Die Tage gab es eine erneute Mentalbegegnung mit meinem „FrĂŒher“ (= und zwar der ekligsten Art). Seitdem bin ich – trotz meiner BlogaktivitĂ€ten – ziemlich neben der Spur. Wolf hatte damit absolut nichts zu tun, war aber eingeweiht und „vorgewarnt“.
Partiell kann es ja sogar witzig sein:
„Was hast du denn gemacht?!“, erkundigte er sich am Montagabend, als wir unsere Fusilli wĂŒrzten und ich plötzlich losfluchte.
„Ich war dermaĂen gedankenverloren, dass ich immer mehr von den ganz scharfen Chiliflocken draufgeschĂŒttet hab. Einfach fröhlich weiter gestreut!“
„Ach du ScheiĂe.“
„Naja, egal. Ich mag’s sicher trotzdem.“
(Es war angenehm schmerzhaft, sagen wir so. Und wer sich nun wundert, dass wir eigentlich ab Montag fasten wollten: JA, allerdings gab es abermals viele Lebensmittel, die wir nicht wegtun wollten und die vorher aufgebraucht werden mussten. Also taten wir das und starteten heute.)
Kurz darauf, beim Essen und 24-Schauen: „Valentin, kannst du bitte mal an meinem rechten Schulterblatt kratzen? … Rechts. Das… Ist *NICHT* rechts.“Â
Ebenfalls voll verballert. HĂ€tte er’s nicht erwĂ€hnt, wĂ€re es mir im Leben nicht aufgefallen. đ
Der Teil, der nicht witzig ist, ĂŒberwiegt aber leider um LĂ€ngen. Nachdem ich mein SchĂŒsselchen mit Fusilli irgendwann geleert hatte, kippte ich Montagnacht zur Seite weg und lag 14 Stunden auf dem SchĂ€uzchen. Der gelegentliche Griff zum Handy gelang noch, alles Weitere nicht.Â
BeUNgĂŒnstigend kam dazu, dass ich insgesamt sieben Freunden textlich von der miesen Mentalbegegnung berichtet hatte, und in Folge dessen zehn Stunden lang entweder gar nichts zurĂŒckkam, lediglich Emojis, oder thematisch etwas völlig Anderes. In Richtung:
„Mir ist wieder was passiert.“
„Bei uns gibt’s gerade Kuchen!“
Daraufhin schickte ich dann ein:
„Wisst ihr… Ihr seid zwar auch alle sehr busy – allerdings hĂ€tt ich mir in diesem *konkreten* Fall doch eine Reaktion von euch erhofft? FĂŒr mich ist das keine Kleinigkeit… Insofern bin ich deshalb etwas irritiert und fĂŒhl mich (= von Wolf abgesehen) grad sehr allein. đ±“
Besser, als die unschönen Empfindungen frustriert oder bockig in mich hineinzufressen, wovon ich nie ein Fan gewesen bin, oder mir fÀlschlicherweise einzureden, dass mich niemand liebt.
In Folge dessen reagierten die Meisten der Leute dann auch, mit langen Texten, Nachfragen, etc.: Herr Carax sendete sogar mehrere Sprachnachrichten.
Dabei bin ich auf der Front super genĂŒgsam. Ein: „Bist du OK?“ genĂŒgt mir völlig. Weil es zeigt, dass ich mit dem Mist wahrgenommen wurde, und notfalls ein offenes Ohr da ist. Und das kann erwiesenermaĂen schon arg viel helfen! đ
Körperlich ging es mir *BIS VORHIN* so, dass ich zwischendurch immer wieder klamme Pfötchen hatte, in jeder Körperhaltung mega verspannte, phasenweise Ă€uĂerst schlecht Luft bekam und ich innerlich stetig zurĂŒck in einen Kampfmodus verfiel, oder aber mich verbarrikadieren wollte.Â
Zum GlĂŒck hatte ich Wolf immer hörbar werkelnd oder telefonierend im Hintergrund (= das beruhigt oft). Und winterlich-wĂ€rmend machte er gestern eine KĂŒrbissuppe, von der ich zwei Portionen aĂ:

SpĂ€ter am Dienstagabend telefonierte ich (aus anderen GrĂŒnden) mit einer langjĂ€hrigen Freundin, aber natĂŒrlich kam mein Zustand dabei mit auf den Tisch.Â
„Ey, V.“, sagte sie. “ Es tut mir so leid, dass du diese ScheiĂe noch immer durchmachen musst und irgendwo in dir dieses riesige, dunkle Traumagewöll ist, das du die ganze Zeit niederhalten musst. Bei sowas wĂ€re Therapie auf jeden Fall gut. So, dass alle Begegnungen mit „FrĂŒher“ emotional an dir abperlen. Dass du wenigstens keine körperlichen Reaktionen mehr zeigst, wenn so etwas kommt.“Â
„Das wĂ€r ja schön… Aber was, wenn die Therapeuten alle keine Ahnung haben, wo sie ĂŒberhaupt *anfangen* sollen? Du hast ja meinen Artikel ĂŒber meine Schwierigkeiten bei der Therasuche gelesen, und worauf ich darin gar nicht mehr eingehen konnte, ist, dass bisher sĂ€mtliche Theras frĂŒher oder spĂ€ter von sich aus abgebrochen haben! Dass ich ihnen etwas voraus hatte, und ihnen mein Fall zu krass war – das existiert ja nicht nur in meinem Kopf! So:
Das ist alles viel zu komplex, das ĂŒbersteigt meine Kompetenz, ich musste schon *VIER* meiner Kollegen zu Ihrem Fall befragen, sowas hatte ich noch nie, ich kann hier leider nicht weitermachen, Sie mĂŒssen sich jemand Anderen suchen–Â
Das durfte ich mir schon mit 16 Jahren anhören und bis 2012 immer wieder- Es liegt ja nicht an MIR, wenn die Leute selbst zugeben, mit meiner Geschichte ĂŒberfordert zu sein, und wenn ich noch so aufgeschlossen, nett und kooperativ dasitze! Und ich verliere durch solche Erlebnisse einfach nur kostbare Zeit und Energie. Therapie hat mir dahingehend immer bloĂ geschadet.“
„Ach, Mann. Aber immerhin bist du sehr gut darin, dein Leben zu managen! Mach weiter wie bisher.“
MACHE ICH AUCH. đđđ
Und zwischendurch kam der Wolf wie gewohnt hinein und stellte Dinge neben mir ab. „BACON, Valentin!“ đ

Ich finde das schön. Vorerst war dieser BACON aber das letzte „Essen“.
Nun kuriere ich mich körperlich und mental weiter aus, bin viel in meinem đ±-Körbchen und freue mich auf das Ergebnis unserer zweiten Fastenzeit. Es ist fĂŒr den Moment alles, was ich (fĂŒr mich) tun kann. Das, und meine BedĂŒrfnisse und GefĂŒhle klar zu Ă€uĂern. Alles Weitere ist dann erstmal einfach so.
Habt ihr einen schönen Restabend und bleibt gesund! đž
VVN
(Wolf kam gerade zu mir ins Bett. đ»!)
Lieber Valentin, wie geht es dir gerade? Es tut gut zu wissen, dass Wolf in deiner NÀhe ist und du auch körperlich nicht alleine bist. Erhole dich gut.
Viel Erfolg beim Fasten. đ
Ganz liebe GrĂŒĂe Sandra
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Guten Morgen, liebe Sandra! Es geht mir noch immer mental fragwĂŒrdig, aber das Wissen, dass mir bei (und mit) Wolf nichts passieren kann, ist glĂŒcklicherweise stark genug. đ
Danke fĂŒr deine Nachfrage. Ich hab mich sehr darĂŒber gefreut! Starte du gut in den letzten Wochentag. Wir lesen uns ganz bald! đž
VVN
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Moin Valentin, ich starte jetzt in den Donnerstag und hole nachher mit dem Kurzen das Zeugnis ab.
Komm du zur Ruhe und mach schön langsam. DrĂŒck dich. Bis bald Sandra đ
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đ đ đ – Was zu beweisen war, liebe Sandra: total verballert- đ
Allerdings, und das sage ich zu meiner „Entschuldigung“, schrieb mir der Herr Carax im Privaten, er sei das Wochenende unterwegs und fahre HEUTE los- Deshalb stand meine innere Uhr komplett auf „Fr“.
Blöd. Ich hĂ€tte dir jedenfalls schon Freitag gewĂŒnscht- đ
Dir nun aber auch einen schönen RestDONNERSTAG! VVN
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Du musst dich da nicht entschuldigen. đ Frag nicht, wie oft mein Donnerstag schon ein Freitag war. Im Homeoffice ist das echt schwer, sich zu merken, welchen Tag man hat. đ
Viele liebe GrĂŒĂe an dich und auch an Julian. Ihm wĂŒnsche ich schon mal ein schön langes Wochenende.
Bis dann Sandra
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Hihi- Es war ja auch keine „Entschuldigung“-Entschuldigung… Allerdings hat Herr Carax meine Desorientierung wahrlich nicht besser gemacht mit seinem verlĂ€ngerten, heute startenden WE- đ
Beruhigend, dass du das PhĂ€nomen ebenfalls sehr gut kennst. Oder anders gesagt: gemeinsam verschallert ist nur noch halb so schlimm- đ
VVN
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Lieber Valentin,
das klingt scheiĂe – Brainfuck braucht echt niemand, und đ gibt es nicht genug dafĂŒr.
Aber ich bin immer wieder – ja, was eigentlich… verzaubert, trifft es vielleicht ganz gut, weil so viel Liebe und Vertrauen zu Wolf aus deinen Zeilen hervorgeht!
In dem Gedanken, dass du meinen Kommentar nicht _sofort_ liest: wie geht es dir inzwischen?
Liebste GrĂŒĂe, Lia
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Hej, liebe Lia! Ich erhole mich weiterhin, besonders, weil so ein Zustand dermaĂen viel Energie zieht, es ist unglaublich- đ±đđ±
Aber mit Wolfs Gegenwart wird vieles, was „alleine“ eben nur Horror und BlutvergieĂen wĂ€re, um Universen ertrĂ€glicher: und das Leben sogar oftmals schön! DafĂŒr bin ich dankbar wie nur was.
Insofern berĂŒhrt mich auch dein Kommentar im besten Sinne sehr. Weil er bedeutet, dass es mir gelingt, diese Dankbarkeit, diese Liebe und dieses Vertrauen in Worte zu fassen. đ
Danke und bis gleich (= du hattest mir ja bei dir drĂŒben geantwortet)! VVN
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Sorry – aber so gern ich diesen Blog lese, komme ich dennoch stĂ€ndig durcheinander. Schreibt da einer – oder zwei? Und wenn zwei, welche zwei? Ist Herr Carax = Wolf? So spannend wie ich den Blog, sowie die Themenwahl lese, ebenso spannend wĂ€re fĂŒr mich eine AufLösung…. zum besseren VerstĂ€ndnis.
Ansonsten: Viel Erfolg beim Fasten, sowie beim Aufdröseln der wohl sehr komplexen Vergangenheitsproblematik … du/ihr schafft das, denn du/ihr scheint auf einem guten Weg zu sein. Zumindest liest es sich so, denn Probleme kann man nur lösen, wenn man sie ‚anspricht‘!
Liebe GrĂŒĂe Bea đđđ
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Liebe Bea! Danke dir fĂŒr deine positiven WĂŒnsche und all das Lob! đž
Die Antwort auf deine Fragen findet sich hier, beim: „Ăber uns.“ -> https://caraxvannuys.blog/ueber/
Wenn Julian Carax schreibt, unterzeichnet er mit „JCarax“. Schreibe ich (= Valentin), unterzeichne ich mit: „VVN“.
Und Wolf… Wolf ist mein Partner. Er ratzt hier gerade neben mir und ist bei einer Hitlerdoku eingeschlafen. đ
Hab einen schönen Donnerstag! VVN
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Bei Hitlerdoku eingeschlafen. Das ist ja wohl die höchste Ignoranz, die man Herrn H. nachtrĂ€glich gönnen kann đ
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Ich feierte es sehr- đ
Guten Morgen, ihr Lieben! VVN
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P.S.: dort eben stand mal „Hab einen schönen Freitag“. Aber es ist Donnerstag. Donnerstag, verdammte Axt! đ
VVN
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Ja dieser DONNERSTAG hat es in sich đđ
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Ich mag Wolf.
