Auf Abruf und bereit zum Einsatz an der Grenze.

(Anm.: Textanfang von circa 17:00. 😉)

Wäre es beim Ursprungsvorhaben geblieben, säßen der Grillplattenfreund, eine seiner wichtigsten Vertrauten und ich seit heute Mittag in einem für sieben+ Tage gemieteten Van auf dem Weg zur polnisch-ukrainischen Grenze, um von dort aus so viele Menschen wie möglich an sichere Orte innerhalb Polens und Deutschlands zu bringen.

Dies zunächst zu dem mysteriösen „proaktiven Hilfsplan“. 😺

Selbstverständlich (?!) hätten wir uns dabei keineswegs random auf gut Glück – und auf eigene Faust – in das Auto geschmissen…

Nein, als politisch immens aktive, der Öffentlichkeit (= und der akademischen Welt) u. a. deshalb bekannte und in Sachen „Flüchtlingshilfe“ großartig vernetzte Person war der Grillplattenfreund letzten Samstag von einem konkreten Kontakt an einem polnischen Grenzübergang angeschrieben worden, ob er nicht herfahren und beim Koordinieren, Versorgen, Evakuieren helfen wolle.

JA, WOLLTE ER. 🌞

Daraufhin kontaktierte er wiederum *mich*, als ich gerade mit Freundin I auf der erwähnten Party umher eierte:

„ich brauche einen mitfahrer/eine mitfahrerin, v.

idealerweise mit führerschein, aber hauptsache: commitment

weswegen du mir am liebsten wärst“

45 Minuten des organisatorischen Telefonats in einem Nebenzimmer später stand die grobe Planung, Montag verdichtete sie sich inklusive Unterkunfts- und Vanbuchung, und Dienstagmorgen hieß es, am Mittwoch (= heute) solle es im Team losgehen- Weshalb ich also gestern in den Zug nach München sprang. 🙂

Allerdings meldete sich der Kontakt in Polen dann nahezu zeitgleich mit meiner Abfahrt wieder, die Lage vor Ort habe sich innerhalb der letzten zwölf Stunden drastisch verändert.

Die Straßen seien mittlerweile fast komplett blockiert (= was sich einem sofort erschließt) und an „seiner“ Grenzlocation gäbe es nun außerdem bereits mehr als genug HelferInnen- Daher wären wir anderswo nützlicher.

So etwas ist überhaupt nicht schlimm und kann *immer* passieren, bei einem dermaßen dynamischen, unüberschaubaren Geschehen mit vielen Freiwilligen (= besser SO, als anders herum 😇) – daher entschied der Grillplattenfreund, mich trotzdem zu sich zu holen und kurzerhand bei anderen Initiativen und NGOs grünes Licht zu geben.

Sinngemäß:

„Wir sind ein Trupp aus drei Leuten mit den Kompetenzen ABC und den Vorerfahrungen XYZ, verfügen über soundso viel Zeit und soundso viel Platz, sagt einfach Bescheid, wenn Aufträge reinkommen, für die wir die Richtigen sind.“

Somit stehen wir seitdem auf diversen weiteren Listen und es kann buchstäblich *jede Sekunde* sein, dass der Grillplattenfreund oder seine Vertraute einen Anruf erhalten, und wir uns direkteMANG doch in Richtung Polen (= oder Slowakei und Moldawien) aufmachen müssen, um dort Geflüchtete von der ukrainischen Grenze abzuholen.

(Vorhin waren wir betreffs Moldawien z.B. bereits „offiziell“ in den Startlöchern. Bekamen jedoch keine 30 Minuten später abermals die Nachricht, dass sich der Auftrag erledigt habe, siehe: EXTREM! DYNAMISCHES! GESCHEHEN! 😮)

Genausogut kann es jedoch eintreten, dass wir noch bis Freitag, Samstag, Montag, *Mittwoch* gemeinsam in München warten werden: ständig auf Abruf, ständig lagecheckend am Handy und mit gepackten Rucksäcken neben dem Bett.

Während wir so schwebend der Dinge harren, machen wir uns aber „wenigstens“ eine üblich wundervolle Zeit. 💖

Vorhin saßen wir beispielsweise – weiter recherchierend und mit der (Weihnachts-)Wahlfamilie zwecks Organisation chattend – in einem Café:

Für mich der zweite Krapfen seit Sonntag.
Füllung: Pflaumenmus. 😆

Hier wäre jetzt auch einmal *Das Nächtliche Gulasch (TM)* abgebildet…

YUM.

*Und* es wurden sogar lustige Muffins gebacken!

Nicht per se von uns und für uns, doch einen durfte ich probieren, als er sogar noch warm war. BESTEEEE.

Mit Schmetterlingen und tausenden von Zuckerperlen. 🦄

Was den Wolf betrifft, so update ich ihn logischerweise *regelmäßigst*, wie unser aktueller Status ist-

Und was ich dabei am allerallerallermeisten liebe, wäre wohl, dass er niemals. auch. nur. ansatzweise. versuchte, mir das Gesamtvorhaben auszureden! Niemals.

Stattdessen schrieb er mir lediglich die schönsten Nachrichten der Welt und erkundigte sich, ob ich es bei längeren Hilfs-Außeneinsätzen denn auch warm genug haben würde (= da ich ja ungelogen ständig friere).

„Kauf dir vielleicht noch eine vernünftige wärmende Weste, V., und nimm das Geld von mir.“

😻💖🐺🌞

SO.

Mit diesem längeren Blogartikel wünsche ich euch nun erstmal: „Einen schönen Restabend und eine gute Nacht!“

Wer weiß, was morgen ist. 🌸

VVN

P.S.: dass ich für den Grillplattenfreund mit seinen abermillionen Kontakten die erste Wahl hinsichtlich „Mithilfe und Fahrtbegleitung“ war, freut mich arg.

Dazu muss man aber anführen, dass wir einander bereits *seit 2001* treusorgend und politisch unterstützen und einen absolut deckungsgleichen Freundschaftsbegriff haben.

Sobald einer von uns etwas braucht, rennt der jeweils andere los. 😄

16 Kommentare zu „Auf Abruf und bereit zum Einsatz an der Grenze.

    1. 😊 Inzwischen haben wir auch einen „neuen“ Van, der uns von einem Münchener Verein zur Verfügung gestellt wurde… Allerdings dauert das Warten an. 😮

      Heute Vormittag wurden wir nach Rumänien gerufen, rannten ins Bad, duschten und machten uns *fast* auf den Weg- Dann änderte sich am Auftrag wieder etwas, und seitdem ESSEN WIR FISCH, mit dem Van vor der Türe. STECKERLFISCH. 🐱🐱🐱

      VVN

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    1. Liebe Trude, wir sehen zu, dass wir bestmöglich *alle aufeinander* aufpassen… Bisher klappt das ganz gut! 😺

      Und du lässt dich bitte auch weiter schön unterstützen und aufmuntern, ja? 🙂🌞🌸

      VVN

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