Nochmals meine 5 Cents. Aber kein Empfang.

OOOKAY. 

Mir bleibt absolut nicht so viel Zeit, wie ich sie eigentlich gerade gerne zum Schreiben dieses Beitrags (= oder für irgendwas) hätte, und das lässt mich mit dem Gefühl hier sitzen, sportliche Höchstleistungen mit einem lauten *TICKER* im Nacken vollbringen zu müssen.

Allein deshalb, weil ich noch packen und mich putzen und tonnenweise Scheiß regeln muss, bevor ich gute Teile des Abends erneut in vollen Zügen genießen werde (= natürlich hoffentlich in leeren, von Wolf neben mir abgesehen 💖). 

Hier war in den vergangenen 21 Stunden Einiges los. Vornehmlich in den Kommentaren zum neuesten Twitch-Artikel meines Mit-Bloggers Herrn Carax und in den Kommentaren zu meinem Meinungsfreiheitsbeitrag gestern, und bestimmt sind Einige von euch nun äußerst irritiert, mich eingeschlossen. Die Debatte, die entstand, wurde sehr schnell sehr vielschichtig und das aufzudröseln ist… Arbeit.

Ich versuche es jetzt. So simpel, kurz und klar wie möglich. 

Ausgangssituation. In besagtem Twitch-Artikel von Herrn Carax ist ein Video verlinkt, in dem die Streamer und cis-Männer Trymacs und Amar eine gemeinsam geplante Show ankündigen. Im Vorfeld dieser großen Ankündigung sagt Amar über Trymacs: „Aber er ist NICHT schwanger!“ 

Ist das sexististisch und trans*feindlich? Und ist Herr Carax somit sexistisch und trans*feindlich? Darum dreht sich im Kern die Ursprungsdebatte.

Sagen wir zunächst, nur zur Verständnisförderung, dort im Video hätten ein cis-Mann und eine cis-Frau gesessen und dann wäre – große Ankündigung! – der Satz gefallen: „Aber sie ist NICHT schwanger!“ 

Sexistisch, jup. Als ob es bei einer Frau, die etwas Großes anzukündigen hat, eigentlich NUR DAS sein könnte: dass sie geschwängert wurde… Und das ist bloß ein Problempunkt von einigen Problempunkten. 😒

Nun saßen dort eben zwei cis-Männer, mit: „Aber er ist NICHT schwanger.“

Unverändert patriachal geprägter Kack-Nicht-Humor. Das sei geschenkt. Es ist auf genauso vielen Gebieten Mist, in einer Gruppe von cis-Männern Witze über ein für Frauen und Trans-Männer so sensibles Thema wie Schwangerschaft zu machen. Man weiß nie: was hat sie oder *ER* dahingehend bereits Schlimmes erlebt? Die Liste ist lang.

Halten wir das als Erstergebnis fest. 🌸

Die Sache war nur, dass es zu DIESEM Video einen größeren Kontext und eine Vorgeschichte gab.

Mache ich eine rassistische/sexistische/lgbtq*hassende Direktbemerkung gegen eine (unter diese Kategorien fallende) Person, GEHT ES NULL. VÖLLIG KLAR.

Aber greife ich eine rassistische/sexistische/lgbtq*-hassende Bemerkung wieder auf, um den ignoranten Idioten vorzuführen, der diese Bemerkung ursprünglich gemacht hat, dann ist das meiner Meinung nach… Völlig legitim!

Und genau *DAS* passiert im von Herrn Carax beworbenen Video: Amar und Trymacs griffen eine Fremdbemerkung wieder auf. Nämlich, dass ein random User sinngemäß in der Ankündigung der Ankündigung meinte: „Wird Trymacs Mutter?“ 🙄

Vor diesem konkreten Sachverhalt schrieb Herr Carax also: „Es fällt kein sexistischer Witz“ (= siehe „NICHT schwanger“). Denn… Es fällt ein Witz wegen einer sexistischen/trans*feindlichen Bemerkung. Schlichtweg andere Sachlage, in meinen Augen.

Wie ich mich denn aber gefühlt hätte, wenn zwischen Trymacs und Amar z.B. Worte gefallen wären, wie: „Alda, du bist so ein dummer N*g*r“?

Nicht gut! SOFERN dieser Diss ohne Vorgeschichte aus deren alltagsrassistischem Sprachgebrauch entsprungen wäre: klar. Hätte jedoch zuvor auf deren Channel jemand rumgepöbelt: „Ey, Amar ist so ein dummer N*g*r!“, wäre das Wiederaufgreifen dessen jäh ein Zeichen gewesen, den Nazischeiß nicht tatenlos zu schlucken.

Letztlich halte ich es daher immer für eine wichtige Frage: „Welchen Ursprung hat und *gegen wen richtet sich* ein Witz?“

Richtet er sich bewusst gegen eine Minderheit und diskriminiert diese zur großen Freude der Mehrheit, ist es nichts als eklig. Richtet er sich letzten Endes allerdings gegen einen Sexist/Nazi/Hater/usw. und parodiert dessen Dummheit, halte ich das für mega lustig und zudem für sehr wirkungsvoll, dem Hass und der Diskriminierung zu begegnen! 😮

Die Gesamtumstände zählen. Und ich würde vorsätzlich zelebrierten Sexismus in DIESEM Fall und in DIESEM Video auch verneinen. Bei absolut gleichbleibendem „Erstergebnis“!

Nun zu Herrn Carax an sich.

