Dunkles Traumagewöll. 🐙

Die Tage gab es eine erneute Mentalbegegnung mit meinem „Früher“ (= und zwar der ekligsten Art). Seitdem bin ich – trotz meiner Blogaktivitäten – ziemlich neben der Spur. Wolf hatte damit absolut nichts zu tun, war aber eingeweiht und „vorgewarnt“. 

Partiell kann es ja sogar witzig sein: 

„Was hast du denn gemacht?!“, erkundigte er sich am Montagabend, als wir unsere Fusilli würzten und ich plötzlich losfluchte.

„Ich war dermaßen gedankenverloren, dass ich immer mehr von den ganz scharfen Chiliflocken draufgeschüttet hab. Einfach fröhlich weiter gestreut!“ 

„Ach du Scheiße.“ 

„Naja, egal. Ich mag’s sicher trotzdem.“ 

(Es war angenehm schmerzhaft, sagen wir so. Und wer sich nun wundert, dass wir eigentlich ab Montag fasten wollten: JA, allerdings gab es abermals viele Lebensmittel, die wir nicht wegtun wollten und die vorher aufgebraucht werden mussten. Also taten wir das und starteten heute.)

Kurz darauf, beim Essen und 24-Schauen: „Valentin, kannst du bitte mal an meinem rechten Schulterblatt kratzen? … Rechts. Das… Ist *NICHT* rechts.“ 

Ebenfalls voll verballert. Hätte er’s nicht erwähnt, wäre es mir im Leben nicht aufgefallen. 😆

Der Teil, der nicht witzig ist, überwiegt aber leider um Längen. Nachdem ich mein Schüsselchen mit Fusilli irgendwann geleert hatte, kippte ich Montagnacht zur Seite weg und lag 14 Stunden auf dem Schäuzchen. Der gelegentliche Griff zum Handy gelang noch, alles Weitere nicht

BeUNgünstigend kam dazu, dass ich insgesamt sieben Freunden textlich von der miesen Mentalbegegnung berichtet hatte, und in Folge dessen zehn Stunden lang entweder gar nichts zurückkam, lediglich Emojis, oder thematisch etwas völlig Anderes. In Richtung:

„Mir ist wieder was passiert.“ 

„Bei uns gibt’s gerade Kuchen!“ 

Daraufhin schickte ich dann ein:

„Wisst ihr… Ihr seid zwar auch alle sehr busy – allerdings hätt ich mir in diesem *konkreten* Fall doch eine Reaktion von euch erhofft? Für mich ist das keine Kleinigkeit… Insofern bin ich deshalb etwas irritiert und fühl mich (= von Wolf abgesehen) grad sehr allein. 🐱“

Besser, als die unschönen Empfindungen frustriert oder bockig in mich hineinzufressen, wovon ich nie ein Fan gewesen bin, oder mir fälschlicherweise einzureden, dass mich niemand liebt.

In Folge dessen reagierten die Meisten der Leute dann auch, mit langen Texten, Nachfragen, etc.: Herr Carax sendete sogar mehrere Sprachnachrichten.

Dabei bin ich auf der Front super genügsam. Ein: „Bist du OK?“ genügt mir völlig. Weil es zeigt, dass ich mit dem Mist wahrgenommen wurde, und notfalls ein offenes Ohr da ist. Und das kann erwiesenermaßen schon arg viel helfen! 🌞

Körperlich ging es mir *BIS VORHIN* so, dass ich zwischendurch immer wieder klamme Pfötchen hatte, in jeder Körperhaltung mega verspannte, phasenweise äußerst schlecht Luft bekam und ich innerlich stetig zurück in einen Kampfmodus verfiel, oder aber mich verbarrikadieren wollte. 

Zum Glück hatte ich Wolf immer hörbar werkelnd oder telefonierend im Hintergrund (= das beruhigt oft). Und winterlich-wärmend machte er gestern eine Kürbissuppe, von der ich zwei Portionen aß: 

Mit Kürbiskernöl und DEN Chiliflocken.

Später am Dienstagabend telefonierte ich (aus anderen Gründen) mit einer langjährigen Freundin, aber natürlich kam mein Zustand dabei mit auf den Tisch. 

„Ey, V.“, sagte sie. “ Es tut mir so leid, dass du diese Scheiße noch immer durchmachen musst und irgendwo in dir dieses riesige, dunkle Traumagewöll ist, das du die ganze Zeit niederhalten musst. Bei sowas wäre Therapie auf jeden Fall gut. So, dass alle Begegnungen mit „Früher“ emotional an dir abperlen. Dass du wenigstens keine körperlichen Reaktionen mehr zeigst, wenn so etwas kommt.“ 

„Das wär ja schön… Aber was, wenn die Therapeuten alle keine Ahnung haben, wo sie überhaupt *anfangen* sollen? Du hast ja meinen Artikel über meine Schwierigkeiten bei der Therasuche gelesen, und worauf ich darin gar nicht mehr eingehen konnte, ist, dass bisher sämtliche Theras früher oder später von sich aus abgebrochen haben! Dass ich ihnen etwas voraus hatte, und ihnen mein Fall zu krass war – das existiert ja nicht nur in meinem Kopf! So:

