Heyhey und schönen Sonntag allerseits! đž
Es gibt noch arg viel zur #allesdichtmachen-Kampagne zu sagen… Aber ich starte diesen fröhlichen ErgĂ€nzungsartikel zum Beitrag gestern zunĂ€chst mit zwei total anderen Themen:
1.) war ich tatsĂ€chlich erfolgreich darin, all meine Blogtexte seit dem hier erwĂ€hnten, uneleganten „Es ist“-Anfall mit immer unterschiedlichen AnfĂ€ngen zu versehen. Das freut mich.
2.) freut es mich genauso, dass Wolf und ich wegen Z.2.0 den kĂŒrzlich in den Raum geworfenen Schlachtplan ausgeklĂŒgelt haben. Nachdem sich ihre Asi-Moves bloĂ hĂ€uften und hĂ€uften, sieht unsere Strategie wie folgt aus:
âą Wir lassen uns durch Z.2.0 nichts mehr von unserer wertvollen gemeinsamen Zeit stehlen. Gaaanz wichtig. đ
Wolf mag sie ja ohnehin nicht mehr von sich aus kontaktieren, weil viel zu negativ vereinnahmend und klammernd – und sollte sie sich inmitten unserer Zweisamkeit bei ihm melden, wird es nur noch ein: „Worum geht’s denn?“ geben.
Sofern sie dann nicht gerade völlig suizidal ist – Hauptgrund dafĂŒr, dass er das Ganze ĂŒberhaupt aufrecht erhĂ€lt – muss sie damit klarkommen, dass er das GesprĂ€ch (s.u.) mit ihr verschiebt. Auf einen Moment, in dem er Bock darauf hat und ich *eh* anderweitig beschĂ€ftigt bin. đ
âą Demnach schlieĂt er auch aus, je wieder Dinge mit ihr alleine zu unternehmen, was ich selbstverstĂ€ndlich stĂŒtze. Bereits ein kurzes Telefonat mit ihr ist schlieĂlich stets ein mentaler Marathonlauf: Ausgelaugtsein und tiefe Erschöpfung nach Ende garantiert.
âą Und zu guter Letzt- Falls es denn zu so einem GesprĂ€ch (s.o.) kommt, wird und WILL er ihr gegenĂŒber grundsĂ€tzlich betonen, dass ihn niemand auf der Welt von meiner Seite wegbekommt… Und mich niemand von seiner! Es ist KĂ€pt’n Obvious, dass sie sich in den Tiefen ihrer Missgunst stets unsere (= und *jedermanns*) Trennung herbeiwĂŒnscht- Da kann man nur die Fakten auf den Tisch knallen.
„Deal with it. Andere haben ein Leben.“ đđđ
Mit alledem werden Wolf und ich zukĂŒnftig hoffentlich sehr gut fahren. Minimalkontakt, der uns nichts wegnimmt. Stimmig fĂŒr mich und „uns“. đș
– – –
Nun zum Hauptteil des Abends: #allesdichtmachen Part II.
Nachdem ich bis 05:30 in der FrĂŒh begeistert ganz viele eurer umfangreichen Kommentare zu Part I beantwortet hab (= hipp, hipp, hurra: Insomnia!), hier weitere wesentliche Sachen zum Thema.
Und zwarrrr… War ich gestern vor allem Anderen erstmal entsetzt. Entsetzt und höchst emotional eingenommen davon, wie man dermaĂen unklug, polemisch und stumpf das gesamte rechtsradikale AfD- und Coronaleugnerlager im Kollektiv befeuern kann – vom immensen Cringefaktor der #allesdichtmachen-Kampagne mal abgesehen. Selten sah ich einen derartig schwungvollen Griff ins Klo! Wahnsinn. đ±
Inmitten dieses verstörten „Was zum Geier?!“-GefĂŒhls (= und weil drei+ Minuten Lesezeit bei WP bereits lang sind) konnte ich im gestrigen Beitrag auf gewisse Kritikpunkte noch gar nicht eingehen.
Dann aber schickte Sandra dieses Video:
(Jau. „Konstruktiver Austausch“ wĂ€r von Anfang an schön gewesen. đ)
Und mein Grillplattenfreund, ein konstant sprudelnder Quell von hochwertigem Input und Inspiration, lieĂ mir dieses Tagesspiegel-Statement eines Berliner Intensivpflegers zukommen:
âIch lasse nicht zu, dass meine Arbeit derart bagatellisiert wird!â
Im Artikel heiĂt es:
„Ich verstehe alle, die frustriert sind. Ich finde es auch wichtig, dass wir in einer Demokratie Kritik Ă€uĂern. Wenn in Grundrechte eingegriffen wird, dann mĂŒssen die MaĂnahmen geeignet und angemessen sein, um das Infektionsgeschehen einzudĂ€mmen…
Aber statt berechtigter Kritik entwerfen Meret Becker, Ulrich Tukur und Co. unrealistische Szenarien. Dass alle SupermĂ€rkte schlieĂen wĂŒrden oder man von Lieferanten nichts annehmen könne. Klar, das ist ĂŒberspitzt und soll lustig sein. Ich finde es aber einfach nur geschmacklos…
Was ist der Sinn dieser Aktion? Sie spielt Verschwörungsmystikern in die HĂ€nde, verunsichert Leute und enttĂ€uscht uns PflegekrĂ€fte.“
Besser hĂ€tte man die Perspektiven von medizinischem Personal schwerlich formulieren können! Daher zitier(t)e ich einfach und brauche jetzt nix „Eigenes“ mehr dazu verfassen- đ
Zudem stimme ich 100%ig mit den vorhin eingetroffenen Aussagen von myokard ĂŒberein, die da lauten:
„der Initiator (Anm.: von #allesdichtmachen) ist fĂŒrân Arsch“.