Für mich macht es wieder allen Unterschied auf Erden, ob mein Gegenüber in einer Diskussion zu mir sagt: „Das nimmst du FALSCH wahr.“ bzw.: „Das nimmst NUR DU wahr.“, bzw.: „Das Problem gibt es gar nicht!“, was gerade bei faktisch nachweisbarem, offensichtlichem Sexismus, Rassismus und LGBTQ*-Hass eindeutig gewaltvoll und ein absolutes, absolutes No-Go ist… Und auch Gaslighting, ja.

Oft genug selbst erlebt, oft genug deshalb gelitten– 💀

ODER ABER, ob mein Gegenüber sagt: „Auf Grund meiner Weiß privilegierten, cis-Mann-Lebensrealität (= derer ich mir bewusst bin), nimmst DU die Situation ganz ANDERS WAHR ALS ICH. Dadurch, dass du mir das mitteilst, lerne ich aber dazu und verstehe dich besser, was auch mein Bestreben ist.“ 

Bei den ersten drei Aussagen wird den Betroffenen zweifelsohne und in Gänze abgesprochen, dass ihr Empfinden und ihr Erleben valide sind: nee, kann nicht sein – du übertreibst und bist verrückt. 🐙🐰

Doch Letzteres stufe ich erneut als gerade *nicht* gewaltvoll ein – sondern als sehr einsichtigen, lange überfälligen und nötigen Schritt aufeinander zu!

Herr Carax tat diesen Schritt – siehe Kommentarschlacht – etliche Male, daher geht die Forderung, er „solle sich öffentlich entschuldigen, weil er Gaslighting betreibt und Gewalt ausübt“ imho gänzlich am Geschehenen vorbei.

Allein das klare Statement: „JA. Ich bin Weiß privilegiert und ich werde als cis-Mann im Gegensatz zu dir von patriarchaler Unterdrückung verschont.“ räumt doch bereits ein, dass diese Missstände real sind! Wohingehen bei Gaslighting wohlweislich und böswillig die Existenz realer Dinge verleugnet wird.

Wir verleugnen hier gar nichts. Und wir agieren auch bestimmt nicht böswillig.

Überhaupt denke ich, dass nichts hiervon Herrn Carax zu einem sexistisch-trans*hassenden Gewaltrelativierer macht: und ich MAG seinen MännerWelten-Artikel.

Und weshalb ich bisher so ungewohnt still in all den Kommentar-Diskussionen gewesen bin (= falls das Fragen aufgeworfen hat)? Das liegt letztlich daran, dass ich ein klares: „Spar dir die Mühe mit dem Antworten und lass mich künftig einfach in Ruhe.“ beim Wort nehme.

Wenn ich jemandem so etwas sage, dann MÖCHTE ich schließlich auch… Einfach in Ruhe gelassen werden. 

Trotzdem wollte ich diesen Folge-Beitrag schreiben. Er dient (= erneut) nur der Darstellung meiner *persönlichen* Sicht der Dinge, beantwortet aber hoffentlich trotzdem einige Fragen, und auch heute wird keine Kommentarlöschung/-zensur stattfinden. 

Passt auf euch auf und bleibt coronafrei! Die nächsten Tage wird es wieder Alltagsberichte und dergleichen von uns geben. 🌞 

VVN

P.S.: ich bin unterwegs (s.o.) und der Empfang ist eher… NICHT. Weshalb es sich noch sau verzögert hat, zu posten. Das ärgert mich- Ich wollte um spätestens 20 Uhr veröffentlicht haben. 😡

26 Kommentare zu „Nochmals meine 5 Cents. Aber kein Empfang.

  1. Finde deinen Post heir nochmal vernünftig und auch einfühlig erklärt, denn zugegebenermaßen ging glaube ich auch der Wille von Herrn Carax in der Flut an Kommentaren unter – was natürlich völlig verständlich ist.
    Die ganze Situation war irgendwie sehr verzwackt, und ich hatte auch das Gefühl, es wurde viel aneinander vorbei geredet. Dementsprechend froh bin ich, auch von dir nochmal abschließende und reflektierte Worte zu lesen. Kann voll und ganz verstehen, dass du da in eine Zwickmühle geraten bist, aber mir persönlich war beisipielsweise genau so was wie dieser Post nochmal wichtig, um zu wissen, was genau du als Hauptadmin jetzt eigentlich darüber denkst. Ich war nach der ganzen Situation irgendwie ziemlich aufgewühlt, wurden ja dann später auch noch Vermutungen über meinen Mann angestellt, was auch an mir nicht spurlos vorbeiging.

    Zu Herrn Carax und dessen Entwicklung: Ich freu mich, euch weiter zu verfolgen und ihn wachsen und verstehen zu sehen. Werde mich in Zukunft auch einfach mal öfter trauen zu kommentieren, hihi. Ganz vielleicht bringt mein Blickwinkel da ja ein bisschen was manchmal. So als… alles andere als privilegierter Mensch (abgesehen von meiner Hautfarbe).