Das ist alles viel zu komplex, das übersteigt meine Kompetenz, ich musste schon *VIER* meiner Kollegen zu Ihrem Fall befragen, sowas hatte ich noch nie, ich kann hier leider nicht weitermachen, Sie müssen sich jemand Anderen suchen– 

Das durfte ich mir schon mit 16 Jahren anhören und bis 2012 immer wieder- Es liegt ja nicht an MIR, wenn die Leute selbst zugeben, mit meiner Geschichte überfordert zu sein, und wenn ich noch so aufgeschlossen, nett und kooperativ dasitze! Und ich verliere durch solche Erlebnisse einfach nur kostbare Zeit und Energie. Therapie hat mir dahingehend immer bloß geschadet.“

„Ach, Mann. Aber immerhin bist du sehr gut darin, dein Leben zu managen! Mach weiter wie bisher.“ 

MACHE ICH AUCH. 🐙🐙🐙

Und zwischendurch kam der Wolf wie gewohnt hinein und stellte Dinge neben mir ab. „BACON, Valentin!“ 😅

Zwei von vier restlichen Scheiben. Jeder bekam gleich viel.

Ich finde das schön. Vorerst war dieser BACON aber das letzte „Essen“. 

Nun kuriere ich mich körperlich und mental weiter aus, bin viel in meinem 🐱-Körbchen und freue mich auf das Ergebnis unserer zweiten Fastenzeit. Es ist für den Moment alles, was ich (für mich) tun kann. Das, und meine Bedürfnisse und Gefühle klar zu äußern. Alles Weitere ist dann erstmal einfach so

Habt ihr einen schönen Restabend und bleibt gesund! 🌸

VVN

(Wolf kam gerade zu mir ins Bett. 😻!)

54 Kommentare zu „Dunkles Traumagewöll. 🐙

  1. Lieber Valentin, wie geht es dir gerade? Es tut gut zu wissen, dass Wolf in deiner Nähe ist und du auch körperlich nicht alleine bist. Erhole dich gut.
    Viel Erfolg beim Fasten. 🙂
    Ganz liebe Grüße Sandra

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    1. Guten Morgen, liebe Sandra! Es geht mir noch immer mental fragwürdig, aber das Wissen, dass mir bei (und mit) Wolf nichts passieren kann, ist glücklicherweise stark genug. 🙂

      Danke für deine Nachfrage. Ich hab mich sehr darüber gefreut! Starte du gut in den letzten Wochentag. Wir lesen uns ganz bald! 🌸

      VVN

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      1. Moin Valentin, ich starte jetzt in den Donnerstag und hole nachher mit dem Kurzen das Zeugnis ab.
        Komm du zur Ruhe und mach schön langsam. Drück dich. Bis bald Sandra 🍀

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      2. 😅😅😅 – Was zu beweisen war, liebe Sandra: total verballert- 😆

        Allerdings, und das sage ich zu meiner „Entschuldigung“, schrieb mir der Herr Carax im Privaten, er sei das Wochenende unterwegs und fahre HEUTE los- Deshalb stand meine innere Uhr komplett auf „Fr“.

        Blöd. Ich hätte dir jedenfalls schon Freitag gewünscht- 😉

        Dir nun aber auch einen schönen RestDONNERSTAG! VVN

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      3. Du musst dich da nicht entschuldigen. 😁 Frag nicht, wie oft mein Donnerstag schon ein Freitag war. Im Homeoffice ist das echt schwer, sich zu merken, welchen Tag man hat. 🙈
        Viele liebe Grüße an dich und auch an Julian. Ihm wünsche ich schon mal ein schön langes Wochenende.
        Bis dann Sandra

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      4. Hihi- Es war ja auch keine „Entschuldigung“-Entschuldigung… Allerdings hat Herr Carax meine Desorientierung wahrlich nicht besser gemacht mit seinem verlängerten, heute startenden WE- 😆

        Beruhigend, dass du das Phänomen ebenfalls sehr gut kennst. Oder anders gesagt: gemeinsam verschallert ist nur noch halb so schlimm- 😅

        VVN

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  2. Lieber Valentin,
    das klingt scheiße – Brainfuck braucht echt niemand, und 🐙 gibt es nicht genug dafür.
    Aber ich bin immer wieder – ja, was eigentlich… verzaubert, trifft es vielleicht ganz gut, weil so viel Liebe und Vertrauen zu Wolf aus deinen Zeilen hervorgeht!
    In dem Gedanken, dass du meinen Kommentar nicht _sofort_ liest: wie geht es dir inzwischen?
    Liebste Grüße, Lia

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    1. Hej, liebe Lia! Ich erhole mich weiterhin, besonders, weil so ein Zustand dermaßen viel Energie zieht, es ist unglaublich- 😱🐙😱

      Aber mit Wolfs Gegenwart wird vieles, was „alleine“ eben nur Horror und Blutvergießen wäre, um Universen erträglicher: und das Leben sogar oftmals schön! Dafür bin ich dankbar wie nur was.