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Auch, auch, auch! đđșđ
VVN
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Vielen Dank fĂŒr das Entwirren, Valentin! đ Da liest es sich doch gleich viel chilliger!
Hab auch du einen wundervollen Donnerstag…. đ-liche GrĂŒĂe Bea
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Lieber VVN.
Es tut mir von Herzen leid, vor allem, dass das Umfeld da so ignorant war. Das ist so ziemlich das, was man dann am allerwenigsten benötigt.
Ich klatsche denen mal jemdem davon einen đ um die Ohren. Den haben sie sich verdient.
Ich denke auch immer wieder, dass du dich vielleicht beim Thema Therapie nicht so innerlich verbarrikadieren solltest.
ich weiĂ ja, ich weiĂ, ich ahne, was du jetzt denkst und ich weiĂ ja auch wie verdammt kacke eine Therapeutensuche so sein kann, mit wie vielen neuen Verletzungen man da rauskommt.
Und ich weiĂ auch, dass die eine Therapie da richtiggehend traumatisierend war und du dich wirklich vor erneuten Vollpfosten schĂŒtzen möchtest. Aber wie ist das, wenn man das gegeneinander aufwiegt?
Die tĂ€glichen Anstrengungen, bloĂ das Traumagewöll unten zu halten, sind nun auch nicht gerade ânichtsâ. Ganz im Gegenteil. Ist das etwas, das du fĂŒr den Rest deines Lebens machen möchtest?
Weil: Ich meine ja, du sterngst dich an, du sorgst dafĂŒr, dass dein Leben im Hier und Jetzt einigermaĂen gut ist, du kĂŒmmerst dich um dich und hast da auch viel fĂŒr dich erreicht. Nur ist es halt wie es ist, das mag alles heilsam wirken aber âTraumagewöllâ macht man damit am Ende eben auch nicht weg. Es bleibt. Es gĂ€rt, es lĂ€hmt.
ich wĂŒrde mir fĂŒr dich so viel anderes wĂŒnschen als das.
Weil wir dich wirklich gern mögen.
â€
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Guten Morgen, ihr Lieben, an diesem wunderschönen DONNERSTAG (= meine GĂŒte nochmal đ)!
Ihr habt natĂŒrlich Recht damit, dass das Traumagewöll durch SelbstfĂŒrsorge allein nicht weggeht- Und ich gebe mich der Illusion erst gar nicht hin, dass es das tĂ€te. Ansonsten dĂŒrfte man mich zu Recht „naiv“ schimpfen- đ
Gleichzeitig kommt es mir geradezu absurd vor (= vorsichtig ausgedrĂŒckt), ĂŒberhaupt darĂŒber reden zu mĂŒssen, mit wie vielen NEUEN Verletzungen man bereits aus der Therapie/der Suche danach gekommen ist – und welche ganzen Retraumatisierungen denn bereits damit verbunden waren! đ
Und ganz ehrlich, seit 2012 ist es mir lieber, immer wieder das Traumagewöll auf eigene Faust niederzuhalten, als nochmals einen derartigen Tiefschlag zu erfahren, der mich beinahe killt- Dazu hĂ€nge ich viel zu sehr an meinem Leben… đĄ
Ich versteh dich/euch aber und freu mich ĂŒber eure Worte. Auch ĂŒber jeden đ.
VVN (Ich mag euch auch ganz, ganz arg! đ»)
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Hallo Valentin,
wie geht es dir heute Morgen?
Leider reagiert unsere Umwelt selten so wie wir es uns wĂŒnschen. Jeder ist irgendwie mit seinen Dingen beschĂ€ftigt.
Aber zum GlĂŒck hast du ja Wolf und bist nicht wirklich allein.