    Wünsche dir ein schönes Wochenende, ich verbringe die zwei nächsten Tage mal analog, ganz ohne Internet (na gut… wenigstens ganz ohne Interaktion abgesehen von Zocken xD). Euch beiden alles Liebe und bleibt gesund! ❤

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    1. „Ich freu mich, euch weiter zu verfolgen und ihn wachsen und verstehen zu sehen.“

      Und wir freuen uns auf all euren zukünftigen Input und über eure ebenfalls sehr feinfühlige und reflektierte Rückmeldung. 😻

      Danke. So von einem „alles andere als privilegierten Menschen“ zum anderen „alles andere als privilegierten Menschen“. 💖

      VVN

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  2. Wenn jede Person sich innerhalb ihres Sozialisierungsrahmens zumindest um ein einigermaßen menschliches Miteinander bemüht, ist das schon die halbe Miete, weil eindeutig besser als nichts. Man sollte Keile, die gesellschaftliche Gräben spalten, möglichst nicht absichtlich noch tiefer einhauen. Jedes Gefühl verletzt zu sein muss ernst genommen werden – aber es sollte keinen Wettbewerb zwischen jeweiligen Filterblasen/Sub-Communitys geben, wer denn nun der Rekordhalter im Verletztsein ist! Auseinanderzugehen – aber unbewaffnet. 😉🙂

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    1. Ok, ich bin gespannt: WO hast du gesehen, dass meine Verletztheit von irgendjemandem ernstgenommen wurde? Also, so richtig ernstgenommen, ohne dass ich dafür sonstwas hätte leisten müssen wie z.B. jetzt erstmal Leuten einen Gratis-Info-Flyer zu trans* als Antwort zu formulieren?

      Ich bin offen für die Idee, irgendeine Antwort überlesen zu haben, in der es hieß: Du wurdest verletzt und wir erkennen das an, und weil ausschließlich du und niemand sonst hier offenbar einen Hintergrund hat, bei dem das Problem ersichtlich ist, bemühen wir uns jetzt inhaltlich ernsthaft, durch Fragen und weiteres Nachfragen, zu begreifen, was Sache ist.

      Ich hab’s übrigens jetzt auch nochmal in Textform drüben festgehalten. Hier werd ich das nicht mehr tun. Nicht aus Angst davor, dass Kommentare gelöscht werden. Sondern weil sehr vieles hier, einschließlich dieses Beitrags von Valentin, in dem er klarer nicht hätte machen können, dass er selbst weder feministische Grundregeln wie die Privilegienumkehr annährend beherrscht, noch das mit der Kritik an dem Schwangerschaftswitz begriffen hat, mir einfach nur zeigt, dass es Zeitverschwendung ist, sich hier mit Rückmeldungen abzumühen.

      Das mit dem Rekordhalten im Verletztsein ist auch mal wieder sonne Galighting-Methode. Damit unterstellst du auch erstmal, dass Verletzungen gar nicht DA sind, sondern Leute das eh bloß als Waffe einsetzen und als Sport betreiben. Die Anerkennung, dass man sich vielleicht aufregt, weil Dinge WIRKLICH scheiße sind, zumindest aus der eigenen, marginalisierten Perspektive als trans Mann, bei der die Erfahrungswelt STÄNDIG darin besteht, von Cis-Männern signalisiert zu bekommen, dass man nicht dazugehört, wenn man nicht durch schlechtes Passing auch aktiv aus deren Räumen ausgeschlossen ist, scheint für dich nichtmal eine theoretisch denkbare Option zu sein.
      Wenn eine Person also Verletzendes thematisiert, kann sie das gar nicht getan haben, weil da was war. Das machen die Marginalisierten eigentlich nur aus Böswilligkeit gegenüber den Privilegierten, ne? Also, sich über Z-Worte und N-Worte aufregen. Machen PoC auch nur, weil sie Weiße damit so schön ärgern können.

      Jo, Glückwunsch, das Arsenal der Methoden, Marginalisierte in der Unterdrückung zu halten, aka die Waffen des Weißen Patriarchats, beherrscht ihr hier offenbar alle wirklich ganz hervorragend.

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      1. Wenn du dich so dermaßen aufregst, kommt mir persönlich echt die Frage in denKopf, warum treibst du dich dann hier noch rum? Warum der ganze Stress? Warum das aufeinander herumhacken? Warum warum warum?
        Du willst dein Recht und nichts anderes, denke ich. Recht haben und so lange und so oft darauf rumhacken, bis wirklich jeder die Nase voll (von dir) hat und dann kannsts du auf deinem Recht sitzen und sagen „siehste hab ich es doch gewusst“. SO macht man das ganz richtig.
        🤫

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      2. weil der beitrag von vvn offenbar inhaltlich eigentlich eine an mich adressierte e-mail hätte sein sollen, die er aber nun dann doch lieber vor euch ausbreiten wollte, um formal dem anspruch „lass mich in Ruhe“ zu genügen. Und ich mich emotional dazu hab hinreißen lassen, drauf zu reagieren, bloß weil’s das ist.

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      3. Nääää ganz ehrlich. Nach dem letzten Beitrag bei den Kommis kam hier auch die Frage „häh, was geht n jetzt hier ab?“
        Ich sehe das als offene Erklärung der letzten Zoffproblematik und nich weils ein öffentliches ans Bein pissen sein soll.

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      4. “Du wurdest verletzt und wir erkennen das an, und weil ausschließlich du und niemand sonst hier offenbar einen Hintergrund hat, bei dem das Problem ersichtlich ist, …”
        Ich sehe (mindestens) drei transmaskuline/nonbinäre Personen in den Kommentaren, die politisch aktiv sind. Dich, Lake, und mich selbst eingeschlossen. Damit ist das mit dem “ausschließlich du und niemand sonst hier” schon mal hinfällig.