      Insofern berührt mich auch dein Kommentar im besten Sinne sehr. Weil er bedeutet, dass es mir gelingt, diese Dankbarkeit, diese Liebe und dieses Vertrauen in Worte zu fassen. 💖

      Danke und bis gleich (= du hattest mir ja bei dir drüben geantwortet)! VVN

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  3. Sorry – aber so gern ich diesen Blog lese, komme ich dennoch ständig durcheinander. Schreibt da einer – oder zwei? Und wenn zwei, welche zwei? Ist Herr Carax = Wolf? So spannend wie ich den Blog, sowie die Themenwahl lese, ebenso spannend wäre für mich eine AufLösung…. zum besseren Verständnis. :-/
    Ansonsten: Viel Erfolg beim Fasten, sowie beim Aufdröseln der wohl sehr komplexen Vergangenheitsproblematik … du/ihr schafft das, denn du/ihr scheint auf einem guten Weg zu sein. Zumindest liest es sich so, denn Probleme kann man nur lösen, wenn man sie ‚anspricht‘!
    Liebe Grüße Bea 🍀🍀🍀

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    1. Liebe Bea! Danke dir für deine positiven Wünsche und all das Lob! 🌸

      Die Antwort auf deine Fragen findet sich hier, beim: „Über uns.“ -> https://caraxvannuys.blog/ueber/

      Wenn Julian Carax schreibt, unterzeichnet er mit „JCarax“. Schreibe ich (= Valentin), unterzeichne ich mit: „VVN“.

      Und Wolf… Wolf ist mein Partner. Er ratzt hier gerade neben mir und ist bei einer Hitlerdoku eingeschlafen. 😅

      Hab einen schönen Donnerstag! VVN

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  4. Lieber VVN.
    Es tut mir von Herzen leid, vor allem, dass das Umfeld da so ignorant war. Das ist so ziemlich das, was man dann am allerwenigsten benötigt.
    Ich klatsche denen mal jemdem davon einen 🐙 um die Ohren. Den haben sie sich verdient.

    Ich denke auch immer wieder, dass du dich vielleicht beim Thema Therapie nicht so innerlich verbarrikadieren solltest.
    ich weiß ja, ich weiß, ich ahne, was du jetzt denkst und ich weiß ja auch wie verdammt kacke eine Therapeutensuche so sein kann, mit wie vielen neuen Verletzungen man da rauskommt.
    Und ich weiß auch, dass die eine Therapie da richtiggehend traumatisierend war und du dich wirklich vor erneuten Vollpfosten schützen möchtest. Aber wie ist das, wenn man das gegeneinander aufwiegt?
    Die täglichen Anstrengungen, bloß das Traumagewöll unten zu halten, sind nun auch nicht gerade „nichts“. Ganz im Gegenteil. Ist das etwas, das du für den Rest deines Lebens machen möchtest?
    Weil: Ich meine ja, du sterngst dich an, du sorgst dafür, dass dein Leben im Hier und Jetzt einigermaßen gut ist, du kümmerst dich um dich und hast da auch viel für dich erreicht. Nur ist es halt wie es ist, das mag alles heilsam wirken aber „Traumagewöll“ macht man damit am Ende eben auch nicht weg. Es bleibt. Es gärt, es lähmt.

    ich würde mir für dich so viel anderes wünschen als das.
    Weil wir dich wirklich gern mögen.

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    1. Guten Morgen, ihr Lieben, an diesem wunderschönen DONNERSTAG (= meine Güte nochmal 😆)!

      Ihr habt natürlich Recht damit, dass das Traumagewöll durch Selbstfürsorge allein nicht weggeht- Und ich gebe mich der Illusion erst gar nicht hin, dass es das täte. Ansonsten dürfte man mich zu Recht „naiv“ schimpfen- 😇

      Gleichzeitig kommt es mir geradezu absurd vor (= vorsichtig ausgedrückt), überhaupt darüber reden zu müssen, mit wie vielen NEUEN Verletzungen man bereits aus der Therapie/der Suche danach gekommen ist – und welche ganzen Retraumatisierungen denn bereits damit verbunden waren! 🐙

      Und ganz ehrlich, seit 2012 ist es mir lieber, immer wieder das Traumagewöll auf eigene Faust niederzuhalten, als nochmals einen derartigen Tiefschlag zu erfahren, der mich beinahe killt- Dazu hänge ich viel zu sehr an meinem Leben… 😡

      Ich versteh dich/euch aber und freu mich über eure Worte. Auch über jeden 🐙.

      VVN (Ich mag euch auch ganz, ganz arg! 😻)

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  5. Hallo Valentin,
    wie geht es dir heute Morgen?
    Leider reagiert unsere Umwelt selten so wie wir es uns wünschen. Jeder ist irgendwie mit seinen Dingen beschäftigt.
    Aber zum Glück hast du ja Wolf und bist nicht wirklich allein.
    Wenn ich mal auf Erinnerungen aus meiner Vergangenheit treffe sage ich ganz fest zu mir selbst „Ich habe jetzt ein anderes Leben und sie haben keine Macht mehr über mich!“ Nach jahrelanger Übung ist die Angst dann schnell wieder weg.
    Aber das ist nur meine persönliche Lösung.
    Ich hoffe das du deinen eigenen Weg findest.
    Liebe Grüße 😘
    Monika

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    1. Liebe Monika, da hast du wohl Recht. Fast jeder ist mit seinem eigenen Kram beschäftigt…

      Allerdings bin ich jemand, der nahezu immer direkt alles stehen und liegen lässt, wenn ein Freund in Not ist (= Wolf auch), insofern ticke ich da anders- Ich geh für die Leute einkaufen, schicke Sachen, rufe direkt an, frage schnellsmöglich nach, nehme mir frei, dies, das… Weiß aber auch, dass ich diesen Standard *umgekehrt* besser nicht verlangen sollte- 🙂

      Zum Glück habe ich Wolf, ja. Und deine Strategie finde ich gut, ich versuche sie ja selbst oft anzuwenden. Danke dir. 🌸

      Genieße deinen Restdonnerstag! VVN

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  6. „Das ist alles viel zu komplex, das übersteigt meine Kompetenz, ich musste schon *VIER* meiner Kollegen zu Ihrem Fall befragen“ – mein erster Gedanke da: wäre ich Therapeut, würde mich so was ja erst Recht faszinieren, freuen, herausfordern. Weil: das heißt ja, dass man etwas dazu lernt… aber nuja

    Ich würde dir wahnsinnig gerne einen detaillierten und gut auf dich eingehenden Kommentar schreiben, aber mein Gehirn ist heute ein bisschen frittiert… Deswegen viel Kalmar und Bacon. Und ich glaube, ansonsten hätte ich was in Richtung Lunis geschrieben, aber deine Antwort darauf kann ich auch vollkommen verstehen… An dem Punkt stehen wir ja auch gerade immer wieder… und jetzt denke ich viel über Eulen nach. Weil Gewöll. Und dieses „Ausspeien“ von unverdaulichen Nahrungsresten… jo, das ist eine sehr gute Metapher für Trauma *denk

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    1. Heyhey! Die Metapher gefiel mir ebenfalls sehr gut, zumal „Gewöll“ ein so selten gebrauchtes Wort ist, und ich es mag, Wörter vor dem Aussterben zu retten- 😅

      „Kalmar 🐙 und Bacon“ nehme ich gerne- Muss den Bacon allerdings nochmal ’ne Runde in den Kühlschrank tun, bevor ich ihn mir braten LASSEN kann- 😆

      Ah. Keine Sorge wegen des nicht-detaillierten Kommentars. Frittiertes Hirn ist eben… Frittiertes Hirn. Völliges Verständnis dafür! Ich wollt ja auch schon lange etwas zu eurem langen Rassismus-/Antisemitismustext jüngst schreiben- Aber das blieb mir noch verwehrt. 🙄

      Stark eulige Grüße! VVN

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  7. Wie geht es Dir inzwischen?
    Ich finde es richtig klasse von Dir, daß Du das (zunächste) ignorante Umfeld mit deren Ignoranz konfrontiert hast. Ich mutmaße mal, Du mußt ohnehin schon genug mit Dir selbst ausmachen. Herrje!
    Gut, daß Wolf für Dich da ist. – Die Kürbissuppe sieht übrigens gut aus. Dachte zunächst, die sei mit Maggi verhunzt worden 🙂
    Genieße den Wintersonnentag und tue, was Dir gut tut.
    Herzliche Grüße!

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    1. Lieber Zweifach-B! Kein Maggi. Niemals Maggi. Und wenn, würde Wolf vermutlich einen Stiefel nach mir schmeißen- 😹

      Das mit der Ignoranz war zumindest keine Absicht. Ich sagte ja auch direkt, dass ich *weiß*, wie busy alle sind. Und normalerweise ist es mir sowieso Wurst, wenn es mit Antworten lange und länger dauert- Ich melde mich „trotzdem“ einfach weiter, wenn ich denjenigen mag, und beziehe die Stille nicht auf mich- 😇

      Es war lediglich diese EINE Situation, in der es absolut ungut war, so gar nicht zu reagieren! Und das musste ich dann einfach sagen. Unter Anderem, weil ich bei Problemen meiner Leute stets eile wie nur was. 😉

      Dir auch einen grandiosen restlichen DONNERSTAG! VVN

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      1. Siehst Du, und wenn Du dann stets eilst, dann hofft man doch, daß es umgekehrt genauso läuft, denke ich.
        Aus der Distanz denke ich halt, wer Dich kennt, sollte es auch einzuschätzten wissen, wann eine „richtige“ Rückmeldung angebracht ist.

        Und wie geht es Dir inzwischen?

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      2. „Siehst Du, und wenn Du dann stets eilst, dann hofft man doch, daß es umgekehrt genauso läuft, denke ich.“

        Das wird mit reingespielt haben, klar. Und siehst du, über all das hab ich die Antwort vergessen! Es geht mir stündlich etwas besser, danke. Immer noch gebrainfucked, aber körperlich wird’s. 🙂

        Wie sieht es bei dir aus? Erneute liebe Grüße!

        VVN

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      3. Hört sich gut an.

        Hier genießen wir den Winter, wann haben wir den schonmal so richtig mit klirrender Kälte und Schnee? Wundere mich, wieviel „ausfällt“ wegen des Wetters. Gestern des ersten Bus seit Samstag gesehen, mit der Bahn geht immer noch nichts richtig, Post gibt’s keine und Streudienste nur dort, wo zwingend notwendig. Die haben heute viel der Sonne überlassen.
        Schönen Abend und ebenso liebe Grüße!

