Der präoperative Seelenzustand.

Es ist bereits spät, spääät am Abend, aber ich saß mit Wolf eben ein zweites Mal gemütlich im hochgelobten neuen Pizzadings und war heute ohnehin viel unterwegs. 🌸

So grässlich es bleibt, in derartiger Herrgottsfrühe aufzustehen… Um 07:30 musste ich zurück in der Klinik sein, ein letzter Check, ein weiteres Gespräch mit „meinem“ Narkosearzt- Und das Einholen der Gewissheit, dass die Lymphknotenentfernung weiterhin für unumgänglich gehalten wird (= wird sie).

Denn- Wir wissen inzwischen, dass alle Tests und Untersuchungen in jener Klinik, die erst vorletzte Woche an mir vorgenommen worden sind, ebenfalls keine Ergebnisse brachten.

Daher: „OP, olé?!!“ 😹

Anschließend suchte ich Herrn Carax mit Caramel-Macchiato und Zitronenkuchen heim, weil wir einander seit seiner zweiten Corona-Impfung nicht mehr gesehen hatten – und dort auf der Couch unterhielten wir uns ein paar Stunden lang über Gott und die Welt.

Im Rahmen dieses Besuchs konnte ich auch nochmal neue Geschenke auspacken!

Nachdem erst die Katzenbällchen von den Lunis über diverse Umwege an Herrn Carax – und danach an mich 🐱 –  gelangt waren, lagerten diesmal zwei mega coole Paar Schuhe für mich vor Ort, die mir mein lieber Grillplattenfreund gekauft hatte (= DANKE! AUFHEITERUNG! YAY! 💖).

Im Konkreten handelte es sich um neue Zweit-Dr. Martens und um Puma-Trainingsschuhe, und ihr ahnt es:

Ein *KARTON* in der Reichweite von kleinen Tierchen 😻 bringt viel Spiel und Spaß!

Wir verlebten also einen sonnig-heiteren Morgen/Mittag, bis der Wolf erneut nach mir heulte-

Und somit machte ich mich vollgepackt auf den Rückweg, Schuhe und Schnecken im Ranzen.

Schoko und Weiße-Schoko-Kirsch.

Von beiden Schneckensorten zeigte sich Wolf zu 50% begeistert und zu 50% bestürzt: „Du willst mich mästen! Du willst EINEN *KUGELWOLF* KREIEREN!“ 😹

Natürlich nicht.

Einfach freuen „sollte“ er sich, weil ich es mag, wenn er sich freut. Zumal er, was nach viel Geplauder einen Bogen zur Überschrift schlägt, doch ziemlich besorgt um mich ist.

Dies äußert sich u. a. darin, dass er es nicht nur in exakt dieser Form zu mir sagt, sondern mit jedem Freund und jeder Freundin ausführlichst beredet, wie es um meine (aktuelle) gesundheitliche Lage bestellt ist. Verarbeitung durch „exzessive Kommunikation“. 😮

Ich selbst hingegen hielt und halte den Kreis an unmittelbar involvierten Menschen absichtlich klein. Wolf und mein Grillplattenfreund sind am nächsten am Geschehen dran: alle Anderen wissen weniger.

Herr Carax, unsere (Weihnachts-)Wahlfamilie und die Klopsfreunde nehmen zwar beispielsweise auch Anteil am ganzen Operationssumpf, klaro – aber die gesamte Bürokratie läuft als reiner „Wolf und ich“-Prozess.

Deshalb bin ich dieser Tage unverändert stark erfüllt von Extra-Extra-Fluff und Liebe… Weil das wirklich bedeutsam für uns ist! 💖

Gleichzeitig schiebe ich aber auch den Film von: „Normalerweise (!) haben Leute eine Mutter, einen Vater, Geschwister oder irgendwen Liebes im familiären Kontext, dem sie von ihrer Krankheit/ihrer anstehenden OP mit Vollnarkose/ihrer Sorge erzählen können – aber ich kann familiär original *niemanden* anrufen und nichts daran ist OK.

„Das Letzte, was wir wollen, ist, dass du aus dem Koma aufwachst und einer deiner Täter sitzt an deinem Bett.“, formulierte es der Grillplattenfreund zudem jüngst sehr treffend.

„Das ist zwar äußerst unwahrscheinlich, wäre aber der Super-GAU! Und dass ein Atomkraftwerk in die Luft fliegt, wurde *AUCH* als äußerst unwahrscheinlich eingestuft, aber dann passierte es, und deine TäterInnen sind genauso schlimm wie radioaktiver Atommüll. Also gilt es das tunlichst zu vermeiden!“

Da fühlte ich mich sehr verstanden- 😹💖🐙

Ich traf durchaus Vorsorge. JA. Und es gibt noch „gute Menschen“, die sich unbestechlich an ihre Schweigepflicht halten. Doch unter’m Strich würde ich mir schlichtweg wünschen, dass die Wahrscheinlichkeit dieses Super-GAU-Szenarios bei *garantierten* 0% läge.

Der reine medizinische Eingriff an sich (= so ’ne Schnittwunde, bisschen Blutverlust, etc.) und die eventuellen Schmerzen machen mir im Gegensatz übrigens keine Angst – da bin ich bereits um Längen lädierter und schwerverletzter aus BDSM-Sessions hervorgegangen. *Definitiv*. 😅

Die Nicht-Familiensituation und alles, was dazugehört (= Stichwort: Arztbesuche), bietet allerdings umso größeres Brainfuckpotenzial.

Das… Wird auch nicht weggehen.

Daher halte ich mich an Wolf, und er hält sich an mich, und falls mich jemand in der Klinik besucht, möge es doch bitte ausschließlich er sein.

Dies zu dem Thema- Für euch einen großartigen Wochenstart und jede Menge 🌞!

VVN

P.S.: derzeitiger Ohrwurm von Taylor Swift.

9 Kommentare zu „Der präoperative Seelenzustand.

  1. Alles alles Gute für dich! Ungewissheit ist schwer auszuhalten. Mag es endlich ein Ergebnis geben und damit eine Grundlage zum gesund werden. Ja und natürlich wünsche ich dir nur Menschen zur Seite, die dir gut tun- Wolf natürlich und inklusive Ärzten und Klinikpersonal.

    Gefällt 1 Person

  2. Wie war das noch gleich 🤔 Hattest du schon eine Patientenverfügung ausgefüllt 🤔
    Da hat mein Mann drin hinterlegt das auf keinen Fall seine Verwandtschaft informiert werden darf, sondern ausschließlich ich.
    Dafür müsst ihr auch nicht verheiratet sein.
    Natürlich wünsche ich dir das du das Ding nicht benötigst 🌈
    Liebe Grüße 😘
    Monika 😎

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar