke, dass das hier aber einige Kleine im System und auch einige Alltagsanteile antriggert (aka. „Wir sind nicht unterdrückt/marginalisiert genug/Und geht es nicht schlecht genug“), lasse ich das hier auch stehen, und bitte dich, einfach dich mit deinem Patriarchat zerschlagenden Plan nicht… mehr… mit mir zu interagieren? Like, it’s not that hard. Thanks.

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      4. Du hast mich angegriffen. Wär’s nach mir gegangen, hätten wir gar nicht erst interagieren brauchen.

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  5. Mikroaggressionen immer und immer und immer wieder einfach wiederholen können und keiner macht was, ey. Und die andere Person steht dann als das Problem dar. Boar ey, muss das geil sein, in der ausübenden Position. Es muss sich SO UNFASSBAR geil anfühlen.

    Aber klar, man hat ja beschlossen, keinen Monster mehr zu sein 😉 Ja, früher, da war das mal. Aber das hat man abgelegt, das ist total lange her. Man würde nie auf die Idee kommen, erlebte Diskriminierung oder erlebten Sexismus herunterzuspielen, indem man z.B. klarstellt, dass das ja schließlich etwas sei, das Betroffene nunmal bloß _wahrnehmen_. Weil sie es halt wahrnehmen wollen. Es ist jetzt nicht so, dass wirklich was da wäre, ne, weil, dann wäre es ja etwas, das IST, nicht bloß so eine hysterische Wahrnehmung, bei der voll nachvollziehbar ist, dass überhaupt kein Verständnis da ist, was und wo da ein Problem sein soll.

    Das Wichtigste ist ja sowieso, dass es den Applaus für die Willensbekundung mit dem „kein Monster sein“ gibt. Alle anderen sollen sich dann einfach mal nicht so anstellen.

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    1. Ok hilf mir.
      – ich weiß nicht, was die beiden Twitsher sonst so kommunizieren
      – ich weiß nicht, was hier intern noch so los war (geht mich auch nichts an)
      – ich weiß, dass ich in Punkto Trans UNTERSTES WissensNiveau habe
      – ich gabe mir auch nur die erste besagte Minute angeschaut

      Was genau triggert dich/euch , wenn ein Kerl zu einem Kerl, die sich offensichtlich gut kennen, sagt, nicht schwanger zu sein, IN einer Aufzählung von einigen Dingen, die es nicht sind, bezüglich einer „bahnbrechenden“ Neuigkeit. ???

      Ich habs nicht mehr zu 100% im Kopf. Aber du meintest, nur weil Herr Carax keine Gebärmutter hat (Das trifft bekanntlich auf alle biologischen Männer zu), ist für ihn das Problem nicht sichtbar. (wenn ich es so richtig verstanden habe).

      Geht es allein um das Thema schwanger sein?
      Was genau ist an dieser kleinen Bemerkung der Beiden so wahnsinnig verletzend für dich/euch?
      Und das sie das ist, steht absolut außer Frage.

      PS
      Ich will dich/euch hier nicht angreifen, sondern es WIRKLICH wissen.
      In der Flut von offensiven Beschimpfungen und Anschuldigungen, ist mir diese verständliche Erläuterung unter gegangen.
      (es ist beleidigend, du redest es dir schön, du ignorierst meine Verletzung……….
      vieles habe ich auch einfach nicht verstanden, weil es meinen Horizont gesprengt hat)

      Was ich allerdings nicht mag ist, wenn man so verbal auf andere eindrischt. Und das bezieht sich auf jede Diskussion hier im Netz.

      Gruß und guten Morgen
      Ich steh dann mal auf.

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      1. Sorry, du. Bei dem aktuellen Stand hier, bei dem das einzige „auf mich zugehen“ darin besteht, mir zu sagen, dass man mir zuhört, ohne dass inhaltlich aber irgendwas passiert, hab ich gerade wirklich keine Lust, den „stell dich nicht so an“-Kreisel mit der nächsten uninformierten Person anzufangen. Hast du hoffentlich Verständnis für.

        Solange es keine Entschuldigung für die 4-5-fache „es verletzt mich und du ignorierst es jetzt seit 3 Tage und machst es mit jedem einzelnen Kommentar schlimmer“-Teil gibt (danke, dass du das siehst, du bist die einzige Person hier, die das bislang anerkennt), sehe ich echt keine Grundlage dazu, hier nochmal nen paar Stunden bis Tage zu investieren, um mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterhin nicht nur inhaltliche, sondern auch emotionale Ignoranz drauf zu ernten.

        Ich sollte diesen Nick hier wirklich dringend löschen, damit es vorbei ist.

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      2. Mit einem „du hast mich verletzt, also entschuldige dich gefälligst“ kommen wir auf jeden Fall nicht weiter.
        Das WARUM steht immer noch im Raum.

        Das dich diese eine Minute Video (nicht Herr Carax) offensichtlich dermaßen verletzt hat, hat Julian dir auf verschiedene Weise zu verstehen gegeben, dass er das verstanden hat.

        Was überseh ich?

        *““…., hab ich gerade wirklich keine Lust, den ,,stell dich nicht so an“-Kreisel mit der nächsten uninformierten Person anzufangen. Hast du hoffentlich Verständnis für.““*

        So bleibe ich weiterhin uninformiert. Und ich stelle mich auch in niemandes Kreisel.

        Aber ich akzeptiere natürlich dein STOP bei dieser Debatte und erwarte auch keine Antwort mehr auf meinen Kommentar.

        Ich wünsche dir/euch einen schönen Freitag.

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      3. Du darfst dich jetzt erstmal dafür entschuldigen, mich als nicht-biologischen Mann beschimpft zu haben. Wer so anfängt, bei der*dem brauch ich da nichts erklären, da ist sowieso nix zu machen.

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      4. Und wenn du dich entschuldigt hast, bewegst du bitte erstmal noch andere Leute hier dazu, das ebenfalls zu tun.
        DANACH reden wir meinetwegen weiter. Bis dahin gibt’s von mir hier NICHTS mehr.

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      5. Ich kann mich maximal dafür entschuldigen, nicht den politisch korrekten Begriff verwendet zu haben.
        Ich Will hier in keinster Weise jemandem beschimpfen. Also entschuldige, dass ich es getan habe.

        Was ist Trans?

        Ich kann es für mich nur so erklären, weil ich keine anderen Begriffe kenne. Wenn ich dich/euch jetzt vollends triggere tut es mir herzlichst leid.
        Aber ich fange bei diesem Thema wirklich ganz unten an.

        Ich nehme jetzt nur ein Beispiel. Anders herum gilt das gleiche.

        Man wird „biologisch“ (was soll ich da für ein anderes Wort nehmen???) weiblich geboren. Man stellt ab einen bestimmten Zeitpunkt fest, dass diese Biologie nicht stimmt, weil man Mental und geistig auf allen Ebenen männlich ist.
        Diese von der Natur gegebenen biologischen Komponenten lassen sich heute ändern, sodass Körper und Geist wieder eins werden können.

        Und ich finde, das ist durchaus ein enormer Fortschritt, dass es anerkannt wird, und Trans die Möglichkeit haben, sich zu vervollständigen. Und vor allem auch gesetzlich anerkannt werden.

        Jetzt kannst du mir meine Worte gerne mit den korrekten Begriffen ergänzen, damit ich lerne.

        Zu der langen Antwort bin ich noch nicht gekommen, die kann ich erst nach der Arbeit ausführlich lesen.

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      6. Ok
        politisch korrekte Begriffe zu verwenden ist falsch?
        Jedes meiner eigenen Worte siehst du als Angriff an.
        Tut mir leid, aber ich muss jetzt für mich hier die Notbremse ziehen.

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      7. Political Correctness ist ein Kampfbegriff, mit dem Rechte jegliche Bestrebungen denunzieren, die sich für die Würde ALLER Menschen einsetzen.

        Das steht in dem Artikel. Aber das zu lesen wär jetzt zu viel verlangt gewesen, ne.

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      8. Ansonsten ist dein Cis-Splaining so richtig toll, und kündet davon, dass du dir wahnsinnig viel Zeit genommen hast, dich auf meinem Blog umzusehen, bevor zu angefangen hast, mich mir selbst zu erklären. Glanzleistung.

