Es ist deutlich zu merken, wie sehr bei neuen Serienproduktionen auf DiversitĂ€t in Team und Cast geachtet wird. Wolf und ich schauten kĂŒrzlich in die Netflix-Serie „Ginny & Georgia“ hinein, und Ă€hnlich wie schon bei „13 Reasons Why“ war ich so: „Krass, ey! So eine Besetzung war vor kaum zehn Jahren noch undenkbar!“
Und mich freut diese Entwicklung. Wirklich sehr. Genau wie z.B. die Tatsache, dass in Joe Bidens Kabinett dermaĂen viele Minderheiten (= erstmals in der Geschichte der USA!) sichtbar vertreten sind. đ
Was dann zu der Frage fĂŒhrte, wie denn eigentlich Herr Carax, Wolfs und mein *gelebter* Alltag in Sachen DiversitĂ€t aussieht.
Hier im WP-Universum ist es KĂ€pt’n Obvious.
Wir haben Leser und Follower aus (bislang) 67+ LÀndern, lesen in drei+ Sprachen, und tÀglich schwirren Mit-Blogger mit unterschiedlichsten geschlechtlichen und sexuellen IdentitÀten, sexuellen PrÀferenzen, psychischen und körperlichen Erkrankungen, Gewaltgeschichten, Kriegserfahrungen, und breit gefÀcherten religiösen Ansichten bei uns herum, zu denen wir bestmöglich *aktiv* Kontakt halten, anstatt bloà die Klicks zu sammeln.
Und im tÀglichen Leben? Nicht viel anders, tatsÀchlich.
Den einen Tag saĂ Herr Carax mit einer Freundin, einem Bekannten und mir beim Sushiessen und bemerkte im Anschluss: „Es war schon seltsam, der einzige WeiĂe in der Runde gewesen zu sein.“
JA – DAS KANN DURCHAUS PASSIEREN. Und gleichzeitig waren wir alle Deutsche: auch klar, Leude. đ
Ein (inzwischen gerne zitierter) Dialog zwischen meiner Ex-Barkollegin und mir liest sich Àhnlich bezeichnend.
Sie: „Erinnerst du dich an diesen netten Runner, der mal kurz bei uns war? Der hatte so dunkles Haar, dunkleren Teint und braune Augen…“
Ich: „Dunkles Haar und…“
Denkpause.
Wir beide: „đ đ đ đ đ !“
Denn – etwa 55 Mitarbeiter hatte das Team gehabt, aber lediglich vier davon WeiĂ. In lĂ€ndlichen Gegenden eher eine Seltenheit, aber in unserer Stadt und in unserer Branche recht gewöhnlich.
Es ist dann nicht bloĂ: „Njaaa, ich hab halt auch mal einen TĂŒrken/Syrer/Bangladescher/Israeli/Nepalesen/Peruaner/WiderstandskĂ€mpfer/etc. getroffen“ – nein, nach der Schicht bechert man gemeinsam, zieht zusammen um die HĂ€user und erzĂ€hlt einander stundenlang, was man in der Vergangenheit erlebt hat, bevor man auf Grund von Alk und/oder MĂŒdigkeit happy nach Hause wankt… Bis zum nĂ€chsten Dienstantritt.
Und natĂŒrlich zeigt sich da einer der zahlreichen Vorteile des GroĂstadt-Nacht-(Arbeits-)Lebens: dass man *unweigerlich* die verschiedensten Personen mit verschiedensten Ansichten und verschiedensten HintergrĂŒnden kennenlernt, seeehr viel Zeit mit ihnen verbringen „muss“ und dabei meistens feststellt, wie witzig es dann doch gemeinsam ist. đș
Wir feiern Weihnachten, freuen uns alle ĂŒber Weihnachtsgeschenke und gehen im Trupp GlĂŒhwein trinken – und genauso feiern wir das Zuckerfest, und sind so: „Happy Chanukka!“: ohne dass jemand den Untergang des Abendlandes, oder die gewalttĂ€tige Christianisierung, oder dergleichen mehr befĂŒrchtet, Himmelherrgott. đÂ

Das empfundene Fremde verschwindet. Und bislang hat sich wohlgemerkt auch noch niemand darĂŒber beschwert, dass ich gelegentlich superstylo mit tausend Accessoires, viel Mascara, Lidschatten und Röckchen unterwegs bin, und anderntags Ă€uĂerst leger in „typischen MĂ€nnersachen“ rumrenne, die entweder Wolf gehör(t)en, oder aber einem Armeeshop entstammen.