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  8. Hallo Valentin 🌞
    ich hoffe, dieser Donnerstag geht sich etwas besser an.
    Ich tu mich manchmal etwas schwer, bei dir zu schreiben. In meinem nahen Kreis gab es jemand, der ähnlich gestrickt war – zu intelligent und zu empathisch für diese Welt. Unzählige Therapien pflasterten seinen Weg und er wusste oft mehr als die Therapeuten selbst, konnte sich nicht auf sie einlassen.
    Vielleicht ergibt sich ja mal etwas über jemand, der einen kennt, der einen kennt, der eher mit komplexen Fällen zurecht kommt, und der dir für ein Stück Weg helfen kann.
    In diesem Sinne – ich freu mich, dass du deinen Wolf um dich hast 💞
    Bleib dran und streck immer wieder deinen Kopf aus dem Traumagewöll
    Liebe Grüße und ein fettes Kraftpaket 🖖🏻
    Sabine aus dem 🕷 🕸

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    1. Liebe Sabine! Dankeschön für das Kraftpaket! 😊

      Weißt du… Es ist ja nichtmal eine Frage des „Nicht-drauf-einlassen-könnens“, obwohl ich weiß, wie du das gemeint hast. 🙂

      So, wie ich mich kenne, *kann* ich mich unfassbar stark und rückhaltlos und angstfrei auf jemanden einlassen, alle Kontrolle aufgeben und schlichtweg mitziehen- Ich habe die Fähigkeit zweifelsohne in mir, Wolf ist der Beweis… Allerdings bin ich machtlos, wenn sich die Therapeuten nicht *AUF MICH* einlassen können- Gut möglich, dass das bei deinem Freund das gleiche Problem war! 😮

      Ist er heutzutage OK?

      Alles, alles Gute auch für dich! VVN

      (DONNERSTAG. Genau. 😅)

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      1. Nein ist er nicht – deshalb bin ich froh, dass du diese Fähigkeit hast. Damit wirst du immer Hilfe finden – auch wenn es Momente geben mag, in denen du in deinem Traumagewölle versinkst. Du bist nicht allein.
        Liebe Grüße
        Sabine aus dem 🕷 🕸

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  9. Lieber Valentin, ich bin mir sicher, dass Du früher oder später eine Strategie findest, aus dem ganzen Kram herauszukommen. Je mehr Macht Du über Dein Leben hast, desto weniger haben andere es über Deines.
    Ich weiß nicht, ob Du die von mir verlinkte Studie im letzten Beitrag gelesen hast. Ganz am Ende stand, dass BDSM hilfreich in der Aufarbeitung sein kann. Wahrscheinlich machst Du instinktiv das richtige. Der Weg ist wohl lang und schwierig. Ich wünsche Dir, dass Du schnell da raus bist. Liebe Grüße, B.
    PS: Dieser Donnerstag muss ein besonderer sein, auch ich halte ihn eindeutig für einen Freitag.🙄

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    1. Liebe Barbara, das: „Je mehr Macht Du über Dein Leben hast, desto weniger haben andere es über Deines.“ passt dazu, dass ich gerne sage: „Je älter ich wurde, desto besser wurde mein Leben.“ 🤔

      In die Studie muss ich noch reinlesen, wahrscheinlich am Wochenende- Aber auch ohne sie zu kennen, sage ich: „Ja, als Hilfe beim Verarbeiten kann BDSM sicherlich helfen. Ich greife darauf ja auch gern zurück, um meinen Kopf zu leeren! Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass mein Hang zu BDSM nicht durch das Traumagewöll entstanden ist. Dafür kenn ich mich zu gut.“ 😉

      OK. Ich sollte die Studie lesen.

      Schönen *gefühlten* Restfreitag… Argh. Seltsam ist das.

      VVN

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      1. Manchmal braucht es eben etwas Zeit… 😮

        Wir haben hier auf dem Blog die Mentalität, dass ein: „Gefällt mir“ nicht ausschließlich *DAS* bedeutet, sondern auch einfach: „Ich hab deine Botschaft wahrgenommen.“ -> https://caraxvannuys.blog/2019/11/29/die-sache-mit-den-likes/

        So mache ich das also öfters, wenn ich mit dem Antworten nicht hinterherkomme (= ich lese und schreibe bei über 300 anderen Blogs), oder wenn das Blogeintrag verfassen allein schon Kraft kostet und ich kurz entspannen muss- Damit mein Gegenüber weiß: Kommentar ist gelesen! Kann also sein, dass das mal wieder passiert- 😇

        Und in diesem Sinne: danke für deine Nachfrage! Es wird und wird.

