So nicht.

Der Sommer steht vor der Tür. Somit auch die EM. Leider ohne mich. Geplant war es anders. Machen kann man nichts. Genauso wie Jogi Löw. Nach dem Turnier. Es ist sein letztes. Vorerst. Für Deutschland.

Vielen gefällt das. Mir ist es egal. Ich bin immer noch dankbar für den 13. Juli 2014. Nur Lothar darf es nicht werden!

Gestern hat dann unser BundesJogi vorgestellt mit wem er in seine letzte Schlacht zieht. Auf das Sportliche möchte ich dabei gar nicht groß eingehen. Nur so viel: Es spricht für Löw, dass er Kevin Volland mitnimmt. Da hat jemand Ahnung von Fußball. 😉

Die Bekanntgabe des Kaders wurde im Rahmen eine PresseKonferenz zelebriert. Wie immer. Dieses Jahr halt unter CoronaBedingungen. Virtuell.
Trotzdem lässt sich der DFB nicht lumpen. Nach dem „Erfolg“ von Die Mannschaft wollen sie wieder noch mehr FanNähe schaffen.

Zur Erklärung:

„Die Mannschaft“ war ein Branding für die deutsche Nationalmannschaft. Ausgedacht unter anderem von Oliver Bierhoff. Entwickelt um besser bei den Fans anzukommen. Eine größere Bindung zu ihnen herzustellen.

Es ging in die Hose. Wurde enttarnt. Als bloßes Instrument um eine Marke zu etablieren. Damit kommt man nicht weit. Die Menschen merken das.

So auch gestern.

Am Anfang verkündet der PresseSprecher stolz, dass sie sich was ganz Besonderes einfallen haben lassen. Für die Fans. Über 6000 von denen sind nämlich per Chat zugeschaltet. Können dem BundesTrainer und später Manuel Neuer und Jonas Hofmann Fragen stellen. Ihre Fragen. Nicht die von Journalisten. Die kennt man ja eh schon. Sind langweilig.

Zusätzlich werden die FragenSteller dann per Video hinzugeschaltet. Sie unterhalten sich also quasi persönlich mit dem Jogi. So schafft man FanNähe. Und nicht anders!

Zugeschaltet wurden unter anderem: Zwei Herren einer SeniorenEinrichtung, Schüler einer HauptSchule, Kinder einer Einrichtung für Menschen mit Amputation, irgend ein random Typ und nochmal Schüler.

Als Manuel Neuer zu irgendeiner Aktion des DFB nochmal beim PresseSprecher nachfragen musste, wollte ich ausmachen.

Für mich persönlich hat sich dieses ganze Procedere einfach nur falsch angefühlt. Inszeniert. Teils gescripted. In jedem Fall null authentisch.

Angefangen dabei, dass man nicht wusste auf welcher Grundlage die Menschen in den Chat eingeladen waren. Über die Auswahl der zugeschalteten Personen. Bis hin zu den Fragen. Die waren nämlich super langweilig. Im Gegensatz zu den Fragen der Journalisten. Die danach noch dran waren.

In meinen Augen eine Offenbarung.

Authentizität ist in der heutigen Zeit eines der größten Güter. Ohne sie geht gar nichts. Vor allem kein Marketing. Die Zeiten sind vorbei.

Das Problem?

Der DFB ist der DFB. Nicht authentisch. Nicht glaubwürdig.

Julian Carax

P.s. Hier gibt es die ganze PK zum ansehen.

9 Kommentare zu „So nicht.

  1. Authentizität kann man bei dem Laden (und anderen) nicht erwarten. Die ausgewählten Fragesteller, die Du da aufzählst, bilden ja einen feinen Rundumschlag. 😉 Und außer den Senioren sind sie überwiegend die werberelevante Gruppe.
    Aber so war das schon immer beim DFB. „Wir haben die Berichterstattung gern unter Kontrolle“, habe ich mir mal von denen anhören dürfen. Da wurde auch nicht jeder so einfach zur PK zugelassen jenseits der in Kollegenkreisen so genannten „Frankfurter Mafia“ (gemeint die zugelassenen Kollegen).

    Ganz allgemein stimme ich Dir in puncto Authentizität vollkommen zu. Auch darin, daß viele Läden es nicht kapieren, wie wertvoll das ist. Könnte da jetzt ausufern…

    Herzliche Grüße

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    1. „Frankfurter Mafia“ wie treffend. Und traurig zugleich. Zensur im engeren und weiteren Sinne. Der DFB ganz vorne dabei. 😶

      Man kann nur hoffen, dass auch dieses System irgendwann fällt.

      Liebe Grüße

      JCarax

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  2. Nicht meine Baustelle lieber Julian 😃
    Aber es gibt allgemein wenig authentische PK’s. Falls mal eine interessante Frage durchrutscht, fällt das Antworten für gewöhnlich recht schwer 😉
    Guten Morgen 🙂
    VG Sandra

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