Unter’m Strich gab es bisher nur exakt EINE Sorte Mensch, mit der wir alle auf lange Sicht nicht klarkamen: die Sorte nĂ€mlich, die irgendwann stumpf pöbelnd, emotional erpressend oder Anderen gegenĂŒber selbst ausgrenzend und gewaltvoll unterwegs war. đ°
Alle ĂŒbrigen Leutchen waren und sind – trotz teilweise EXTREM unterschiedlicher Lebensweisen! – mit uns. Zumal ich im Zweifelsfall eh ein (unfreiwilliges) AushĂ€ngeschild und somit (unfreiwilliger) Richtungsweiser bin, besonders, wenn wir auf neue Bekanntschaften treffen.
Plakativ gesprochen werde ich ja stets in etwa so vorgestellt: „Yo, ihr. Hier ist Valentin, mein in einem Entwicklungsland geborener, nicht-binĂ€rer, bisexueller PoC-Freund mit dem fröhlichen Schmerzfetisch und seiner sonnigen Lebensgeschichte.“
Hab ich mir das ausgesucht? NOPE.
Aber wer sich dann *MICH* (= mitsamt meiner Begleitung) aussucht – ganz gleich, wo und wie – und sich dauerhaft reintut, was ich zu sagen habe, der kann zumindest schonmal kein Nazi/religiöser Fanatiker/LGBTQ*-Hasser/frauenfeindlicher GewalttĂ€ter/per se intoleranter Otto sein. Wisst ihr?
Daher bin ich von meinem engen sozialen Umfeld sogar *Ă€uĂerst* ĂŒberzeugt. So viel gesamtgesellschaftlich noch zu tun ist… Wenn jemand mit mir abhĂ€ngen will, weil er meine Meinungen – und mich đč – fĂŒr sympathisch, cool und wunderhĂŒbsch hĂ€lt, dann ist immerhin bereits die eben genannte, gescheite Basis vorhanden. Weil ich sehr vieles Ă€ndern kann, aber meine Hautfarbe, meine Erscheinung und meine politische Ăberzeugung nur schwerlich.
In Sachen DiversitÀt ist somit also ein guter erster Schritt getan. Medial und in unseren eigenen Reihen. Von hier aus muss es bloà noch viel weiter gehen.
Bleibt gesund- Schön, dass es euch gibt! đž
VVN
P.S.: blogmĂ€Ăig geplant in den kommenden Tagen – wie Wolf und ich vor „Lieferando“ kapituliert sind, weitere (Beziehungs-)Border-Collie-Gedanken, und lange ĂŒberfĂ€lliger Videosupport.
P.P.S.: heutiger Soundtrack!
Ich kenn dich, sowie die beiden anderen nicht persönlich, aber ich mag dich, euch trotzdem â€
LikeGefÀllt 4 Personen
Hihi! Wir mögen dich auch, liebe Steffi! Darauf einen â und eine Thunfischpizza! đș
VVN
LikeGefÀllt 1 Person
đ„°
LikeGefÀllt 1 Person
Danke lieber Valentin, eine gebrochene Lanze fĂŒr die Menschlichkeit und die Menschheit
LikeGefÀllt 3 Personen
Und danke *dir*, lieber Flo, dass du mit Family, Hanswurst und Smutje an unserer Seite stehst! đž
VVN
LikeGefÀllt 2 Personen
Weihnachten und Zuckerfest, GlĂŒhwein und heiĂe Schoko mit Kardamom. Nicht entweder oder, sondern sowohl als auch oder einfach alles zusammen! Schön blöd eigentlich, sich auf die eigenen paar Feste zu beschrĂ€nken đ Vielfalt statt Einfalt! Hach, ich könnte immer so weiter texten. Höre aber auf, wir sind eh einer Meinung!
Ciao aus Italia, von der Kartoffelbanausin unter Spaghettifressern! đđ
LikeGefÀllt 3 Personen
„Vielfalt statt Einfalt“, liebe Anke? Das kannte ich noch nicht, aber jup, genau so ist es! Und *wie* wir eh einer Meinung sind! đ
Ăbrigens ist Schokolade mit Kardamom bei mir Ă€hnlich gern gesehen wie Kaffee mit Kardamom. Immer her zu mir! đ
Herzlichste GrĂŒĂe an dich! VVN
LikeGefÀllt 1 Person
WĂ€hrend meiner GroĂstadtjahre (insgesamt 39) war mein Umfeld auch immer sehr breitbandig unterschiedlich zusammengesetzt – jetzt auf dem Land ist das etwas langweiliger geworden und weniger bunt. Hier leben halt nur Bauern und Handwerker… đ Aber ich habe ja noch Telefon und Computer, um ein paar alte Kontakte zu pflegen.