        Gute Nacht! VVN

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  10. Ich sag jetzt einfach mal: Ich bin auch da. Auch wenn ich nicht jedesmal mit vielen Worten reagiere. Ich lese Deine Beiträge und ich lese sie gerne. Aber wenn ich nicht weiß, was ich sinnvoll sagen respektive schreiben kann, bleibe ich stumm. Sollte ich aber eine Frage oder ein Thema entdecken, wo ich das Gefühl habe, etwas halbwegs sinnvolles beitragen zu können, tu ich das – und wenn es nur ein Smiley ist.
    Allerdings muss ich zugeben, dass ich manchmal auch einfach zu simpel gestrickt bin, um mehr oder weniger subtile Andeutungen zu kapieren. In diesem Fall bitte nicht übel nehmen, wenn ich mal wieder auf dem Schlauch stehe. (Ich bin da eher der Hundetyp, und die sind etwas „rustikaler“.)
    😉💚🤗

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    1. Lieber Ankor, danke dir für’s Dasein. Und ganz sicher nehme ich dir nichts übel , weder eventuelles: „Stumm bleiben“, noch mögliches: „Auf dem Schlauch stehen“. Keine Sorge. 😊

      Dein Kommentar hier hat mich auch sehr gefreut, obwohl’s mit der Antwort etwas dauerte. Das nimmst du mir hoffentlich auch nicht übel. Gelegentlich ist der Zeitplan dann doch voller, als er es nicht ist- 😅

      Danke nochmal. Wir lesen uns. Bleib gesund! VVN

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  11. Wenn man hier kommentiere darf, grüße ich an dieser Stelle erstmal…

    .. auch als eher sporadischer Mitleser*in. Weshalb ich mir immer bloß sehr teilweise informiert vorkomme, aber aaaber auch teilinformiert mag ich zu dem Punkt mit den unwilligen Therapeut*innen gerade doch mal etwas loswerden.

    Zunächst mal hoffe ich, dass die Dinge sich bei dir inzwischen etwas beruhigt haben, und evtl. schadet das hier auch mehr als dass es nutzt, also vorab erstmal alles Gute. Und wenn es schaden könnte, liest du vielleicht den Rest dann erstmal nicht oder später.
    tldr: Negative Erfahrung mit Therapiezeug und wie ich selbst zu diesem ziemlich typischen Ratschlag „Mach doch mal Therapie“ inzwischen stehe.
    (CNs für Psychiatrie-Machtmissbrauch und Gewaltandrohung; ab den Sternchen unten ist’s dann wieder eher harmlos).

    Also, ich habe ja nun als Trans*-Person meinerseits das Problem, schon bei Anfragen nach Therapie mit mehreren Themen anzukommen, wozu u.a. so depressives Zeug, ein bisschen Trauma, aber auch das trans*-Sein selbst zählen, das hierzulande nunmal auch als psychische Krankheit gilt. Womit ich, besonders bei Hinweis auf Letzteres, ein ziemliches Garantiethema für Absagen mit mir herumschleppe.
    Nach einem akuten Gewaltvorfall hatte mein Hausarzt mir dann doch mal jemanden vermitteln können. 25h Verhaltenstherapie, die mir teilweise schon geholfen haben, zumindest ein paar Tools zum Umgang mit akuten Flashbacks zu entwickeln, die mir am Anfang den Alltag echt schwergemacht haben. Ein paar Jahre später, nach dem Trans*-Outing, mehr Belastungen, die dazukamen, neuer Thera-Suche, weil Arzt nicht mehr praktizierend, war die Erfahrung dann aber die: Das Erste, was den Leuten einfällt, ist klassischerweise, dass es am Trans*-Sein liegt. Und man doch erstmal versuchen _könnte_, ob man das nicht als erstes mal abschaltet.
    Jetzt ist es so, dass die Trauma-Geschichte bei mir nicht annähernd dasselbe Kaliber haben dürfte wie bei dir, von dem her, was ich bislang von dir gelesen habe (und danke dir für die Offenheit, mit der du damit umgehst, denn Akzeptanz dafür ist in unserer Gesellschaft ja leider alles andere als normal). Natürlich sind Menschen verschieden, und was du brauchst oder brauchen würdest, wirst am Ende nur du entscheiden können. Für mich ist es allerdings so…

    … es ist ein bisschen schwer zu erklären, aber da dieser eine Therapeut, den ich mal ein paar Stunden regelmäßig besucht habe, dem eher positiv gegenüberstand, hatte ich eine Art fixe Idee, irgendwann dann mal eine „ordentliche“ Therapie zu machen. Liegengeblieben war ja noch genug dazu. Mal ein paar Wochen Klinik, erholen, Dinge aufarbeiten etc. Ausbildungsbedingt schob ich es vor mir her, und her.. Gleichzeitig blieb für mich dadurch aber selbst bei einem ziemlichen Zusammenbruch (mit dem ich, wie mit ALLEM, natürlich wie immer allein klarkommen musste) dieses Gefühl, dass da noch ein Rettungsanker ist. Nach dem Motto „wenn allein klarkommen wirklich GAR nicht mehr gehen sollte, kann ich da immer noch hin“. Soll heißen, mir gab das eine Art von Sicherheit, dass es da noch etwas gäbe, was ich nicht ausgereizt habe.
    Nun, ein paar Jahre später, einen Arbeitsplatz samt mobbenden Kolleg*innen später, kam dann der Zeitpunkt, an dem ich dachte, es geht nicht mehr anders. Ich ging in die Klinik, und was ich dabei erlebte waren – nunja, Machtmissbrauch, ein Versuch von Konversionstherapie zur Cis-Person, ein Versuch, den Zusammenhalt mit den Mitpatient*innen zu spalten (und die Solidarität war wirklich das EINE Positive bei der ganzen Sache)… und nach ein paar Tagen auf halbgeschlossener Station die Drohung, dass ich nun freiwillig gehen möge, oder sie mich rauswerfen würden, mit resultierender Therapiesperre seitens KK (glaube, für 2 Jahre wäre das dann gewesen). Die Drohung, dass die Möglichkeit mit dem Fixieren ja auch noch bestünde, gab es gratis dazu.
    Nun, ich ging freiwillig, war aber an diesem Punkt derart enttäuscht von diesem System (einen Patientenvertreter hatte ich kontaktiert, aber der war schon am Telefon gänzlich uninteressiert an dem, was ich erzählte), dass ich die Therapiesperre wohl ruhig hätte riskieren können. Ich hatte davor ganze Listen hoch- und runtertelefoniert. Nach diesem Erlebnis hatte ich keinerlei Motivation mehr, mit IRGENDJEMANDEM aus diesem ganzen Berufsstand jemals wieder zu tun haben zu wollen.
    (Später habe ich erfahren, dass ich offenbar nicht die einzige trans*-Person war, mit der das in exakt dieser Klinik so lief.)