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      9. „Jetzt kannst du mir meine Worte gerne mit den korrekten Begriffen ergänzen, damit ich lerne.“

        hahaha.

        Das ist sooo großzügig von dir. Dass du mir echt erlaubst, mich jetzt ne Stunde lang hinzusetzen und dir Dinge hier 1:1 nochmal neu hinzuschreiben, die auf meinem Blog und in jedem durchschnittlichen Info-Flyer von trans*-Personen ausführlich geschrieben wurden, und auf meinem Blog von mir selbst.
        Aber hey, es ist super, dass du findest, ich dürfte das hier alles nochmal wiederholen. Und wenn ich jetzt nicht wenigstens die Recherchearbeit mache und dir die Links auf dem Silbertablett serviere, ist ja dann auch wieder klar, dass nur ich das Problem sein kann. Weil, du hast mir schließlich großzügig erlaubt, dir einen mehrstündigen Vortrag zu halten, bei dem ich dann auch damit rechnen darf, als Rückmeldung immer mehr und mehr Rücksichtslosigkeiten von dir ertragen zu dürfen.

        Aber hey, wir sind ja gerade schließlich hier, nicht wahr. Du kannst diese paar Stunden Arbeit voll und ganz von mir verlangen. Also, auch als Wiederholung von Dingen, die ich in meinem Leben schon hunderte Male erzählt habe. Weil, zunächst mal hab ich mich dafür zu bedanken, dass du mir die Erlaubnis erteilst, diese Arbeit leisten zu dürfen.
        Und mal ehrlich. Sich jetzt 2-4 Stunden hinsetzen kann ich auch echt mal machen. Das ist im Verhältnis schon nicht so viel. Immerhin müsstest du fast 30 Min. googeln. Und da du halt mit deiner Haltung von der Gesellschaft akzeptiert bist und ich nicht, ist vollkommen klar, dass deine 30 Min. sehr viel wertvoller sind als die paar Stunden, in denen ich mich jetzt abmühen kann, in diesem Format hier Aufklärungsarbeit zu leisten, bei der ich mit regelmäßiger Wiederholung von Verletzungen zu rechnen habe.

        Auch das war übrigens bereits gerade ein Grundkurs. Mit Applaus rechne ich aber nicht. Eher mit dem Hinweis, dass ich das jetzt echt mal alles netter ausdrücken könnte. Danach kann man ja als privilegierter Mensch immer noch überlegen, ob man mal drüber nachdenkt.

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      10. Da es von VVN aber ja hier immer mal Arbeit zu Rassismus gibt, hab ich nebenan mal das System Mikroaggression und Ignoranz, das hier stattgefunden hat, in diese Art von Gewalt übersetzt.

        Bitte hier auch für dich nochmal eine Zusammenfassung, wie diese Diskussion, in der man sich selbst so total entgegenkommend und lernbereit empfindet, gelaufen ist:

        I: „jo, in dem Video, das du bewirbst, gibt’s bereits in den ersten 5 Min Rassismus“
        C: „Rassismus ist ein gesellschaftliches Problem bzw. passiert überall, deswegen ist das eigentlich nicht schlimm. Und außerdem stimmt das gar nicht“
        I: „doch, die droppen da Z*-Wort“
        C: „bitte hab verständnis für mich weil… außerdem ist da definitiv KEIN Rassismus“

        I: „doch, ich hab nachgehört, ist sogar in der ersten Minute“

        C: „achso. ja, aber das ist in dem Video auch nur, weil sie das von anderswo übernommen haben, deshalb ist das nicht schlimm. und ich kann das gar nicht verstehen, weil ich bin ja weiß. Also, wenn du das als schlimm WAHRNIMMST, ok… aber du musst schon verstehen, dass für MICH da nix schlimmes passiert.“

        I: „Wollt ihr mich hier eigentlich verarschen!?!“

        VVN: „Also bitte nicht in dem Ton, und außerdem hat er die ganze Zeit gesagt, dass er dir total aufmerksam zuhört und voll lernbereit ist.“

        Alle: „Ja genau *applaus* Was soll man denn NOCH tun???“

        I: „Naja, lernbereit wäre, wenn man sich als Weißer nicht hinstellt und jetzt NICHT erstmal ein paar Tage in einer komplett weißen Runde diskutieren möchte, ob Z*-Wort sagen wirklich schimm ist, sondern erstmal irgendwas an Respekt und Lernbereitschaft gegenüber mir als Mensch umzusetzen und sich für diese ständige Behauptung zu entschuldigen, dass man halt kein Problem sieht und ja auch gar kein Problem sehen KANN?“

        Und ich übersetz dir auch gern mal, wo du in diesem Dialog bist: An der Stelle nämlich, an dem ich jetzt mit dir persönlich klären soll, ob Z*-Wort ein Problem ist. Und falls ich dich davon überzeugen kann, innerhalb von ein paar Tagen und Wochen, stimmst du mir VIELLEICHT zu, dass ich ein Recht auf „meine Wahrnehmung“ habe. In anderen Worten, nicht bloß besteht weiterhin das Risiko, dass du auch einfach beschließt „also ne, diese zwei Wochen an Erklärung reichen mir jetzt nicht, wir machen da mal zehn Jahre draus und sehen dann weiter, und bis dahin hab ich das vollkommene Recht, von dir zu verlangen, dass du dich nicht drüber aufregst“, sondern obendrein soll ich jetzt noch die Aufklärungsarbeit leisten und zusätzliche Energie investieren, nachdem man sich argumentativ dermaßen respektlos mir gegenüber verhalten hat.

        Dass Transfeindlichkeit euch allen hier so egal ist, dass ihr euch damit nicht befasst, ist nicht meine Schuld.
        Wenn sich hier niemand mit Rassismus soweit befasst, dass Z*-Wort eben von allen okay gefunden wird, ist es NICHT die Aufgabe der KONKRET BETROFFENEN Person, die durch Z* beleidigt wird, jetzt erstmal geduldig solange zu erklären, bis alle Weißen nicken. Und DANN, ja DANN können wir ja mal drüber nachdenken, ob es vielleicht okay sein KÖNNTE, auf irgendwas verletzt zu reagieren.

        Und so verhalten sich hier Cis-Männer, die behaupten, wenn ein Mann an der Bar anzügliche Kommentare gegenüber einer weiblichen Person macht, wäre man ganz bestimmt diejenige Person, die sich auf die Seite der Frau stellen wird.

        Solange ihr Privilegierten nicht mal aufhört, diejenigen sein zu wollen, die Marginalisierten VORSCHREIBEN, was sie beleidigend oder herabsetzend finden dürfen und was nicht, KANN es sowas wie ein Wir einfach nicht geben.
        Und auf die Bar-Situation übertragen: Solange Männer auf dem Recht bestehen, zu bestimmen, welche sexistischen Kommentare eine Frau aushalten muss, ohne drarauf beleidigt zu reagieren bis hin zu wütend zu werden, GLAUBE ich einfach nicht, dass diese Person sich bedingungslos auf die Seite der Frau stellen wird, wenn die die Sache selbst in die Hand nimmt und sich laut und aggressiv wehrt gegen den Mist.

        Also, verlass dich darauf, dass ich GRÜNDE habe, Schwangerschaftswitze bei Cis-Männern als schlimm zu empfinden, oder tu es eben nicht.
        Glaub VVN, dass Z*-Wort nicht okay ist oder tu es nicht.
        Sich einer betroffenen Person gegenüber hinzustellen, die sagt „das ist nicht okay“ und 4-5 Mal in Varianten zu wiederholen „ja, doch, also in Wirklichkeit war da alles okay. Weil, was ich als privilegierter Mensch wahrnehme, ist keine Wahrnehmung, das ist dann ein Fakt, bzw. das IST dann so. Deswegen, wenn ich sage, da ist kein Rassismus, natürlich IST da dann EIGENTLICH kein Rassismus. Aber okay. Wir sind ja hier großzügig und lernbereit, deswegen komm ich dir entgegen. Natürlich sind wir uns all einig, dass Z*-Wort NICHT problematisch ist, und das musst du anerkennen, weil Weiße sind nämlich gar nicht in der Lage, das anders zu sehen. Aber weil ich ja lernbereit bin, erkenne ich hiermit an: Für DICH ganz persönlich kann es natürlich schon sein, dass du da irgendwas wahrnimmst. Nicht, dass das deswegen dann zum FAKT werden würde, also das heißt jetzt immer noch nicht, dass Z*-Wort rassistisch ist. Aber, wie gesagt, du nimmst das eben so wahr. Und das ist mir total wichtig, versprochen! Und du könntest jetzt echt mal aufhören, dich aufzuregen. Wir haben alles Menschenmögliche getan, was man von Weißen erwarten kann.“