Sehr schön fand ich es, dass ich als Stadtkind auch schon vor ziemlich vielen Jahren ein paar Klassenkameraden aus sehr unterschiedlichen KulturrĂ€umen hatte – von Klasse 5 bis 10 war mein bester Kumpel ein Inder. SpĂ€ter, wĂ€rend meines Zweitstudiums, kamen auch einige Homo-Freunde hinzu – noch spĂ€ter, als ich mich beruflich zunehmend in der Kunst- und Kulturszen umtat, auch Bekanntschaften mit Transpersonen…
Ich möchte diese Vielfalt nicht missen und bin froh heute und nicht vor 80 Jahren zu leben. Der einzige kulturelle Bereich, den ich dennoch mit Skepsis betrachte, ist der von religiösen Fundamentalisten (mit denen stehe ich als naturwissenschaftlich denkender Atheist intolerant auf KriegsfuĂ)! …und ich grenze mich politisch nicht nur gegenĂŒber allem was „rechts“ ist ab, sondern auch gegenĂŒber allem, was mir zu „linksextrem“ erscheint. Ich bin da eher so der pragmatisch-gemĂ€Ăigte sozial-liberale Typ…
Wie auch immer – ich lese Euch gerne und finde es klasse, wie Ihr in Eurem Blog stets eine Lanze fĂŒr gesellschaftliche Vielfalt und einen open-minded Lebensstil bricht! đ LG, h.
LikeGefÀllt 4 Personen
„Ich möchte diese Vielfalt nicht missen und bin froh heute und nicht vor 80 Jahren zu leben.“
UM HIMMELS WILLEN, JA. đ±
Und was die religiösen Fundamentalisten/Fanatikern angeht, stimme ich dir genauso zu. Selbst wenn ich KEIN 60%-Agnostiker-40%-Atheist wĂ€re, *der ich bin*, wĂŒrde ich da mitgehen. In dem Moment, in dem man ein freies und friedliches Leben fĂŒhren möchte, steht dem religiöser Fanatismus irgendwie immer entgegen. Egal, aus welcher Richtung. đ€
Bis sehr bald bei dir drĂŒben… Ich hoffe, du juckst dich gerade nicht halbtot- đ±
VVN
P.S.: wir freuen uns nachhaltig, dass du uns so gerne besuchst! đž
LikeGefÀllt 1 Person
…und in Baklava könnt ich mich reinsetzen! đ (hole mir trotz meiner sonstigen Zuckervermeidung alle paar Monate mal eine Box davon)
LikeGefÀllt 2 Personen
Eine *BOX*, lieber h.? Ich mag den MaĂstab, in dem du da denkst- đčđčđč
VVN
LikeGefÀllt 1 Person
Ja, diese Klarsicht-Blister wo sie einem gleich mindestens 500 Gramm reinpacken… đ
LikeGefÀllt 1 Person
Grandiose Sache, kann ich nur wiederholen- đ
VVN
LikeGefÀllt 1 Person
In meiner Kindheit war es Ă€hnlich entspannt, wenngleich nicht so vielfĂ€ltig. Und die Krönung war, daĂ das Martinssingen ein paar Jahre lang von den tĂŒrksichen Kids aus der Nachbarschaft aufrecht erhalten wurde.
Ich denke, der Clou ist die SelbstverstĂ€ndlichkeit im Miteinander. Und wenn Vielfalt sich irgendwann auch nicht mehr durch die Betonung der Unterschiedlichkeit ausdrĂŒckt, ist eine Menge voran gekommen.
Herzliche GrĂŒĂe!
LikeGefÀllt 3 Personen
Genau das denke ich auch, dass wir irgendwann an den Punkt kommen, dass wir die Unterschiedlichkeit nicht mehr betonen mĂŒssen.
„SelbstverstĂ€ndlichkeit im Miteinander“ das trifft es.
đș
LikeGefÀllt 3 Personen
Und irgendwie waren wir diesbezĂŒglich auch schonmal weiter, habe ich den Eindruck.
