Ein extrem finsterer Tag.

Nicht, dass die Welt vor 24 Stunden großartig „in Ordnung gewesen“ wäre. Aber immerhin hatten wir am gestrigen Abend noch keinen neuen Krieg in Europa.

Dass diese furchtbare Entwicklung leider kein Stück überrascht, ändert nichts daran, dass ich vor allem Anderen unfassbar traurig darüber bin. Also: *UNFASSBAR TRAURIG*. 😿

Die Bilder der verängstigten und flüchtenden Bevölkerung in der Ukraine nehmen mich emotional wirklich übel mit, nichtsdestotrotz hänge ich seit 06:30 morgens vor den ARD- und ZDF-Livestreams und kann mich nicht davon lösen, sämtliche Informationen schwammmäßig in Echtzeit aufzusaugen. Ah.

Rein chronologisch muss ich zunächst sagen, dass ich bis etwa 23:00 gestern unglaublich viel Spaß hatte. 😮

Wolfs und mein Chefkochfreund klingelte wie verabredet gegen 17:40 an der Türe, war gesprächig, überschwänglich und herzlich wie immer, und wir feierten unser Wiedersehen seit Silvester mit literweise 43er-Milch (= er) und eiskaltem Maracujasaft (= ich).

Entspannt in der Küche sitzend brachten wir einander auf den neuesten Stand, was unseren persönlichen Alltag anbelangt, (video-)telefonierten mehrmals mit Wolf, des üblichen Miteinanders wegen, und lachten viel.

Auch kochte er, siehe: sein Beruf 😅, überaus opulent und gelungen für uns…

💖

Und ließ mir den gesamten Rest des Essens – von der Menge her ein 2/3 voller, großer Wok mit Weißkohl, Karotten, roten Zwiebeln, Bambus und Rind plus Reis – zum Wegtuppern da.

„Damit du die nächsten Tage etwas hast, V.- Sonst ernährst du dich ja nicht!“

Das war genauso lieb wie Wolfs Geste, kürzlich einfach Kuchen und Pizza zu mir zu schicken: insofern fühlte ich mich bei dem Treffen enorm wohl, gesehen und abermals *zutiefst dankbar für all das Gute*. Besser geht kaum. 🌞

NJAAA.

Nach seinem Aufbruch folgte dann noch das Standard-„Gute Nacht“-Telefonat mit Wolf, danach netflixte ich bis etwa 02:30 und wachte letztlich gegen 06:00 auf – zu den schrecklichen Meldungen zum Kriegsbeginn!

Der Kontrast zwischen dem superschönen Vorabend und dem heutigen Morgen… Unglaublich.

„Heute hat sich auf jeden Fall etwas für immer verändert in Europa“, meinte B. aus der (Weihnachts-)Wahlfamilie in unserer Messengergruppe.

Ohne Frage.

In Europa *und weltweit*.

„Schlimm 😢“, schrieb auch Freundin I, die die Nachrichten auf dem morgendlichen Arbeitsweg im Radio verfolgte, und Freundin II nannte das Geschehen betroffen und bedauernd „auf einmal so nah“, weil sich ihre KollegInnen mit Beziehungen in die Ukraine verständlicherweise (!) frei nahmen.

Zu diesen Reaktionen passend möchte ich an dieser Stelle nun die themenbezogenen Blogbeiträge von

„Grünschreiber“ Torsten,

„Freidenkerin“ Martha,

„Tutto paletti“ Anke,

„Blackcasper“,

den Traum(A)Kindern,

„Naturgeflüster“,

„mijonisreise“ Steffi,

„Kochstudio“ Meggie,

„Lebenstagebuch“ Jacqueline

und

den Lunis I bzw.:

den Lunis II

verlinken, die ich seit dem Aufstehen zwar keineswegs „glücklich“, aber dennoch sehr gerne und mit Rundumverständnis für alle Inhalte gelesen habe.

(Damit verschwand übrigens auch mein zunehmend irritiertes Stirnrunzeln über die jüngst erwähnte, „ukrainebezogene WordPress-Stille“ wieder. 😇)

Zudem ist es mir nochmals wichtig, zu betonen, dass ich all jene, die psychisch und/oder körperlich keine Kraft dafür haben, die tagesaktuellen Nachrichten zu verfolgen, oder die sich aus Angst wegen eventueller (Online-)Hassattacken bei brisanten Themen lieber bedeckt halten, zu 0% verurteile.

Womit ich jedoch immer, immer, immer Probleme haben werde, ist ignorantes und gleichgültiges Schweigen in Richtung: „Hauptsache, bei *MIR* bleibt alles fein!“ – und die Haltung, das Leid anderer Menschen (= insbesondere in weiter entfernten Regionen der Erde) „ginge uns nichts an“.

Denn: es geht uns etwas an.

Und sehr wahrscheinlich werden wir in naher Zukunft wieder in unserem bescheidenen Rahmen als Privatpersonen aktiv helfen „müssen“, wo es nur möglich ist.