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      5. Mein Kommentar war nicht konkret an Dich gerichtet, sondern an die Allgemeinheit und den Meinungskriegsschauplatz, den wir in der aktuellen Gesellschaft nun leider einmal haben… Aber diese dünnhäutige Aggression Deinerseits bestätigt mich nur darin, dass es tatsächlich Leute gibt, deren Lebensinhalt „ich, das Super-Opfer“ zu sein scheint… Mir ging es eher um humanistische Grundwerte, denen sich alle anschließen können, um dadurch insgesamt mehr Frieden in die Gesellschaft hereinzubekommen… Dogmatischer Hyperaktivismus einer neuen selbsternannten Elite führt nur zur Gegenbewegung innerhalb der breiten Masse… Aber Dir wäre es sicherlich ganz recht, das zarte Pflänzchen keimenden Bewusstseins für Minderheitenrechte bei mir zu zertreten und mich weißen, alten, gleichermaßen hyperprivilegierten wie täterschuldigen Cis-Mann wieder zurück in meine Bubble zu vergraulen, wo ich dann die AfD wählen kann, nicht? Viel Feind, viel Ehr – wenn alle außer einem selbst Nazis sind, kann man sich auf die Schulter klopfen und guten Gewissens sagen „ich bin die wokeste und moralisch wertvollste Person auf diesem Planeten“! Wenn ich demnächst hier nicht mehr weiterlesen sollte, hat das Gründe. Schöne Grüße!

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  3. Ich musste gerade an Chris Tall und ein Stand Up Programm von ihm denken. Ok das ist ein paar Tage älter, aber ich finde das sehr sehr treffend. Und ich kann nur empfehlen, sich das mal anzugucken.
    Ich als Rollifahrerin, finde es witzig und ich finde genau so geht Humor eben auch.
    Ich finde, man muss jetzt nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Weil: Sorry: wer suchet der findet. Und wer Bock darauf hat, kann jederzeit jeden für irgendeine schräge Ansage zerfleischen.
    Aber muss man das?

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    1. 01:40 – haben alle n Stock im Arsch, und das sag ich nicht nur hier in Köln.
      Herabsetzende Anspielung auf die stark ausgeprägte homosexuelle / Schwulenszene in Köln. Denn wo Schwule sind, darf man auch Stock-im-Arsch-Witze machen.
      Und es ist auch sehr lustig, wie er dann behauptet, niemand würde lachen, sondern Leute würden daran was kritisch finden. Dabei lachen sie alle. Und applaudieren. Und würden sie das nicht tun, wären sie halt auch Leute, die keinen Spaß verstehen.

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      1. 02:30 – „hey, ihr müsst Witze über alle machen: Über Behinderte, über Schwule, über Schwarze. Okay, nicht über schwule Schwarze, das wär zu krass“

        Sagt der Weiße, der ziemlich sicher cis-hetero ist. Und weiße Cis-Heten lachen darüber. Chapeau, so geht der Humor des Weißen Patriarchats!
        Wirklich ein Glanzstück rausgesucht.

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      2. ca. 4:00 – natürlich darf man Witze über Schwarze machen. Das sind NORMALE Menschen. Gut, großer Penis, rennt schnell. [hier bereits schallendes Gelächter] Aber das ist doch geil!

        04:30 – natürlic kann es jetzt sein, ihr macht einen Witz über Schwarze und der Schwarze lacht nicht. Dann seid ihr aber keine Rassisten, dann hat der Schwarze keinen HUMOR.

        Ich muss mich wirklich bedanken für dieses Video. Es veranschaulicht wirklich vieles auf sehr wunderbare Weise. Einschließlich, wie er da als Weißer ein Publikum unterhält, in dem ich bislang halt echt nur Weiße gesehen habe. Und die sich gerade, so Letzte-Instanz-mäßig, darauf einigen, was okay ist.
        Und dass ja schließlich bloß die Teile der Minderheiten ein Problem sind und Probleme haben, die nicht mitlachen und/oder widersprechen.

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      3. Oh mach nen Witz irgendwann irgendwo *random
        und irgendwer lacht immer nicht. Meine Güte. Ansonsten no Comment. Ehrlich nicht. Ist mir zu blöd Sorry
        Und nur wer die meisten Kommis schreibt, hat noch lange nicht recht.

        Und ums Recht haben und gewinnen geht es hier auch gar nicht.

        Sorry VNN, dass ich jetzt die Diskussion wieder entzündet habe.

        Außerdem „ith“ sorry aber mich musst du jetzt nicht hier in einen Topf werfen und weder Herrn Carax noch VNN für das verantwortlich zeichnen, was ICH witzig finde.
        Und sorry, ich fülle auch so viele Randgruppen, dass ich mich durchaus auch diskriminiert fühlen könnte.

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      4. Ist doch auch nur ne Mutmaßung.
        Dass es Köln ist, weil die entsprechende Szene da ausgeprägt ist. Ich meine sorry „nen Stock im Arsch“ haben sagt man auch einfach, wenn Leute so keinen Humor haben oder ehr als „grummelig“ bekannt sind. Wie der Humor so in Köln ist…keine Ahnung. Da geht vielleicht auch nur Alaaaf. Oder war das wo anders? Oder ist das jetzt auch rassistisch. Ohhh die Kölner die lachen nur bei Karneval?
        Irgendwo muss man mal die Kirche im Dorf lassen.
        Ehrlich. Ich bin in den Themen echt auch nicht drin.
        Ich würde nie nie niemals rassistisch sein wollen und bin dann doch nicht genug in der Thematik um die jeweils korrekten Worte zu benutzen – weil die sich ja schließlich auch permanent ändern. Was auch einfach daran liegt, dass die jeweils neuen Worte wieder von Menschen dazu benutz werden, weiter Gewalt auszuüben. Deswegen müssen auch immer neue Wörter her. So sehe ich das leider.
        Das wird nie aufhören solange nicht alle Menschen in aller Augen gleich sind.
        Aber ob Menschen das so sehen oder nicht, lässt sich viel weniger an Worten als an Taten ausmachen – auch wenn ich natürlich ganz dabei bin, dass Sprache eben grundlegend verletzend sein kann. Aber Ich kann auch ganz ohne Mittelfinger „fick dich“ lächeln, wenn du verstehst was ich meine. Was Mensch sagt, muss noch lange nicht dem entsprechen, wie Mensch handelt und denkt – so als scheinbar politisch korrekter Mensch.