    Was soll ich sagen. Es war zwar erstmal alles andere als schön, weil ich gewissermaßen gefühlt mein letztes Ass gespielt hatte, und dabei kaputter nach Hause kam als ich es vorher gewesen war. Aber auf einer gewissen Ebene fühle ich mich andererseits auch befreit seither. Frei von dieser Idee, dass man halt „einfach mal ordentlich Therapie machen“ solle. Oder müsse.

    Fakt ist einfach, und das war auch bei der Verhaltenstherapie schon so, dass so eine Therapie ja weder etwas ungeschehen macht, noch einen neuen Menschen aus irgendwem machen könnte. Und gerade als Trans*-Person spürt man einfach auch sehr deutlich: Letztlich exerzieren die Leute da auch bloß ein Programm nach gewissen Glaubensgrundsätzen an dir durch. Wenn du das Pech hast, jemand zu sein, der in dieses jeweilige (Glaubens-)System nicht passt, was als nicht-cis-hetero-Mensch ziemlich leicht passiert, sind die Leute bereits überfordert und können nichts mit dir anfangen.

    Ich bin sicherlich immer noch ein ziemlich kaputter Mensch, dissoziiere unter Stress lustig vor mich hin, habe zu gewissen Jahreszeiten eine Paranoia, bei der sich irgendwie alles gelähmt anfühlt.. aber naja. Zumindest verschwende ich keine Energie mehr darauf, mein Heil bei irgendwelchen Leuten zu suchen, die glauben, mir besser erklären zu können, wie ich mit mir klarkomme, als ich selbst.
    Besonders die Oberärztin, die die Dienstanweisung gegeben hat, mich zu misgendern, was besonders vor Besuchenden, lautstark auf dem Flur, die pure Demütigung gewesen ist, finde ich auch in der Nachbetrachtung einfach nur grausam. Mein Gerechtigkeitssinn wäre sehr dafür, dass es für die Dame Konsequenzen gegeben hätte. Mein ursprünglich (von der Kindheit her) mal sehr gutes, zu dem Zeitpunkt aber bereits angekratztes Vertrauen in Ärzt*innen hat es ziemlich zerfetzt. Aber irgendwie hat es am Ende etwas Gutes gehabt: Es war wohl der für mich deutlichste Hinweis darauf, dass Psychotherapie nicht in erster Linie dazu da ist, Leuten zu helfen. In erster Linie ist sie dazu da, Leute auf einen Pfad des „Normalseins“ zurückzubringen, die sich davon nie allzu weit entfernt hatten. Deswegen schwärmen meine cis-het-normalo Bekannten alle davon, wie sehr ihnen das geholfen hat, was ich dann auch ertragen musste. Was soll ich sagen, für mich selbst. Wahrscheinlich bin und war ich einfach nie „normal“ genug dafür.

    ***

    Also, soviel ein bisschen Hintergrund zu mir, und wie ich zu meiner Haltung komme, und dass die nicht aus dem Nichts entstanden ist. Ich lese dich ja nun schon hin und wieder und sehe in dir einen ziemlich lieben und .. extrem gut reflektierten Menschen. Und wenn es dann offenbar Leute gibt, die dir raten, doch mal Therapie zu machen, frage ich mich ein bisschen, was diese Leute denn denken, was man _dir_ in einer Therapie bitte noch beibringen soll. Wie ich das sehe, ist das, was man an Tools da lernen und mitnehmen kann, an ernsthaft nützlichen Dingen, wirklich einigermaßen begrenzt.
    Das soll jetzt alles nicht heißen, dass ich denke, dass es dir auf keinen Fall etwas bringen _kann_ (und selbst wenn wir uns gut kennen würden, würde ich mir nicht anmaßen, das entscheiden oder bloß beurteilen zu können). Aber das Thema kommt doch immer mal wieder vor bei dir und scheint dich insofern zu beschäftigen, von daher wollte ich mal in den Raum stellen… es ist in unserer Gesellschaft ziemlich normal, erstmal „mach doch Therapie“ zu sagen, sobald es Leuten psychisch nicht gut geht. Aber den goldenen Weg zum Glück sehe ich für meinen Teil darin inzwischen nicht mehr. Man hat eben auch eine ganze Menge emotionaler Kosten dadurch – Hoffnungen, Energie, Zeit, die man für anderes nutzen könnte. Und manchmal ist es am Ende dann eben so, nachdem man das alles aufgewendet hat, wie du schon schreibst… manchmal schadet es dann obendrein noch mehr als es nutzt.
    Es ist ja auch so: Irgendwann ist so eine Therapie immer zu Ende, selbst wenn sie gut läuft, und dann ist dieser Mensch eben wieder weg. Vielleicht ist es manchmal einfach besser, sich das Ganze von vornherein zu sparen.