Wenn ich mal auf Erinnerungen aus meiner Vergangenheit treffe sage ich ganz fest zu mir selbst „Ich habe jetzt ein anderes Leben und sie haben keine Macht mehr ĂŒber mich!“ Nach jahrelanger Ăbung ist die Angst dann schnell wieder weg.
Aber das ist nur meine persönliche Lösung.
Ich hoffe das du deinen eigenen Weg findest.
Liebe GrĂŒĂe đ
Monika
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Liebe Monika, da hast du wohl Recht. Fast jeder ist mit seinem eigenen Kram beschĂ€ftigt…
Allerdings bin ich jemand, der nahezu immer direkt alles stehen und liegen lĂ€sst, wenn ein Freund in Not ist (= Wolf auch), insofern ticke ich da anders- Ich geh fĂŒr die Leute einkaufen, schicke Sachen, rufe direkt an, frage schnellsmöglich nach, nehme mir frei, dies, das… WeiĂ aber auch, dass ich diesen Standard *umgekehrt* besser nicht verlangen sollte- đ
Zum GlĂŒck habe ich Wolf, ja. Und deine Strategie finde ich gut, ich versuche sie ja selbst oft anzuwenden. Danke dir. đž
GenieĂe deinen Restdonnerstag! VVN
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Danke – bei uns scheint heute die Sonne und nach der Arbeit kĂ€mpfe ich mich wieder zum Netto um die Ecke durch đ
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âDas ist alles viel zu komplex, das ĂŒbersteigt meine Kompetenz, ich musste schon *VIER* meiner Kollegen zu Ihrem Fall befragenâ – mein erster Gedanke da: wĂ€re ich Therapeut, wĂŒrde mich so was ja erst Recht faszinieren, freuen, herausfordern. Weil: das heiĂt ja, dass man etwas dazu lernt… aber nuja
Ich wĂŒrde dir wahnsinnig gerne einen detaillierten und gut auf dich eingehenden Kommentar schreiben, aber mein Gehirn ist heute ein bisschen frittiert… Deswegen viel Kalmar und Bacon. Und ich glaube, ansonsten hĂ€tte ich was in Richtung Lunis geschrieben, aber deine Antwort darauf kann ich auch vollkommen verstehen… An dem Punkt stehen wir ja auch gerade immer wieder… und jetzt denke ich viel ĂŒber Eulen nach. Weil Gewöll. Und dieses âAusspeienâ von unverdaulichen Nahrungsresten… jo, das ist eine sehr gute Metapher fĂŒr Trauma *denk
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Heyhey! Die Metapher gefiel mir ebenfalls sehr gut, zumal „Gewöll“ ein so selten gebrauchtes Wort ist, und ich es mag, Wörter vor dem Aussterben zu retten- đ
„Kalmar đ und Bacon“ nehme ich gerne- Muss den Bacon allerdings nochmal ’ne Runde in den KĂŒhlschrank tun, bevor ich ihn mir braten LASSEN kann- đ
Ah. Keine Sorge wegen des nicht-detaillierten Kommentars. Frittiertes Hirn ist eben… Frittiertes Hirn. Völliges VerstĂ€ndnis dafĂŒr! Ich wollt ja auch schon lange etwas zu eurem langen Rassismus-/Antisemitismustext jĂŒngst schreiben- Aber das blieb mir noch verwehrt. đ
Stark eulige GrĂŒĂe! VVN
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Wie geht es Dir inzwischen?
Ich finde es richtig klasse von Dir, daĂ Du das (zunĂ€chste) ignorante Umfeld mit deren Ignoranz konfrontiert hast. Ich mutmaĂe mal, Du muĂt ohnehin schon genug mit Dir selbst ausmachen. Herrje!
Gut, daĂ Wolf fĂŒr Dich da ist. – Die KĂŒrbissuppe sieht ĂŒbrigens gut aus. Dachte zunĂ€chst, die sei mit Maggi verhunzt worden đ
GenieĂe den Wintersonnentag und tue, was Dir gut tut.
Herzliche GrĂŒĂe!