        Ja, es braucht Aufklärung darüber, was verletzend ist und was nicht. Aber hier kommt immer auch noch die Individualität ins Spiel.
        Das, was du als verletzend empfindest muss es für einen anderen nicht unbedingt auch sein. Und da wo andere drüber lachen und sehen, oh da versucht jemand einem mit Humor den Rassismus und die Vorurteile aufzuzeigen: Denn keine Witze machen dürfen, weil die sind eine verletzliche Gruppe, ist eben auch verletzend.

        Ich würde grundsätzlich komplett aufhören *wollen* Worte für egal welche „Gruppe“ von Menschen zu suchen und zu finden. Weil genau das eben dazu führt, dass es Gruppen sind. Mensch ist Mensch. Vollkommen egal. Jeder Mensch ist gleich viel wert. Vollkommen egal wer wie wo was.
        Mir ist klar, dass es Worte braucht, um klar zu machen wer wo unter was leidet und ausgegrenzt wird und Nachteile erfährt. Aber dennoch würde ich mir einfach wünschen, dass das unnötig wäre.
        das ist mal so meine Grundhaltung dahinter.

        Und dass wir Dinge unterschiedlich sehen und bewerten ist nunmal auch nur menschlich und hat auch nichts mit einer Zugehörigkeit zu tun oder dem Ausschluss oder mit bösen Absichten.

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      1. Ihr sprecht mir aus der Seele. Ich bin hier, weil ich gerne hier lese. ich muss nicht mit allem konform gehen, was hier irgendwer schreibt, seien es Julian, Valentin oder irgendjemand in den Kommentaren. Aber ich muss gestehen: gestern hab ich irgendwann entnervt aufgegeben. Und ich schreib hier jetzt lieber nix dazu, nur soviel: mich nervt ehrlich gesagt, daß viele Leute sich wegen ihrer Interpretationen irgendwelcher Aussagen persönlich angegriffen fühlen
        (und jaha, ich bin IMMER NOCH ein Rechtschreibreformverweigerer!!!) 😉

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  4. „Die Debatte, die entstand, wurde sehr schnell sehr vielschichtig und das aufzudröseln ist… Arbeit.
    Ich versuche es jetzt. So simpel, kurz und klar wie möglich.“
    War ein Fehler. Spoiler: Du hast es zu extrem großen Teilen verkackt.

    Aber ok, du hast ein paar Dinge gegoogelt. Von daher seh ich jetzt mal über die Sympathie hinweg, die du Kommentaren wie dem „will hier kein Woko-Haram“ und einem Video entgegengebracht hast, in dem u.a. dazu aufgerufen wird, sich über Schwarze in einer Weise lustig zu machen, die ein afrikanischer ehemaliger Bekannter von mir bei seinem Deutschlandaufenthalt definitiv alles andere als lustig fand, und erklär nen paar Dinge.

    „Ist das sexististisch und trans*feindlich? Und ist Herr Carax somit sexistisch und trans*feindlich?“
    Die „somit“-Frage ist irreführend und echt nicht hilfreich. Das ist ein bisschen, wie wenn man das so aufbaut: „War Gottschalks Blackfacing rassistisch? Und ist somit Gottschalk ein Rassist?“

    „Unverändert patriachal geprägter Kack-Nicht-Humor. Das sei geschenkt.“
    War das eigentlich auch deine Reaktion auf Gottschalks Blackfacing-Geschichte bei der letzten Instanz? Zu sagen „das sei geschenkt“… um dann drei Absätze später dazu anzusetzen, dass es aber in SEINEM Fall erstens Mal anders gemeint war, und es unheimlich wichtig ist, jetzt zu betonen, dass Gottschalk jetzt aber auf keinen Fall als Rassist bezeichnet werden darf? Er hat garantiert auch Schwarze in seinem Freundeskreis.

    Ab davon, schön, wenn du findest „das sei geschenkt“. Ob es dann okay ist, dem Video das Prädikat „Gegen das Weiße Patriarchat“ zu vergeben, wär an der Stelle aber mal eine interessante Frage gewesen. DAGEGEN richtete sich der Kern meiner Kritik. Und das war hier nur ein Beispiel von der Tendenz, die ich auf dem Blog hier schon häufiger gesehen habe, Dinge als progressiv zu labeln, die alles andere als das sind. Du hast dich in deinem ersten 5-cents-Beitrag darüber beschwert, dass ich auf meinem eigenen Blog sarkastische Bemerkungen darüber mache, wenn der Typ, auf den du stehst, einen zu 95% antifeministischen Beitrag schreibt, der wegen der 5% „Einsicht“ hier von Leuten als feministische Offenbarung betrachtet wird. DU wolltest gern von mir, dass ich MIT Leuten hier rede. Mit dem Outcome, von dem ich wusste, dass mich das hier erwartet: Leute, die dazu ermutigen, über Minderheiten offen Witze machen zu dürfen, Political-Correctness-Vorwürfe und Woko-Haram-Beschimpfungen, die ich als Beleidigung nicht bloß gegen mich werte, sondern vor allem auch gegen viele Menschen, von denen ich in den letzten Jahren extrem viel gelernt habe.