        Und nach den nächsten 2k Worten darüber, dass man bitte mal anerkennen könnte, dass Z*-Wort nicht irgendeine hirngespinst-Wahrnehmung von mir als rassistisch ist, sondern rassistisch IST, auf die hin es nach wie vor keine Entschuldigung gegeben hat, kommst jetzt du an und willst einen Grundkurs über das Z*-Wort.
        Weil ja bislang alles hier so unglaublich dafür spricht, dass es sich total lohnen wird, für mich.

        Allein schon die Tatsache, dass ich diese ganze Wortzahl hier in die Kommentare eines Fremdblogs investiere, wo das später für niemanden nachlesbar ist.
        Aber jut. Mein Blog ist wieder offen. Wenn ihr mal was drüber lernen wollt, wie das so ist in einer Welt, die es normal findet, dass Menschen mit Gebärmutter auf gar keinen Fall Männer sein und Männer so wenig schwanger sein können, dass das voll der tolle Witz ist, könnt ihr ja da mal n paar tausend Worte nachlesen.

        Wem es das nicht wert ist, ist mir den Grundkurs trans* auf diesem Fremdblog hier auch nicht wert. Nichts von dem, was ich hier an Arbeit und Energie investiere, ist nämlich später auf meiner Seite für irgendwen nachlesbar. Und mit bloß einem Admin-Klick im Zweifelsfall auch einfach wieder im Müll. Zumindest potenziell. Ich hab das wirklich lieber selbst in der Hand.

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      11. shit, ich seh jetzt erst, dass du unbedingt noch klarstellen musstest, dass ich ja gar kein richtiger, biologischer Mann bin. Das ist auch eine meiner Top Ten der transfeindlichen Beleidigungen und du hast das ganz allein geschafft, Respekt!
        Wie froh du sein kannst, dass du dich in einem Umfeld von gleichgesinnten Cis-Personen befindest. Wenn ich das nämlich problematisch finde, bin WIEDER nur ich das Problem.

        Und an dich hab ich hier gerade derart viel Zeit und Worte verschwendet, ey. Als ob es nach sowas irgendwas bringen KÖNNTE.
        Würde ich hier was erklären, ich bin sowas von sicher, du hättest noch sehr viel mehr auf Lager. Und das Beste daran: Ihr wärt euch allesamt einig. Privilegien sind sowas Tolles.

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      12. Jo, du bekommst mindestens solange Zeit, bis J. Carax sich als Mit-Autor auf diesem Blog hier bei mir ENTSCHULDIGT hat, statt bloß mal so ein bisschen einzusehen, dass vielleicht irgendwie was nicht okay gewesen sein KÖNNTE, was in dem Video war, aber ganz bestimmt war von seiner Seite alles voll okay.

        Ich glaub nicht, dass das passieren wird.

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      13. Für mich war bisher die Annahme das die „Biologie“ nur das Gefäß ist.
        Der Geist macht den Menschen aus.

        Gib mir bitte einen anderen Begriff.

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      14. Ich glaube, im Deutschen ist es generell da sehr schwierig, einen Begriff zu finden, bei dem sich alle einig sind. Viele Trans*Menschen präferieren mittlerweile den Begriff Cis-Mann statt biologischer Mann. Cis steht da in dem Zusammenhang für jemanden, der vollkommen im Reinen ist mit seinem Bio-Körper.

        Für manche Trans*Menschen ist „biologisch weiblcih/männlich“ ebenfalls okay, im besten Falle nutzt man aber mittlerweile Cis-Mann/Frau. Hoffe, ich konnte da ein bisschen Licht ins Dunkel bringen, scheiterte hier ja lediglich am Fehlen des richtigen Begriffs, und war keine böse Absicht von dir. 🙂

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