    Ich hoffe, das kommt jetzt alles nicht zu besserwisserisch an – wie ich es sehe, bist der Einzige, der entscheiden kann, ob er das Risiko eingehen will und/oder kann, du selbst. Es soll einfach mal ein Feedback dahingehend sein: Du bist nicht allein mit dieser Überlegung, ob ein Versuch dahingehend wirklich (immer) so eine gute Idee ist. Wenn es schlecht läuft, kann es schließlich trotzdem noch eine ganze Menge kosten.

    Gute Erholung und alles Liebe 🌼

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    1. Heyhey! Erstmal: natürlich darf man hier kommentieren! Dankeschön also für’s Teilen deiner/eurer Geschichte im Überblick… Und für die viele investierte Zeit! 😊

      Ich stelle vorweg, dass ich bei allem zustimme, was in Richtung: „das Therapiesystem ist oftmals nicht auf Individuen ausgelegt, die aus der Norm fallen“ geht. Und keine eurer geschilderten Erfahrungen überrascht mich, leider Gottes. Weder das angeordnete Misgendern seitens dieser unsäglichen Oberärztin, noch der Konversionsversuch (= WTF!!! 🐙💀), noch alles Andere, was du/ihr im Therapiesystem an neuer Diskriminierung/Ausgrenzung/Retraumatisierung erfahren musstet. Auch in deinem/euren Fall hat jeder Therapieanlauf offensichtlich *WEITAUS* mehr Schaden angerichtet, als dass er Hilfe gebracht hätte.

      Wie hinlänglich bekannt ist, teile ich diese traurige Bilanz und demnach auch das: „Man hat eben auch eine ganze Menge emotionaler Kosten dadurch – Hoffnungen, Energie, Zeit, die man für anderes nutzen könnte.“ 😒

      Natürlich beschäftigt mich das Thema „Therapie“ also noch, aber nur, weil mir unwissende Menschen öfters vorschlagen, es vielleicht nochmal zu probieren. Daher habe ich diesen Therapie-Dreiteiler vorrangig geschrieben: um zu erläutern, weshalb ich MIT DIESEM SYSTEM ABGESCHLOSSEN HABE. 😐

      Letztlich mach ich es seit 2012 so, dass ich ausschließlich auf Selbstfürsorge, mein soziales Umfeld und mich, mich, *mich* setze – und ich sehe nicht, dass sich das je nochmal ändert. Am Ende des Tages war ich ohne Therapie wirklich immer besser dran. 🤔

      Danke übrigens für den: „ziemlich lieben und .. extrem gut reflektierten Menschen“. Und, nein: ich hab beim Lesen deines/eures Kommentares 0 Prozent Besserwisserei gefühlt. Er wirkte einfach sehr ehrlich und wie eine niedergeschriebene Herzensangelegenheit. 🙂

      Solidarische Grüße und einen entspannten Abend! VVN

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      1. Danke für die Antwort.

        Es ist für mich sowas wie eine Herzensangelegenheit. Mir tut’s bis heute leid, dass ich im Nachhinein erfahren musste, dass die in dieser Klinik noch wenigstens eine andere trans*-Person nach mir fertiggemacht haben, die ich als ebenfalls recht suizidal erlebt habe, die ich im Nachhinein betrachtet gern gewarnt hätte (aber zu dem Zeitpunkt nicht kannte), und bei der ich nicht mehr erfahren habe, was aus ihr später geworden ist. Irgendwohin hatte ich damals auch ne Mail geschrieben, weil ich fassungslos war, dass sowas passieren kann und darf, und obendrein noch von der KK finanziert wird.

        Aber naja, was will man machen. Wenn ich privat und alleine versuchen würde, das namentlich öffentlich zu machen, würden die mich verklagen, bis ich am Schuldenberg zugrunde gehe. Und wer helfen wollen sollte, sehe ich bis heute nicht. Ich hab’s dann vorgezogen, mich eher aufs Überleben zu konzentrieren.

        Das mit dem Entspannen versuch ich dann mal, ich hatte an dem Kommentar bzw. dem Wieder-Dran-Denken jetzt ziemlich zu knabbern, seit ich den geschrieben habe. Wenn unsere „wir“-Instanzen sich einschalten, ist das auch meistens ein Zeichen, dass irgendetwas gerade nicht besonders toll läuft. Aber es beruhigt mich ja schonmal, wenn du’s nicht als belastend und/oder Zumutung auffasst 🙂

        Einen schönen Abend dir!

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