    „Es ist auf genauso vielen Gebieten Mist, in einer Gruppe von cis-Männern Witze über ein für Frauen und Trans-Männer so sensibles Thema wie Schwangerschaft zu machen. Man weiß nie: was hat sie oder *ER* dahingehend bereits Schlimmes erlebt? Die Liste ist lang.“
    Ich frage mich wirklich, welchen Teil von „da ist noch bedeutend mehr“ du nicht mitbekommen hast. Passend aber, dass der Artikel, den du ausgegraben hast, sich auf ein Paar in den US bezieht.

    Aber schön, du hast etwas im Internet rausgesucht. Und du bist ja so ein Jura-Mensch, von daher gibt’s hier gerade mal einen Exkurs zur Rechtslage. Auch wenn man davon ausgehen können sollte, dass das bekannt ist – ich meine, hier halten sich ja offenbar trans-männliche Menschen auf, ne, politisch aktive Leute, das anstehende Selbstbestimmungsgesetz dürfte da regelmäßig Thema sein.
    Ich dürfte also den Wenigsten hier etwas Neues erzählen, wenn ich darauf hinweise bzw. daran erinnere, dass bis 2011 in Deutschland im Zuge des sog. „Transsexuellengesetzes“ (TSG) ein Sterilisationszwang vorgesehen war, der so etwas (schwangere trans Männer) verhindert hat, rein rechtlich betrachtet. Trans Männer mit funktionsfähiger Gebärmutter waren gezwungen, die Funktionsfähigkeit zerstören zu lassen, wenn sie ihren Personenstand an ihr tatsächliches Geschlecht anpassen lassen wollten. Erinnert so ein bisschen an die Deutschen 1930er bis 1940er Jahre? Jo, schon. Es geht hier insofern nicht (bloß) um persönliche, individuelle Geschichten. Dieser Sterilisationszwang stand in einem deutschen GESETZ. Bzw. steht da immer noch als durchgestrichener Paragraph drin, denn die Aufforderungen des Verfassungsgerichts, das Gesetz dahingehend zu überarbeiten, werden bereits seit 2009 vom Gesetzgeber ignoriert, als die automatische Scheidung gekippt wurde, die normalerweise bei der Personenstandsänderung erfolgte. Verhindert werden sollte damit das Auftreten jeder Art von „Homo“-Ehe. Aber das ist dann tatsächlich ein anderes Thema.

    Mein eigenes Outing war um den Zeitraum 2008/2009 herum, mit innerem Outing ab ca. Ende 2007. Ich habe die ersten ca. vier Jahre als geoutet lebende Trans*-Person entsprechend in dem Wissen und Bewusstsein verbracht, niemals von unserem Staat in dem Geschlecht anerkannt zu werden, in dem ich lebe. Weil ich, obwohl absolut unwillens, ein Kind auszutragen, nicht bereit gewesen wäre, mich sterilisieren / in dieser Weise verstümmeln zu lassen, schon gar nicht ohne explizite Zusicherung, dass in Deutschland nicht so etwas geschieht wie wir das in den letzten Monaten in Großbritannien verfolgen konnten – trans*-Personen die HRT streichen.
    Ohne eigene, funktionale Geschlechtsorgane ist ein Körper zum Erhalt der Gesundheit auf externe Zugabe von Sexualhormonen angewiesen. Sei es aber nun Polizeigewahrsam oder eben auch eine gesetzliche Regelung, wie sie jetzt in GB und bzgl. Minderjährigen auch teils in den US beschlossen wurden: So eine externe Zugabe kann ein Staat dir dann eben auch mal verweigern. Und dann kannst du zusehen, wie du klarkommst.

    Hat in England nicht lange gedauert.

    So, und wie kam es nun zu diesem Paragraph, von dem im TSG jetzt nur noch der „ist nicht mehr anzuwenden“-Teil steht? Nunja, weil die Cis-Männer, die das Gesetz 1980 beschlossen haben, die Idee eines schwangeren Mannes nicht bloß lächerlich fanden (das sicherlich auch), sondern auch bedrohlich für die Cis-Heteronormativität, die sie zu verteidigen hatten.

    Du hättest bloß einen kleinen Nebensatz einbauen müssen wie z.B. „und dass es bis 2011 entsprechend TSG keine schwangeren Männer DURFTE und die bis dahin verstümmelten Menschen bis heute nicht entschädigt wurden, ist selbstverständlich ein Skandal! – aber… [weiter im Text]“. So hab ich gerade irgendwie schon den Eindruck, dir was Neues zu erzählen. Aber hey, es gibt noch mehr trans-männliche Menschen hier, sicherlich hätten die euch das auch alle erzählt, ne? Außer, dass … na, soweit ich es sehe, taten sie es NICHT.

    „Wie ich mich denn aber gefühlt hätte, wenn zwischen Trymacs und Amar z.B. Worte gefallen wären, wie: „Alda, du bist so ein dummer N*g*r“?“
    Ich find das ein schön umgesetztes Beispiel. Wenn du das so umbaust, musst du die Hierarchieebenen aber schon korrekt übertragen. Also das Beispiel auf jeden Fall so aufbauen, dass weder in dem Video noch in der Diskussion eine Person vorkommt, die nicht blond und weiß ist. Die Sachlage wäre dann eher die gewesen, als würde man Gottschalk fragen „sind Sie also jetzt der dumme N****?“ und er antwortet da was Amüsiertes drauf.