JA! DER INITIATOR IST FĂR’N ARSCH! đ
Und: „Ich bin auch mĂŒde. Ich finde bestimmte Regeln mehr als unsinnig, ich bin politikmĂŒde, ich hab keinen Bock mehr, und ich möchte nur noch kotzen, wenn ich sehe, wie mit all den ‚verletzlichen‘ Menschen unserer Gesellschaft umgegangen wird… Aber DIESE Aktion war so ungefĂ€hr die dĂ€mlichste Idee, das zu kommunizieren⊠und eben auch nicht einmal witzig. *kopfversustisch“.
Letzteres lasse ich somit auch als (mein) Gesamtfazit stehen. đ
DANKESCHĂN, ihr Lieben.
FĂŒr eure Beteiligung, fĂŒr das Miteinander und dafĂŒr, dass wir unsere Gedanken so offen in Beitrags- und Kommentarform zusammenschmeiĂen können und daraus immer cooles Zeug entsteht. Dieser Artikel z.B. war mir ’ne reine Freude. đ»
VVN
P.S.: mein Gewalttext und mein Musiktext kommen noch. Morgen sitzt aber erstmal wieder Herr Carax fĂŒr euch an der Tastatur.
„(hipp, hipp, hurra: Insomnia!)“ đ đ đ
Ich wĂŒnsche dir heute Nacht ausreichend Schlaf đ
PS: Herzlichen Dank fĂŒr die ErwĂ€hnung Valentin
(ich war stark am Ăberlegen, ob ich es noch mal vage, zu einem solchen groĂen Thema was zu „sagen“)
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Bezogen auf Deinen letzten Satz: das geht mir immer öfter genauso.
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Lieber Zweimal-B! Hoffentlich wurde dir nicht zu arg zugesetzt! đ
Halt die Ohren steif! VVN
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Mache ich, danke.
Wie arg das nun war, das muĂ ich noch ausloten. Einerseits ĂŒberrascht es einen kaum noch angesichts der Entwicklung der letzten Zeit – andererseits sehe ich mit Sorge, wohin das fĂŒhren könnte. Vllt schreibe ich mal was in meinem Blog dazu dieser Tage (was ich – im Bezug auf das Thema der letzten Woche – unter Klarnamen kaum könnte.)
Beste GrĂŒĂe!
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Lieber B x 2: ich persönlich wĂ€re sehr gespannt darauf, was konkret passiert ist und wĂŒrde gerne davon lesen… Allerdings mĂŒsstest du dafĂŒr aus deiner ausschlieĂlichen FuĂballberichterstattung heraus, nicht wahr? đ€
Ah. „Klarname vs. Pseudonym“. Das war höchst interessant. Ich finde es auch wirklich ekelhaft, wie viel Hass so durchs Netz schwirrt. Deshalb aufhören zu schreiben sollten wir trotzdem nicht! đž
VVN
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Nein, das muà ich gar nicht mal unbedingt. Manchmal erzÀhle ich ja auch Einblicke in meinen Job. (Auch deshalb hier kein Klarname.)
In diesem Fall ging es halt um einen Interviewtermin und um ĂŒbles Nachtreten meiner GegenĂŒber. Bislang in analoger Form, aber nicht ohne Folgen, wie es scheint.
Der HaĂ im Netz ist fĂŒr unseren Berufsstand mittlerweile mit eingepreist. Ich rate meinen Praktis stets, sich dafĂŒr nicht zu interessieren. Sich lieber ein Lob entgehen zu lassen statt zehnfach dummes Zeug zu lesen. Leider hören nicht alle auf mich đ Manche geben mir aber im Nachhinein recht und ĂŒberlegen sich dann sogar die Berufswahl.
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„Nein, das muĂ ich gar nicht mal unbedingt.“
Oh, verstehe. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass die Ursprungssituation nichts mit deinem Job zu tun hatte und ganz privat war, und erst spĂ€ter dort hineingeschwappt ist- MissverstĂ€ndnis meinerseits. đ
Mh. Das klingt auf jeden Fall mies, was du da berichtest. Und dass dich das mitnimmt – völlig nachvollziehbar. đ
Den Rat, sich nicht fĂŒr Hass und andere Boshaftigkeiten zu interessieren, wĂŒrde ich ĂŒbrigens auch so geben. Insofern, dass man „trotzdem“ weitermachen sollte: und MUSS! Herr Carax und ich lesen trollende Kommentare/Hasskommentare z.B. schon laaange nicht mehr.
Stattdessen schĂŒtteln wir bloĂ unsere Köpfe darĂŒber, dass da drauĂen ein, zwei verknallte Superfans dermaĂen wenig Lebensinhalt haben, dass sie uns seit Monaten zuspammen- đ€đđč
Ah. Bleib tapfer! Ich wĂŒnsch dir, dass sich alles klĂ€ren lĂ€sst.
VVN
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Herzlichen Dank fĂŒr das Video, Sandra! đș
Und dazu, ob du es „nochmal wagen solltest“, dich zu solch groĂen Themen zu Ă€uĂern: warum, um alles in der Welt, denn nicht? Du hast schlieĂlich eine Meinung und eine Stimme, und wir lesen dich immer gern! đ
Schlaf du ebenfalls gut, mit oder ohne đ·!
VVN
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Definitiv ohne đ·
Naja, der letzte Gegenwind war zu heftig. Aber lassen wir das đ
PS: eure Strategie bezĂŒglich Z2.0 bekommt đđ
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Ohhh, das: „Daumen hoch“ stimmt mich gerade sehr zufrieden. Möge die Strategie Erfolge bringen! đ
Und zum Gegenwind… Wie bereits damals gesagt, war das zu 0% deine Schuld. „Haters gonna hate“, wie es so schön heiĂt. đđđđđ
Wir machen weiter. VVN
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Ja, finde ich auch, die Aktion der Schauspieler, bei denen jede Empathie fĂŒr die Menschen auf Intensivstationen gefehlt hat, als Griff ins Klo zu bezeichnen. Wirklich eine Aktion zum fremdschĂ€men. Inzwischen schĂ€men sich ja einige Schauspieler auch fĂŒr ihre unĂŒberlegte „Performance“.
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Danke, lieber Hubert… Und da hat nicht nur „Empathie fĂŒr die Menschen auf Intensivstationen gefehlt“, wie du vollkommen zu Recht kritisierst – da hat *ALLES* gefehlt. Vernunft, Klugheit, eine angemessene Stil- und Wortwahl: einfach *ALLES*. Gestern wollte ich mir eigentlich nur noch fassungslos vor die Stirn hauen. Oft. đ±
Pass auf dich auf! VVN
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Passt jetzt nicht ganz, aber ich habe hier ein Statement an alle Coronaleugner: Einevmultible OrganentzĂŒndung ist kein SpaĂ! Ich werde bis zum letzten meiner Tage all denen dankbar sein die es mir ermöglicht haben zunĂ€chst zu ĂŒberleben und nach zwei Jahren endlich wieder normale Blutwerte zu haben.
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Liebe Monika! Passt total! đ
(Und wenn *so jemand* dann auf der Intensiv liegt, verlangt er wahrscheinlich am Lautesten nach fortwĂ€hrender Betreuung und Hilfe. đđ°đ)
So ein GlĂŒck, dass du am Ende alles ĂŒberlebt und ĂŒberstanden hast. Nun muss es dein Mann bloĂ auch noch schaffen. Du weiĂt: von Herzen hoff ich mit. đ±
VVN
P.S.: als mehrfacher Risikopatient möcht ich jeden Coronaleugner einfach… *Kalmaren*. Ja.
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Genau đđđđđ
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Ich habe bald keine Worte mehr was so in meiner alten Heimat abgeht. Das Virus ist kein Krieg fĂŒr den man „die da oben“ verantwortlich machen könnte und mĂŒsste, aber wie im Krieg geht es hier um Leben und Tod. Respekt und SolidaritĂ€t sollten die Werte sein, die uns gemeinsam! durch diese Zeiten bringen. Das schlieĂt nicht aus, den vielen sogenannten KollateralschĂ€den die notwendige Beachtung zu widmen und gemeinsam! Lösungen zu finden. Und Betroffenen zu helfen statt nur nach „oben“ zu schieĂen. Ihr seid in Deutschland, so scheint mir, auf gutem Weg mit den Impfungen. Haltet durch und meckert nicht soviel rum, möchte ich manchmal zurufen. Buona Notte Valentin, du Schlafloser! đ
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Liebe Anke! đ
„Ich habe bald keine Worte mehr was so in meiner alten Heimat abgeht.“
FĂŒr dich, dort in Italien, muss das sogar alles doppelt und dreifach absurd sein! Und genau wie du es sagst, sollten Respekt und SolidaritĂ€t an erster Stelle stehen! Das hat #allesdichtmachen offenkundig versemmelt und jeden vernĂŒnftigen Dialog im Keim erstickt – und die AFDler und Querdenker freuen sich *BIS HEUTE*. đ
(Zum GlĂŒck stehen letztere nun immerhin unter der Beobachtung des Verfassungsschutzes. Die Meldung erreichte mich eben per Newsticker und freute mich kurz. đ)
Nja. Hoffentlich sind wir auch alle bald geimpft. Sonnige MittwochsgrĂŒĂe an dich! VVN
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Lieber Julian, lieber Valentin – ich habe deshalb noch nicht geantwortet, weil ich eure BeitrĂ€ge am handy gelesen habe und es mir zu aufwendig erschien, SO zu antworten. Jetzt bin ich am Laptop und was soll ich sagen: Ich habe ein video gefunden, was ALLES aussagt, was ich dazu sagen wollte/möchte. Look at this: https://www.youtube.com/watch?v=L9NgZduo4lg
đ
Zur Info:
LĂ€uft super fĂŒr Jani&co… đ Querdenken, AFD und Ganz-Rechts-AuĂen feiern das gerade, wie ihr eigenes Schlachtfest. Da half wohl auch sein #fcknzs nichts. Er ist doch sonst so kreativ – ist ihm echt nichts besseres eingefallen als das? Seinen Frust kann ich tatsĂ€chlich verstehen – (geht uns allen so) – die Wahl seiner Waffen allerdings ĂŒberhaupt nicht! Bzw. dass er sich fĂŒr Applaus von rechts hergeben wĂŒrde. Oder das 42 gutverdienende und privilegierte Tatortdarsteller sich anmaĂen, fĂŒr die zig-tausenden einkommenslosen KĂŒnstler im Berufsverbot zu sprechen, die sich gerade angewidert ĂŒber diese Aktion wegdrehen? Es gibt auch sinnvollen Protest – dazu muss man nicht 80.000 Tote auslachen! Wie gut, dass dann doch noch ein paar Derer gemerkt haben, dass sie massiv ĂŒbers Ziel hinausgeschossen sind. Tragisch ist nur, dass das I-Net nichts vergisst!!!!
LG Bea
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Liebe Bea, wie du siehst komme ich auch erst jetzt zum Antworten- đ
Erstmal: das Video ist wirklich groĂe Klasse! *DarĂŒber* konnte ich dann wirklich lachen, und zwar von der ersten bis zur letzten Sekunde. Dankeschön fĂŒr den Tipp! đč
Es sagt tatsĂ€chlich alles aus, was man zur #allesdichtmachen-Kampagne sagen kann. đ
Und dazu: „Seinen Frust kann ich tatsĂ€chlich verstehen â (geht uns allen so) â die Wahl seiner Waffen allerdings ĂŒberhaupt nicht! Bzw. dass er sich fĂŒr Applaus von rechts hergeben wĂŒrde.“
ABSOLUT! Was ja auch mein Punkt ist. Man versteht den Frust, aber dieser hĂ€tte völlig anders kommuniziert werden mĂŒssen. VĂLLIG! Eben kombiniert mit einer ausgestreckten Hand zum Dialog, mit LösungsvorschlĂ€gen und mit FeinfĂŒhligkeit – und bitte ohne diese plumpe AfD-/Aluhut-Polemik. đ±
Und an anderer Stelle, unter meinem ersten #allesdichtmachen-Artikel, sagte ich zu einem Solo-SelbststĂ€ndigen (= „hypermental“) auch, was du hier sagtest: es sollte wohl eine SolidaritĂ€tsbekundung „fĂŒr die zig-tausenden einkommenslosen KĂŒnstler im Berufsverbot“ (und andere Leute ohne Arbeit) geworden sein. Mit Betonung auf: „sollte wohl geworden sein“.
Insofern versteh ich jeden KĂŒnstler/Solo-SelbststĂ€ndigen/Gastronomen/Musiker/etc., der sich da angewidert wegdreht! Meine und unsere Freundeskreise sind voll von solchen derzeit Arbeitslosen, mich inklusive, und *KEINER* feiert dieses #allesdichtmachen. GĂ€nzlich falsche Waffen, ja. đ
Pass auf dich auf! VVN
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Ich habe das Ganze nicht weiter verfolgt. Gibt es inzwischen eigentlich auch von Herrn Liefers eine Stellungnahme zum Video? Ich sah ihn lediglich in der Aktuellen Stunde einen Tag, nachdem die Videos online gingen. Da stand er – zwar stammelnd und sprechend wie ein Grundschulkind vor seinem Laptop, aber von Einsicht, dass das Ganze nach hinten losgegangen ist, kam nichts! Wenn man aushalten kann, dass man darauf aufmerksam gemacht wird, von Nazispasten beklatscht zu werden … OHNE sich auch nur in irgendeiner Form zu rechtfertigen, ist das fĂŒr meinen Geschmack widerlich….
Er ist zwar nur einer von 42 (?), aber einige andere haben zumindest gemerkt, dass sie zurĂŒckrudern mĂŒssen. Ich mag es mehr, vorher sein Gehirn einzuschalten, aber sei es drum. Und ER? …ist fĂŒr mich durch!
Pass du, passt ihr auch gut auf euch auf! đ
Viele GrĂŒĂe Bea
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HĂ€ngengeblieben ist bei mir von deinem ersten Beitrag in erster Linie ja das stete Hinarbeiten auf das riesengroĂe relativierende „Aber“.
Nach dem ich mich zwangslĂ€ufig fragen musste, woher das kam. Und, nunja, woher eben. Du warst offenkundig nicht unter den Leuten, die ALS ERSTES einfach nur diese Videos gesehen haben, sofern du sie dir ĂŒberhaupt angesehen hast. Du bist von Dritter Seite darauf hingewiesen worden und hast das Ganze von vornherein vor-geframed rezipiert.
Und klar, wenn es heiĂt „da war jetzt ein böser Shitstorm! Jetzt sind die auf einmal die AuĂenseiter! Die Armen, die Minderheit, die Wenigen, auf denen von sooo vielen Leuten rumgehackt wird! So ungerecht! Wie können viele Leute hingehen und auf so wenigen Leuten so erbarmungslos herumtrampeln?!?“
Begleitet von den typischen Cancel-Culture-Rufen natĂŒrlich. Vorgefertigtes Framing fĂŒr dich (und die ĂŒbrigen Konsumierenden der diesbezĂŒglichen SekundĂ€rliteratur), in dem zunĂ€chst mal die Schauspieler*innen da als die Attackierten dastehen.
Ich hab da ja durchaus pissig drauf reagiert. Ich will an der Stelle mal erklÀren, wieso.
An dem Abend, an dem diese Videos hochgeladen wurden und getrendet sind, war der GroĂteil der Leute, mit denen ich auf Twitter neutral bis freundlich interagiere, offenkundig schon im Bett oder inaktiv.
Liefers begann zu trenden. #allesdichtmachen begann zu trenden. Und ich, offenbar immer noch nicht zynsich genug fĂŒr diese Gesellschaft, offenbar immer noch zu optimistisch angesichts der Zeit, in der wir leben, dachte mir nichts Böses dabei. Und hoffte, als ich die Videos sah „oh, es setzen sich mal Prominente dafĂŒr ein, #ZeroCovid durchzusetzen“. #NoCovid, you know? Das, was die in Neuseeland und Australien tatsĂ€chlich umgesetzt haben. Neuseeland, wo sie letztes Wochenende ein Konzert mit 50.000 Menschen feiern konnten. Keine Masken, nix mit Sicherheitsabstand, keine Angst vor Ansteckung mit Covid, unabhĂ€ngig von Impfung. Weil die da kein Covid haben. Weil die in einer Stadt Lockdown verhĂ€ngen, wenn es EINEN(!!!) positiven Fall gibt. Nicht 150/100.000. EINEN.
Nun, ich klickte zunĂ€chst auf Liefers‘ Video. Er erzĂ€hlte mir via Doppel-Ironie, ich solle einsehen, eigentlich die ganze Zeit schlecht informiert worden zu sein. ErklĂ€rte mir, es gebe keine differenziert berichtende Presse. Und wenn ich mich an MaĂnahmen hielte, tue ich das offenkundig aus reiner UnterwĂŒrfigkeit einem Staat gegenĂŒber, der von mir irrationalen Blödsinn verlangt.
Ich konnte das erstmal nicht glauben. Dann sah ich mir das nochmal an. Dann sah ich mir das nĂ€chste Video an. Man erklĂ€rte mir in derselben giftig-ironischen Weise, wenn ich mich so verhielte, dass ich mich und andere Menschen schĂŒtze, hĂ€tte ich mich offenbar von dem verabschiedet, wovon heutzutage die wirkliche Gefahr ausgeht: Einer eigenen Meinung.
Nun, und dann fing ich an, mir anzusehen, von wem da der Jubel kommt. Und wie diese Tweets geschrieben waren. Man applaudierte dazu, dass endlich auch Prominente eingesehen hĂ€tten, wie es in Deutschland „wirklich“ lĂ€uft. Verlinkte eine Menge sonstigen wissenschaftsleugnenden bis hin zu gefĂ€hrlichem Blödsinn. Und zwar. ALLE. Die dazu posteten. Von den Gegenstimmen war da noch nichts zu sehen. Die einzige Stimme, die das in diesem Moment kritisch fand, von der ich das jedenfalls wahrnahm, war meine eigene.
Es war spĂ€t, ich lieĂ noch einen giftigen Kommentar darĂŒber zurĂŒck, dass ich vom deutschen Film und der deutschen Schauspielerei schlieĂlich noch nie etwas anderes erlebt hĂ€tte als FremdschĂ€mpotenzial (wozu ich ĂŒbrigens nicht lĂŒgen brauchte, denn insbesondere psychische Erkrankungen werden in Tatort und co. von jeher auf hochgradig schĂ€dliche Weise dargestellt), und verlieĂ Twitter mit dem bitteren Wissen darum, dass jede einzelne der teilnehmenden Personen eine Reichweite hat, die meine eigene um das etwa 1.000-100.000-Fache ĂŒbersteigt.
DAS war es, was diese Aktion zunĂ€chst mal bei mir hinterlassen hat. Das Wissen und das GefĂŒhl, die einzige Person zu sein, die das nicht in Ordnung findet. Und sich von deutscher Prominenz ausgeliefert fand an eine zahlenmĂ€Ăig absolute Ăbermacht an Leuten, die von Menschen wie mir so viel halten, wie… nunja, wie das in diesen Videos beschrieben wurde eben. War ein ganz schön beschissenes GefĂŒhl.
Am nĂ€chsten Morgen war ich zumindest erleichtert, ein paar vereinzelte Likes fĂŒr meinen Tweet bekommen zu haben. Und andere Leute hatten ebenfalls kundgetan, das kritisch zu finden. Negativ daran war, dass ich auf noch andere Beteiligte dieser Aktion aufmerksam gemacht wurde, und u.a. feststellen musste, dass eine Person sich beteiligt hatte, von der ich selbst mehr erwartet hĂ€tte (einer der Synchronsprecher der Drei ???, Jens Wawrczeck), und zwar mit einem Video, das von anderen Ex-???-Fans passend als „Die Drei ??? und das Hufeisen“ oder auch „Die Drei ??? und der rechte Applaus“ betitelt wurde. AuĂerdem kam ich in den Genuss eines weiteren Videos, in dem eine reiche, gesunde, junge Frau vor laufender Kamera eine AtemĂŒbung nachĂ€fft, die ich wenige Tage zuvor erst in der Doku zur CharitĂ© – Station 43 gesehen hatte (in der ARD-Mediathek, 4X 30 Min., kann ich nur empfehlen), und zwar bei einem Patienten, der nach Wochen an der ECMO mĂŒhsam lernen musste, selbststĂ€ndig zu atmen bzw. auch wieder zu sprechen. Angehörige von Menschen, die an Ersticklung gestorben sind, fĂŒhlten sich ĂŒbrigens auch auf sehr einfĂŒhlsame Weise an Durchlebtes erinnert. Schauspielerisch also offenkundig eine tolle Leistung.
Nun, zumindest war ich nicht mehr allein mit der Reaktion: Verletzt, enttÀuscht, und spÀtestens bei diesem letzten, erwÀhnten Video mit dem Impuls, heulen zu wollen vor Wut.
Dann waren wir mehr. Und sobald wir mehr wurden, und ich nicht mehr allein mit diesem GefĂŒhl, dass es offenbar keine Menschlichkeit mehr zu retten gibt, setzte dann auch das ein, worauf die Initiatoren offenbar von vornherein spekuliert hatten: Das Gejammer ĂŒber die Cancel Culture. Innerhalb von weniger als 48h stand fest, wer die wahren „Bösen“ waren. Intensivpflegende, die ihr Entsetzen weniger diplomatisch zum Ausdruck brachten als die Dame im von dir verlinkten Video, Ărzt*innen… und natĂŒrlich Leute wie ich. Denn niemals kann das von meiner Seite wirklich als Support gedacht sein, wenn ich Mediziner*innen zustimme und ihnen zu versichern versuche, dass es WertschĂ€tzung fĂŒr sie gibt. Wenn ich irgendwo darauf hinweise, dass das Pflegenden gegenĂŒber besonders scheiĂe gewesen ist, ist das von mir keine SolidaritĂ€t, das ist Instrumentalisieren von Menschen fĂŒr meinen linksgrĂŒnsversifften Kulturkampf. Wie könnte es auch anders sein.
Kann ja schlieĂlich nichts mit MitgefĂŒhl zu tun haben, wenn ich sehe, wie mindestens 2 Ărzt*innen, die Covid-Patient*innen versorgen, fassungslos waren, und menschlich ernsthaft getroffen. Nein, ich bin das Problem dieser Gesellschaft, wenn ich Menschen RĂŒckhalt gebe, damit es ihnen nicht so geht wie mir an diesem ersten Abend allein mit diesem Mist.
Wenn ich mich schon angegriffen und demoralisiert fĂŒhle, weil ich das GefĂŒhl bekomme, jetzt sind DIE mehr… wie muss es erst Leuten gehen, die jeden Tag Leute an dieser Krankheit sterben sehen? Wenn es dann heiĂt, Zuhause-Bleiber seien die Schlafschafe, handelten aus UntertanenmentalitĂ€t, aus Uninformiertheit und Mangel an eigener Meinung. Lockdown, ja lol. Braucht eigentlich keiner, ne? Alles nur Schikane. Voll nix dahinter, alles wegen ner harmlosen ErkĂ€ltung, haha.
Aber gut, jetzt waren wir ja mehr. Also waren wir die Bösen. Jetzt bin ich die Cancel Culture, weil ich jedes Mal beim Erklingen von Peter Shaws Stimme dieses giftige Spekulieren darĂŒber im Ohr habe, in dem er mir erzĂ€hlt, dass ich Applaus von rechts ja bestimmt nur deswegen schlecht finde, weil ich Schauspieler*innen einfach ĂŒberhaupt gar keinen Applaus gönne. Ăberhaupt, alles Mögliche tue ich einfach nur, damit das Theater leer bleibt. Weil, so bin ich eben, als jemand, der mehr als zwanzig Jahre Drei ??? konsumiert hat, Stories, bei denen Korruption aufgedeckt wird und Verbrechen aufgeklĂ€rt werden, und normalerweise die Guten gewinnen. Als antifaschistischer Mensch bin ich nunmal per se garstig und boshaft, und natĂŒrlich wĂŒnsche ich Leuten allein aus dieser Boshaftigkeit heraus, dass die nicht arbeiten und kein Geld verdienen können. Weil, wenn ich finde, dass man Nazis nicht gefallen wollen sollte, dann ist das eigentlich ein Ausdruck fĂŒr „ich hasse es, wenn Leute aus dem Bereich Kunst und Kultur von ihrem Job leben können“. So sind wir eben, wir linksgrĂŒnversifften Gutmenschen. Eigentlich wollen wir einfach nur, dass es allen schlecht geht.
Die Krux dabei ist: Von den Machern der Aktion war all das natĂŒrlich eiskalt kalkuliert. Die Presseberichte, das erste Video von Liefers, das DU dir dazu offenbar angesehen hast, die Einladung von Jens Spahn – das alles war tatsĂ€chlich bloĂ der Lohn dafĂŒr, so mit mir und den Leuten aus meiner Twitter-Timeline, umgegangen zu sein. Die Spekulation war ganz offensichtlich von vornherein: „Jo, wir bedienen jetzt ein bisschen Rechte, die HĂ€lfte der Teilnehmenden kennt ja auch eh bloĂ ihre eigenen Texte und nicht den Gesamtkontext, ein paar werden sich spĂ€ter distanzieren, aber das können wir auch noch fĂŒr uns nutzen, denn sie sind dann eben diejenigen, die ganz offensichtlich NICHTS SAGEN durften… und wir bekommen Schlagzeilen ĂŒber sĂ€mtliche Medien fĂŒr wenigstens eine Woche, und Talkshowtermine mindestens fĂŒr einen Monat!“
So geht die Rechnung eben, muss man sehr klar so sehen. Das Perfide daran ist: Ich war von vornherein als Faktor mit einkalkuliert. Mich und andere Leute zu verletzen, war der notwendige Teil, der uns zu einer Reaktion zu bringen hatte: Widersprechen. Auch einkalkuliert wurde: Dass wir (vorerst) wahrscheinlich (noch) mehr sein werden. Und sobald wir mehr sind, sind wir ja nicht mehr die Verletzten, die Zielpersonen, die GeschĂ€digten. Sobald wir mehr sind, sind wir die böse Cancel Culture, die auf armen, einzelnen Leuten rumhackt, und das sowas von erbarmungslos, ohne implizite Vergebung in dem Moment, in dem wir mehr geworden sind, ohje wie können wir bloĂ. Wir haben gesehen, dass wir mehr sind, ab dem Punkt stellen wir jetzt bitte alle mal unsere GefĂŒhle ab und interessieren uns fĂŒr nichts mehr… auĂer fĂŒr die GefĂŒhle der Leute, die sich eben noch ĂŒber Menschen lustig gemacht haben, die keine Luft bekommen. Jetzt sind die nĂ€mlich die Opfer. Und ab jetzt hat es nur noch darum zu gehen, wie schlecht es denen geht, und was sie dazu gebracht haben könnte, so ganz aus Versehen und unschuldig zu unseren Opfern zu werden. Ist ja jetzt nicht so, dass sie was getan hĂ€tten, womit sie DAS verdient haben, oder?
Ich mein, mal ehrlich, dann ruft 3nach9 bei dir an und will von dir wissen, wie dein Tag war. Das ist so grausam. Wirklich, sehr sehr schlimm. Wie konnten wir DAS nur bewirken.
Aber tja, so sind wir halt. Die Woko-Haram, die aus reinem Spaà am Kritisieren an allem Möglichen rummeckert, und deren oberstses und heerstes Ziel auf gar keinen Fall darin bestehen kann, Dinge zu verbessern und MissstÀnde zu kritisieren. Nein, wir sind die böse Cancel Culture. Wir sind diese Àtzenden Leute, die in WAHRHEIT immer bloà Menschen aus reiner Bosheit vernichten wollen. Wir haben halt Spaà dran. So sind wir eben.