LikeGefÀllt 2 Personen
Das ist jetzt ein „Battlestar Galactica“-Zitat, aber…
DAS HOFFEN WIR ALLE. đ
VVN
LikeGefÀllt 1 Person
Wie jetzt, lieber Zweimal-B? Wollte sonst niemand mehr Martinssingen?! đ€ đ
Die „SelbstverstĂ€ndlichkeit im Miteinander“ wĂŒnschen wir uns auch. Deshalb versuchen wir, genau das jeden Tag zu leben. Klar erleichtert unser Standort da so Einiges. Aber auch das Schreiben ist ein schönes Werkzeug, um diese Weltanschauung weiterzutragen- đ
Leider, leider tauchen bisher immer noch solche Flachpfeifen auf, die ihre reine Freude an der Betonung der Unterschiedlichkeit haben. Hauptsache, es wird blind ein Feindbild aufrecht erhalten. Es ist traurig. Daher freuen mich Kommentare wie deine umso mehr. đ
đ-lichste GrĂŒĂe zurĂŒck! VVN
LikeGefÀllt 2 Personen
Genau. đ Es fehlten einfach Kids im Martinssing- Alter fĂŒr ein paar Jahre. Desto niedlicher kam das dann auch rĂŒber.
Komm‘ gut ins Wochenende!
LikeGefÀllt 1 Person
Hey great post! Yay for diversity! As I was looking at the plate and napkin, I thought in comparison are white people really white? They are much darker than the plate and napkin. Maybe we are just different shades of brown. I’m a very light brown. What do you think?
Also help this old guy out – who is Wolf? You and Mr. Carax and Wolf? Who is that person. I thought Julian and Wolf were the same, but now I’m not sure.
LikeGefÀllt 1 Person
Heyhey, Nico… What do I think?
I think that your comment reminded me of a certain statement: „we all bleed the same colour“. Not sure who said it first but I like the message a lot. đ
Mr./Herr Julian Carax is my co-blogger. Wolf is my partner. Wolf doesn’t take part in the writing process, he is just mentioned on a very regular basis. I hope, this did, indeed, help? đ
All the best to you and your wife – again. đžđđ
VVN
LikeGefÀllt 1 Person
Aha! Ok that does help. Peace Valentin and beautiful blessings.
LikeGefÀllt 1 Person
Peace, Nico. Have the best Saturday. đ
VVN
LikeGefÀllt 1 Person
Wahoo! Saturday!
LikeGefÀllt 1 Person
Oh, ich liebe Baklava – zusammen mit meiner Tasse Mokka!
LikeGefÀllt 1 Person
Beste Kombination! Und noch schöner ist es, lieber Tom, wenn sie einem bei festlichen AnlĂ€ssen liebevoll „hinterhergeworfen“ wird. Baklava- und MokkaĂŒberdosis. Es ist möglich… đč
Einen entspannten Freitagabend und auĂerdem: willkommen bei uns! VVN
LikeGefÀllt 1 Person
Das beste ist, wenn sich die SĂŒĂe des Honigs am herben Aroma des Kaffees bricht… schön hier zu sein!
LikeGefÀllt 1 Person
Ja! Und so gut hĂ€tte es wirklich nur ein ĂŒberzeugter „Ganz-viel-Kaffee-plus-Dessert-Blogger“ formulieren können! đđđž
VVN
LikeLike
Die Welt ist bunt.
Und das ist schön!
đđđ
LikeGefÀllt 2 Personen
đđđ
Und es ist an uns, dafĂŒr zu sorgen, dass sie bunt bleibt, bzw.: sogar noch viel bunter wird. đ
VVN
LikeGefÀllt 1 Person
Aber nicht zu bunt treiben, gelle…
đđđ€
LikeGefÀllt 1 Person
Lieber Ankor, du weiĂt, da garantiere ich fĂŒr nichts- đčđčđč
VVN
LikeGefÀllt 1 Person
Sehr guter Beitrag Valentin.
Ich selber habe die Vielfalt leider nicht so um mich.
Der Nachteil eines xtausend Seelendorfes.
LikeGefÀllt 1 Person
Danke dir, liebe Sandra. Und fĂŒr den Fall (= kleines, kleines Dorf) gibt’s ja zum GlĂŒck die Blogwelt und die unerschöpfliche Quelle an tollen BĂŒchern- Da bist du ebenfalls immer von Vielfalt umgeben- đ
Wir lesen uns sicher gleich wieder… VVN
LikeGefÀllt 1 Person
Ja, da kann man schon ganz viel fĂŒr sich mitnehmen. đ
LikeGefÀllt 1 Person
Selbstredend!!!!!!!!!
LikeGefÀllt 2 Personen
Niemand weiĂ, wieso deine Antwort *hier unten* gelandet ist, lieber Flo – aber: Ja! „Selbstredend“!
Verdammtes WP manchmal… đč
VVN
LikeGefÀllt 1 Person