    „Letztlich halte ich es daher immer für eine wichtige Frage: „Welchen Ursprung hat und *gegen wen richtet sich* ein Witz?““
    Noe, die korrekte Frage ist erstmal: Worin besteht der Witz bzw. worüber wird gelacht? Ganz klar wird über die Vorstellung davon gelacht, dass der cis-Typ, um den es geht, schwanger sein kann. Bzw. dass ein Mann schwanger sein kann. Weil, schwangere Männer, sowas gibt’s nämlich gar nicht, und deshalb ist das lustig.

    „Aber greife ich eine rassistische/sexistische/lgbtq*-hassende Bemerkung wieder auf, um den ignoranten Idioten vorzuführen, der diese Bemerkung ursprünglich gemacht hat, dann ist das meiner Meinung nach… Völlig legitim!“
    Da wird NIEMAND vorgeführt. Es wird nicht ÜBER die Person mit der ursprünglichen Idee „haha, schwangere Männer gibt’s gar nicht“ gelacht, sondern MIT ihr, über die völlig offensichtliche Unmöglichkeit der Existenz eines Typen, der schwanger sein könnte. Das ist Männerkumpanei der Sorte „höhö, wir sind hier unter uns, wir sind hier OHNE Leute mit Gebärmutter, _richtige_ Kerle eben, und unter uns machen wir solche Witze, weil, glücklicherweise sind wir hier eine Runde ohne nervige Woko-Haram, die uns deswegen ankacken könnte. Ist auch einfach viel entspannter ohne auf irgendwelche Nervensägen Rücksicht nehmen zu müssen“.

    „Richtet er sich letzten Endes allerdings gegen einen Sexist/Nazi/Hater/usw. und parodiert dessen Dummheit, halte ich das für mega lustig und zudem für sehr wirkungsvoll, dem Hass und der Diskriminierung zu begegnen!“
    Einerseits gibt es das Prinzip schon. Andererseits funktioniert dieses Prinzip grundsätzlich nicht, solange die gesamte „wir lachen hier“-Gemeinschaft aus Leuten besteht, die vom Thema selbst nicht betroffen sind. Sicher gibt’s emanzipatorische Rückspiegelungen von PoC, die sich selbst N**** nennen. Sowas nennt sich Reclaiming, kann heilsam sein, tu ich für meinen Teil mit einigen Begriffen wie „Schwuchtel“ oder „Transe“ auch. Es ist aber etwas VOLLKOMMEN anderes, wenn diese Begriffe von Cis-Personen verwendet werden, oder die darüber IHRE (Unbetroffenen-) Witze machen.
    Du hast also beim Umbauen dieses Beispiels eine ganz wichtige Ebene vergessen: Sicherzustellen, dass in dem Ganzen keine Person vorkommt, die von dem Rassismus, über den da gelacht wird, tatsächlich betroffen ist.

    „Die Gesamtumstände zählen. Und ich würde vorsätzlich zelebrierten Sexismus in DIESEM Fall und in DIESEM Video auch verneinen. Bei absolut gleichbleibendem „Erstergebnis“!“
    Ok, halten wir also fest: Du hattest mir angekündigt, dass du nen Non-Mention-Beitrag zu mir schreiben würdest (dein „miteinander“-Beitrag), per Mail, und ich hatte dich noch PER MAIL darum gebeten, das privat zu belassen. Du hast gewusst, dass ich ein soziophober Mensch bin, Leuten nicht traue, gerade auch vielen Leuten aus deiner Community hier in Sachen intersektionalem Feminismus nicht viel zutraue – worin ich mich nach dem Link auf das Raab-Video und die Woko-Haram-Beleidigung in den Kommentaren vollkommen bestätigt sehe – und ebenso gut hast du gewusst, was für Ausgrenzungserfahrungen ich als schwuler trans Mann vielfach mit Cis-Männern bereits gesammelt habe, wovon sehr vieles auf „igitt, aber richtige Männer haben einen PENIS! (und keine Vagina und schon gar keine Gebärmutter)“ zurückgeht.

    Jetzt machst du also trotz meiner Mail mit Bitte an dich, es zu lassen, diesen ersten Beitrag, in dem du dich beklagst, wie mies es ist, sarkastische Kommentare für eine*n selbst und 2 nicht wirklich existente Follower darüber zu machen, dass es ein schlechter Scherz ist, einen „ich konnte wegen der blöden Emanzipationssache da jetzt nicht in den Supermarkt“-Beitrag als feministisch framen zu wollen statt als den Anti-Feminismus, den er im Kern darstellt. Ich soll MIT den Leuten reden, alles andere ist voll scheiße von mir.

    DANN tue ich das und nehm mir ein random aktuelles Beispiel für das Problem heraus, das ich hier im Grunde schon ziemlich häufig gelesen habe, und das ERSTE, was ich als Antwowrt bekomme, sind nicht etwa Nachfragen der Art „okay? Was genau ist dein Problem?“ NICHTS dergleichen passiert. Was stattdessen passiert, ist, dass ich erst zwei Mal meinen Punkt wiederholen muss, bevor man vom reinen „kann gar nicht sein/da ist nichts“-Gaslighting (diese 2 Replies hast du übrigens sehr schön wegerklärt, tolle Lesitung, Herr Anwalt, so fühl ich mich als marginalisierte Person vor Gericht absolut ernstgenommen) zumindest dazu übergeht, mir zuzugestehen, dass da etwas sein KÖNNTE, das ich wahrnehme. Und de facto war das btw bis zum Schluss ein „das nimmst NUR DU wahr“.
    Das Einzige, was dir dazu einfällt, besteht dann darin, dich vornehm zurückzuhalten, bis auf die Gelegenheit, die du dann noch ergreifst, mir zu sagen, dass ich mich gefälligst netter ausdrücken soll.

    Und was du JETZT tust, hier, wiederholt wieder mal nur das Eine und Einzige, worum es gehen kann und darf: Wie sich dein cis-männlicher Mandant damit gefühlt haben könnte, dass man ihm nicht das Köpfchen dafür getätschelt hat, total der tolle Feminist zu sein, sondern er jetzt zusehen muss, wie er mit der bösartigen Rückmeldung klarkommen soll, dass eine betroffene Person es nicht toll findet, wenn ein Cis-Mann einem mit „richtige (also cis-) Männer unter sich“-Witz eingeleitetes Video als Paradebeispiel dafür empfiehlt, wie Twitch Anti-Patriarchat sei.

    Wessen Gefühle komplett egal sind und bleiben, aber damit muss ich nunmal als trans-Person leben, nicht wahr, ist die Frage, wie ICH mich damit fühle, wie das hier alles gelaufen ist, einschließlich deines „Zerren wir das mal vor eine Community, in der alle auf MEINER und J. Carax’s Seite stehen, und entscheiden dann demokratisch darüber, wie du die Beiträge von J. Carax zu finden hast“.
    Was das bei MIR hinterlässt, wenn man nach dieser deiner ausführlichen Erklärung hier zu dem gemeinschaftlichen Schluss kommt, dass ich schließlich EIGENTLICH, also in WAHRHEIT, also in der Wahrheit des CIS-SEXISMUS weder einen Grund noch ein Recht gehabt habe, da was trans*-feindlich oder sexistisch zu finden, ist offenkundig vollkommen gleichgültig. Nichtmal dein „Erstergebnis“ bewegt dich dazu, mir gegenüber Worte wie „legitim“, „berechtigt“, „gerechtfertigt“ oder sonst auch bloß einen HAUCH von Anerkennung zuzugestehen. Den Hauch an Rücksichtnahme auf mich zu zeigen, und Rückhalt für mich, der Leuten nicht signalisiert hätte „jo, zum Abschuss freigegeben, ich bin definitiv NICHT auf der Seite dieser Person da, ihr dürft diesen Menschen jetzt offen hassen“.

    Was ich danach zu sehen bekomme, ist, man könnte sagen „wie von dir bestellt“ eine Kommentarspalte, in der die Privilegierten, wie von dir vorgekaut, erleichtert darüber aufatmen, mich los zu sein, und du dafür obendrein noch Likes vergibst und demütig bittest, dass die Leute dir/euch auf dem Blog aber bitte treu bleiben mögen, die hier offen bekunden, dass sie Witze über die Penislänge von Schwarzen lustig finden. Froh darüber, MICH loszusein, der ich jetzt mit Realname und Adresse in der Liste eines Nazi-Trolls stehe, weil ich als schwuler trans*-Autor out bin, und Bücher schreibe, die so wenig straight-washed sind, wie sich das auch in der queeren Fantasy beinahe niemand traut, den*die ich kenne, auch die allermeisten nicht-binären Menschen nicht. Aber hey, sowas ist zu out, zu proud, zu unangenehm, und wenn es NUR NOCH DAS gäbe (lol, NUR NOCH das, es gibt NICHT EINEN EINZIGEN F*CKING VERLAG, der Stories mit solchen Figuren auch nur THEORETISCH nehmen würde), dann bliebe ja den weißen cis-Männern gar nichts anderes mehr übrig als AfD zu wählen.

    „Die nächsten Tage wird es wieder Alltagsberichte und dergleichen von uns geben.“
    Jepp, sieh bloß zu, dass du bei Feelgood-Themen bleibst, bevor du am Ende selbst noch zur Woko-Haram-Fraktion gezählt wirst. Oder gar der Grund dafür wirst, dass Leute hier AfD wählen, weil, wir wissen ja alle, wie es ist – kaum darfst du die Parikasoße nicht mehr antiziganistisch bezeichnen – zack – biste AfD-Wähler. Darfste einer Frau nicht mehr einfach so an den Hintern fassen – zack – bleibt nur noch Trump übrig. Die Leute eben, die wissen, was die Würde eines Menschen ausmacht. Also, die Würde eines _richtigen_ Menschen.

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    1. Keine Sorge übrigens, das wird nicht ewig so weitergehen. Ich schätze, in 2-3 Wochen bin ich fertig genug damit, um dich in Ruhe zu lassen. Spätestens zur nächsten Mens. Was in dem Fall von der Sache bleiben könnte, für mich jedenfalls, ist leider dieser Nazi-Troll. In der Hinsicht war das alles hier wirklich mieses Timing.
      Leute ignorieren solltest du gut genug können, um das die paar Tage zu ertragen. Ich mein, hey, wenn das für mich blöd läuft, werd ich demnächst umziehen müssen als Konsequenz von der Kommentiererei hier. Dagegen ist 2-3 Wochen Kommentare ignorieren echt.. aushaltbar. Vor allem für jemanden, der sozial vergleichsweise derart überversorgt ist wie du. Ich hab halt niemanden, der mich mal knuddelt oder tröstet. Blöde Kommentare unter Threads posten, die hoffentlich niemand mehr liest.. darauf beschränkt es sich dann halt auch.

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