Haltet die Öhrchen steif, bis bald und passt auf euch auf… 🌸

VVN

P.S.: was den Wolf betrifft, so kompensiert er sein Entsetzen und seine Wut über den Angriff Russlands mit tiefschwarzen Scherzen und Sarkasmus erster Güte. Auch *das* versteh ich voll. 😞

22 Kommentare zu „Ein extrem finsterer Tag.

  1. Essen ist immer gut. 😉 Da Einzige was man sich derzeit aussuchen kann. Heute früh dachte ich echt mich trifft der Schlag. Also beginnen Kriege wirklich immer noch „über Nacht“. ;-/ So langsam habe ich Putins gesamte Rede vernommen, nachdem ich zusätzlich über mehrere ausländische Sender jedes Fitzelchen „aufgesaugt“ habe. Der Sinn ist kein anderer geworden. Wir können nur abwarten. Leider! LG Michael

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    1. Der Schock sitzt jedenfalls seit heute früh tief. Selbst bei all jenen, die fest mit diesen schrecklichen Entwicklungen gerechnet haben, mich mit eingeschlossen. Ich bin traurig, wütend, und, ja: GESCHOCKT. 😱

      Was das Abwarten angeht… So scheint es, bedauerlicherweise. Doch sobald man irgendetwas aktiv tun kann, wollen wir uns anschließen. 😮

      LG zurück, lieber Michael! VVN

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  2. Liebe Valentin,
    ich kann Deine Trauer und Dein geschockt sein sehr gut nachvollziehen.
    Ich selber weiß im Moment nicht, wo ich das ganze einsortieren soll – es ist einfach zu viel Wahnsinn im Spiel. Ich merke nur, dass ich das Leid einfach nur noch ausblende und fast gleichgültig die Bilder der Berichterstattungen betrachte. Und mir dabei denke: Die wesentlichen Fakten und Infos fehlen wieder… (Wie so oft in Situationen, die scheinbar unbegreiflich sind.)
    Was die wesentlichen Fakten sind, weiß ich auch nicht. Ist da einer (geistig) krank geworden? (Etwas krank sieht er aus.) Oder sind da ein paar Leuten die Machtverhältnisse nicht mehr genehm genug (wenn man die Ereignisse der letzten Wochen oder der letzten zwei Jahre mit einbezieht)? Ich weiß es nicht.
    Ich konzentriere mich wie ein Roboter auf irgendetwas anderes. Aber mein Blick für die Zukunft ist gerade irgendwie völlig vernebelt. Eine Situation, die nicht gerne mag.
    Hab trotzdem einen schönen Abend und eine hoffentlich ruhige Nacht.
    Viele liebe Grüße
    🍀💚🌈

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    1. Lieber Ankor, drei Tage später und ich bin ebenfalls immer noch am Einsortieren. 😟

      Zu wissen, was die beteiligten Politiker persönlich und *wirklich* denken, würde nun in der Tat immens helfen, siehe: wesentliche Fakten… Doch dafür, dass die Situation glimpflich ausgehen könnte, ist es leider ohnehin viel zu spät. 😿

      Was das „Roboterhafte“ und den „vernebelten Blick“ angeht, so verstehe ich sehr gut, weshalb du das nicht magst. Gelegentlich stellt beides dennoch die – für den Moment – hilfreichere Alternative zum Fühlen dar… 😞

      Ganz, ganz herzliche Sonntagsgrüße und sehr viel Kraft! VVN

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      1. Ja, das Fühlen – in Zeiten wie diesen manchmal wirklich nicht ohne. Ich überlege immer wieder mal, was ich tun könnte, um wieder ins Handeln zu kommen. Aber aus meiner Position gibt es momentan nichts, woran ich mich aktiv sinnvoll beteiligen könnte.
        So bleibe ich am Rande dieses schaurigen Schauspiels und versuche wiedermal einen Weg zu finden, um wenigstens ein bisschen Sinn in dieser absurden Situation zu finden. Einen Sinn, der mir hilft, mich in dieser Welt wieder neu zu verorten und eine Richtung gibt, die auch mir wieder einen Sinn gibt.
        🙏💚🌈

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  3. Lieber Valentin, vielen Dank fürs verlinken. Ich hoffe, du weißt inzwischen, das ich auf meinem Blog wenig über brisante Themen oder Politik blogge.
    Natürlich interessieren mich diese Themen, aber ich bin da besser in Gesprächen und Diskussionen, als darüber zu schreiben.
    Allerdings kommentiere ich gern bei anderen, so wie bei dir, wenn es um solche Themen geht.
    Hoffen wir mal das Beste, was die aktuelle Lage angeht.

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    1. Ich habe dich sehr gerne verlinkt, liebe Steffi… Und in diesem Fall *hast* du das aktuelle Thema schließlich aufgegriffen, daher passte es perfekt! 🌞

      Worüber du gewöhnlich berichtest (= z. B. deine Kinder, dein Alltag, deine gesundheitliche Situation und *DEIN ESSEN* 🍫☕🍕🎂), ist ja außerdem auch nicht uninteressant! Das verfolge ich ebenfalls immer mit Freuden.

      Einen schönen Samstag dir- 🌸

      VVN

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      1. Wir haben eben auch im Kleinen ziemlich viel gemeinsam. Natürlich ist es da interessant, von dir zu lesen! 😊

        Ich schmunzele z.B. häufig, wenn wir wieder parallel ☕ trinken, liebe Steffi, oder wenn wir essensmäßig erneut nur *erwärmt* (= nicht gekocht!) haben… 😉

        VVN

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    1. Liebe Trude, da gebe ich dir Recht… Und bedauerlicherweise ist es in den letzten 21 Stunden kein Stück besser geworden. 😟

      Umso herzlicher wünsche ich dir nun ein angenehmes Wochenende. Für dich ist 2021/2022 ja bereits persönlich eine verdammt schwere Zeit, und jetzt auch noch *DAS*. 😿

      VVN

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      1. Es ist und bleibt extrem surreal. Zumindest konntest du gestern deinen Ich-Tag genießen, liebe Trude. Das freut mich. 😻

        Pass weiter gut auf dich auf! VVN

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      2. Mein Leben ist bereits seit Ende November irgendwie abstrakt geworden 🤔 Darum sehe ich überhaupt nicht ein mir mein beginnendes neues Leben von einem gewissen Wladimir kaputt machen zu lassen.
        Pass du auch auf dich auf lieber Valentin
        🌈😘😎

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