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Lieber Zweifach-B! Kein Maggi. Niemals Maggi. Und wenn, wĂŒrde Wolf vermutlich einen Stiefel nach mir schmeiĂen- đč
Das mit der Ignoranz war zumindest keine Absicht. Ich sagte ja auch direkt, dass ich *weiĂ*, wie busy alle sind. Und normalerweise ist es mir sowieso Wurst, wenn es mit Antworten lange und lĂ€nger dauert- Ich melde mich „trotzdem“ einfach weiter, wenn ich denjenigen mag, und beziehe die Stille nicht auf mich- đ
Es war lediglich diese EINE Situation, in der es absolut ungut war, so gar nicht zu reagieren! Und das musste ich dann einfach sagen. Unter Anderem, weil ich bei Problemen meiner Leute stets eile wie nur was. đ
Dir auch einen grandiosen restlichen DONNERSTAG! VVN
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Siehst Du, und wenn Du dann stets eilst, dann hofft man doch, daà es umgekehrt genauso lÀuft, denke ich.
Aus der Distanz denke ich halt, wer Dich kennt, sollte es auch einzuschĂ€tzten wissen, wann eine „richtige“ RĂŒckmeldung angebracht ist.
Und wie geht es Dir inzwischen?
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„Siehst Du, und wenn Du dann stets eilst, dann hofft man doch, daĂ es umgekehrt genauso lĂ€uft, denke ich.“
Das wird mit reingespielt haben, klar. Und siehst du, ĂŒber all das hab ich die Antwort vergessen! Es geht mir stĂŒndlich etwas besser, danke. Immer noch gebrainfucked, aber körperlich wird’s. đ
Wie sieht es bei dir aus? Erneute liebe GrĂŒĂe!
VVN
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Hört sich gut an.
Hier genieĂen wir den Winter, wann haben wir den schonmal so richtig mit klirrender KĂ€lte und Schnee? Wundere mich, wieviel „ausfĂ€llt“ wegen des Wetters. Gestern des ersten Bus seit Samstag gesehen, mit der Bahn geht immer noch nichts richtig, Post gibt’s keine und Streudienste nur dort, wo zwingend notwendig. Die haben heute viel der Sonne ĂŒberlassen.
Schönen Abend und ebenso liebe GrĂŒĂe!
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Hallo Valentin đ
ich hoffe, dieser Donnerstag geht sich etwas besser an.
Ich tu mich manchmal etwas schwer, bei dir zu schreiben. In meinem nahen Kreis gab es jemand, der Ă€hnlich gestrickt war – zu intelligent und zu empathisch fĂŒr diese Welt. UnzĂ€hlige Therapien pflasterten seinen Weg und er wusste oft mehr als die Therapeuten selbst, konnte sich nicht auf sie einlassen.
Vielleicht ergibt sich ja mal etwas ĂŒber jemand, der einen kennt, der einen kennt, der eher mit komplexen FĂ€llen zurecht kommt, und der dir fĂŒr ein StĂŒck Weg helfen kann.
In diesem Sinne – ich freu mich, dass du deinen Wolf um dich hast đ
Bleib dran und streck immer wieder deinen Kopf aus dem Traumagewöll
Liebe GrĂŒĂe und ein fettes Kraftpaket đđ»
Sabine aus dem đ· đž
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Liebe Sabine! Dankeschön fĂŒr das Kraftpaket! đ
WeiĂt du… Es ist ja nichtmal eine Frage des „Nicht-drauf-einlassen-könnens“, obwohl ich weiĂ, wie du das gemeint hast. đ
So, wie ich mich kenne, *kann* ich mich unfassbar stark und rĂŒckhaltlos und angstfrei auf jemanden einlassen, alle Kontrolle aufgeben und schlichtweg mitziehen- Ich habe die FĂ€higkeit zweifelsohne in mir, Wolf ist der Beweis… Allerdings bin ich machtlos, wenn sich die Therapeuten nicht *AUF MICH* einlassen können- Gut möglich, dass das bei deinem Freund das gleiche Problem war! đź
Ist er heutzutage OK?
Alles, alles Gute auch fĂŒr dich! VVN
(DONNERSTAG. Genau. đ )
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Nein ist er nicht – deshalb bin ich froh, dass du diese FĂ€higkeit hast. Damit wirst du immer Hilfe finden – auch wenn es Momente geben mag, in denen du in deinem Traumagewölle versinkst. Du bist nicht allein.
Liebe GrĂŒĂe
Sabine aus dem đ· đž
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Sagt dir „Focusing“ nach Eugene T. Gendling etwas?
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Bisher nicht! Ich belese mich mal dazu! đ
VVN
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Tausend Dank nochmals. Und, Mensch, das mit deinem Freund ist wirklich auch so traurig. Ich hoff, er findet eines Tages, was er sucht. đ
VVN
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Lieber Valentin, ich bin mir sicher, dass Du frĂŒher oder spĂ€ter eine Strategie findest, aus dem ganzen Kram herauszukommen. Je mehr Macht Du ĂŒber Dein Leben hast, desto weniger haben andere es ĂŒber Deines.
Ich weiĂ nicht, ob Du die von mir verlinkte Studie im letzten Beitrag gelesen hast. Ganz am Ende stand, dass BDSM hilfreich in der Aufarbeitung sein kann. Wahrscheinlich machst Du instinktiv das richtige. Der Weg ist wohl lang und schwierig. Ich wĂŒnsche Dir, dass Du schnell da raus bist. Liebe GrĂŒĂe, B.
PS: Dieser Donnerstag muss ein besonderer sein, auch ich halte ihn eindeutig fĂŒr einen Freitag.đ
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Liebe Barbara, das: „Je mehr Macht Du ĂŒber Dein Leben hast, desto weniger haben andere es ĂŒber Deines.“ passt dazu, dass ich gerne sage: „Je Ă€lter ich wurde, desto besser wurde mein Leben.“ đ€
In die Studie muss ich noch reinlesen, wahrscheinlich am Wochenende- Aber auch ohne sie zu kennen, sage ich: „Ja, als Hilfe beim Verarbeiten kann BDSM sicherlich helfen. Ich greife darauf ja auch gern zurĂŒck, um meinen Kopf zu leeren! Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass mein Hang zu BDSM nicht durch das Traumagewöll entstanden ist. DafĂŒr kenn ich mich zu gut.“ đ
OK. Ich sollte die Studie lesen.
Schönen *gefĂŒhlten* Restfreitag… Argh. Seltsam ist das.
VVN
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Ich wĂŒnsche Dir, dass es Dir ganz schnell immer besser geht.đ«âïžđ«Danke… den wĂŒnsche ich dir auch .
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đ Dir natĂŒrlich ganz genauso gute Besserung! đ
VVN
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Danke Dir đ€©
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Geht es Dir inzwischen besser?
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Wenigstens ein bisschen?
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Nicht nur gefĂ€llt mir drĂŒcken, lieber Valentin, auch antworten đ. Ich nehme mal an, immer noch schlimm đȘ
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Manchmal braucht es eben etwas Zeit… đź
Wir haben hier auf dem Blog die MentalitĂ€t, dass ein: „GefĂ€llt mir“ nicht ausschlieĂlich *DAS* bedeutet, sondern auch einfach: „Ich hab deine Botschaft wahrgenommen.“ -> https://caraxvannuys.blog/2019/11/29/die-sache-mit-den-likes/
So mache ich das also öfters, wenn ich mit dem Antworten nicht hinterherkomme (= ich lese und schreibe bei ĂŒber 300 anderen Blogs), oder wenn das Blogeintrag verfassen allein schon Kraft kostet und ich kurz entspannen muss- Damit mein GegenĂŒber weiĂ: Kommentar ist gelesen! Kann also sein, dass das mal wieder passiert- đ
Und in diesem Sinne: danke fĂŒr deine Nachfrage! Es wird und wird.
Gute Nacht! VVN
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Hey, keinen Stress mein Lieber! Mich hat es wirklich interessiert, deswegen die Nachfrage. Hab einen guten Abend und komm gut durch das Tal! Ich drĂŒcke dich mal.