De Kehrseite von dieser perfiden Methode: Ich fĂŒr meinen Teil habe mich dann wieder gefangen, denn ganz ehrlich, als Trans*-Person kannst du dich nach sowas fangen, auch wenn du damit allein dastehst, denn wenn du das nicht könntest, hĂ€ttest du dich inzwischen den 40% angeschlossen. Ein paar Leute, die weniger erprobt darin sind, weiterzumachen, waren getroffen genug, um zumindest zu ĂŒberlegen, ob sie nochmal den Mund aufmachen, aus EnttĂ€uschung ĂŒber die Menschheit ihre Accounts löschen etc. Und um das mal aufs RL zu ĂŒbertragen: Menschen, die auf Intensivstationen arbeiten, verlassen ihren Beruf bereits zu Hunderten und Tausenden. So eine Ausbildung dauert lange. Den Job packt nicht jede*r. Aber klar, der Tritt in die Fresse gegen diese Leute musste jetzt mal sein. Genauso wie gegen mich, der ich mein letztes privates Treffen, mit Menschen so wirklich auĂerhalb der Arbeit, im Februar 2020 hatte. Der Tritt in die Fresse oder wahlweise auch in den RĂŒcken war nötig, damit Jan Josef Liefers seine Talkshowtermine bekommt. Und damit Herr BrĂŒggemann Gelegenheit bekommt, ganz Deutschland zu erklĂ€ren, dass genau DAS gute Kunst ist: Publikumsbeschimpfung. Weil wir uns gefĂ€lligst alle mal mehr gegen den Lockdown empören sollen. Wir empören uns nĂ€mlich nicht genug, findet Herrr BrĂŒggemann. Zumindest nicht so, wie er das gern hĂ€tte.
Der Schaden, der dabei entsteht? Eingerechnet und drauf geschissen. Man wollte das auslösen, was in sĂ€mtlichen Medien als Cancel Culture verschrien ist. Man hat sich gezielt Querdenkern und Rechten angebiedert mit Hufeisentheorie, Lustigmachen ĂŒber Menschen, die RĂŒcksicht nehmen und Beschimpfen der VernĂŒnftigen als meinungsloser Untertanen. Den Applaus von Rechts hat man bekommen, den Widerstand der AnstĂ€ndigen ebenfalls. Und was aus den Leuten dann wird… ach, da können die sollen selbst zusehen, ob und wie sie damit klarkommen.
Langfristig ist der Schaden der: Dass man eben NICHT mehr den Mund aufmacht. Dass man sich denkt „ok, wenn ich jetzt widerspreche, ist das ja bloĂ das, was Leute wollten. Und abgestraft werde ich dafĂŒr am Ende auch noch. Lassen wir das lieber. Bleiben wir heute mal leise.“
Wer dann aber nicht leise bleibt, und wen man weiterhin hören und lesen wird, sind Querdenker und Nazis. Durch das Schweigen der anderen gewinnen die die Plattformen fĂŒr sich. Und was fĂŒr einen RĂŒckenwind denen solcher Zuspruch gibt, aus solchen Aktionen, aber auch durch das verantwortungslos-solidarisierende Verhalten seitens groĂer Teile der Polizei, sieht man dann in VorfĂ€llen wie aktuell in Schmalkalden, wo ein ganzes Rudel solcher Leute einfach mal Polizist*innen in Unterzahl angreift. GegenĂŒber unbewaffneten Passant*innen haben sie sich’s monatelang auf Demos schlieĂlich angewöhnen dĂŒrfen.
Ich fĂŒr meinen Teil halte inzwischen schon deutlich mehr die Klappe, generell, als ich das noch vor 2 Jahren getan hĂ€tte. Das mit der Sexismus-Kritik vor ner Weile hier war da ja schon ne regelrechte Ausnahme, und ĂŒbrigens auch bloĂ damit begrĂŒndet, dass ich mir hatte einreden lassen, meine Perspektive wĂŒrde hier irgendwen interessieren. Ich sehe, im Gesamtbild betrachtet, kein gemeinschaftliches Interesse daran, dass Transfeindlichkeit und Sexismus aufhören. Ich sehe von vielen Seiten kein wirklich ĂŒberzeugtes Interesse daran, dass die Nazis die Vorherrschaft NICHT gewinnen sollten, zumindest nicht ĂŒberall – Facebook traut sich selbst von den Trans*-Personen, die ich sonst relativ prĂ€sent sehe, als relevantes Medium schon niemand mehr, weil bekannt ist, wem der Boden dort gehört. Und dort, wo er noch nicht allein denen gehört, bestehen Leute munter weiter darauf, dass man immer erstmal davon ausgehen muss, dass beide Seiten mindestens GLEICHSCHLIMM waren. Alles andere ist ja schlieĂlich unfair.
Ja, voll unfair, allerdings. Jan Josef Liefers, 250.000 Follower. Ich: <100, und mindestens einen Abend lang hat sich das exakt so angefĂŒhlt. Aber klar. Die Presse weiĂ, wer das wirkliche Problem ist. Ich eben. Zumindest, solange ich nicht gĂ€nzlich allein bin.
Wie viele Leute wir in den sozialen Medien an die Bereitschaft zum Schweigen in den letzten Wochen verloren haben, will ich angesichts dessen wohl lieber nicht wissen.
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Es muĂ doch in dieser Welt noch Platz fĂŒr Kunst geben! Ironie gehört da auch dazu.
Viele, die mitgemacht haben, hatten bestimmt einen guten Sinn dahinter gesehen. (Bitte?)
Die Kreativen verhungern. Die Art und Weise, wie das dann jetzt passiert ist, lĂ€sst die TrĂ€nen hochschieĂen! Schön, wenn man erfolgreicher Schauspieler ist, den normalen Menschen geht es anders. AusfĂŒhrung zĂ©ro point
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