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Ich sag jetzt einfach mal: Ich bin auch da. Auch wenn ich nicht jedesmal mit vielen Worten reagiere. Ich lese Deine BeitrĂ€ge und ich lese sie gerne. Aber wenn ich nicht weiĂ, was ich sinnvoll sagen respektive schreiben kann, bleibe ich stumm. Sollte ich aber eine Frage oder ein Thema entdecken, wo ich das GefĂŒhl habe, etwas halbwegs sinnvolles beitragen zu können, tu ich das – und wenn es nur ein Smiley ist.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich manchmal auch einfach zu simpel gestrickt bin, um mehr oder weniger subtile Andeutungen zu kapieren. In diesem Fall bitte nicht ĂŒbel nehmen, wenn ich mal wieder auf dem Schlauch stehe. (Ich bin da eher der Hundetyp, und die sind etwas ârustikalerâ.)
đđđ€
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Lieber Ankor, danke dir fĂŒr’s Dasein. Und ganz sicher nehme ich dir nichts ĂŒbel , weder eventuelles: „Stumm bleiben“, noch mögliches: „Auf dem Schlauch stehen“. Keine Sorge. đ
Dein Kommentar hier hat mich auch sehr gefreut, obwohl’s mit der Antwort etwas dauerte. Das nimmst du mir hoffentlich auch nicht ĂŒbel. Gelegentlich ist der Zeitplan dann doch voller, als er es nicht ist- đ
Danke nochmal. Wir lesen uns. Bleib gesund! VVN
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đđđ€
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Wenn man hier kommentiere darf, grĂŒĂe ich an dieser Stelle erstmal…
.. auch als eher sporadischer Mitleser*in. Weshalb ich mir immer bloĂ sehr teilweise informiert vorkomme, aber aaaber auch teilinformiert mag ich zu dem Punkt mit den unwilligen Therapeut*innen gerade doch mal etwas loswerden.
ZunÀchst mal hoffe ich, dass die Dinge sich bei dir inzwischen etwas beruhigt haben, und evtl. schadet das hier auch mehr als dass es nutzt, also vorab erstmal alles Gute. Und wenn es schaden könnte, liest du vielleicht den Rest dann erstmal nicht oder spÀter.
tldr: Negative Erfahrung mit Therapiezeug und wie ich selbst zu diesem ziemlich typischen Ratschlag „Mach doch mal Therapie“ inzwischen stehe.
(CNs fĂŒr Psychiatrie-Machtmissbrauch und Gewaltandrohung; ab den Sternchen unten ist’s dann wieder eher harmlos).
Also, ich habe ja nun als Trans*-Person meinerseits das Problem, schon bei Anfragen nach Therapie mit mehreren Themen anzukommen, wozu u.a. so depressives Zeug, ein bisschen Trauma, aber auch das trans*-Sein selbst zĂ€hlen, das hierzulande nunmal auch als psychische Krankheit gilt. Womit ich, besonders bei Hinweis auf Letzteres, ein ziemliches Garantiethema fĂŒr Absagen mit mir herumschleppe.
Nach einem akuten Gewaltvorfall hatte mein Hausarzt mir dann doch mal jemanden vermitteln können. 25h Verhaltenstherapie, die mir teilweise schon geholfen haben, zumindest ein paar Tools zum Umgang mit akuten Flashbacks zu entwickeln, die mir am Anfang den Alltag echt schwergemacht haben. Ein paar Jahre spÀter, nach dem Trans*-Outing, mehr Belastungen, die dazukamen, neuer Thera-Suche, weil Arzt nicht mehr praktizierend, war die Erfahrung dann aber die: Das Erste, was den Leuten einfÀllt, ist klassischerweise, dass es am Trans*-Sein liegt. Und man doch erstmal versuchen _könnte_, ob man das nicht als erstes mal abschaltet.
Jetzt ist es so, dass die Trauma-Geschichte bei mir nicht annĂ€hernd dasselbe Kaliber haben dĂŒrfte wie bei dir, von dem her, was ich bislang von dir gelesen habe (und danke dir fĂŒr die Offenheit, mit der du damit umgehst, denn Akzeptanz dafĂŒr ist in unserer Gesellschaft ja leider alles andere als normal). NatĂŒrlich sind Menschen verschieden, und was du brauchst oder brauchen wĂŒrdest, wirst am Ende nur du entscheiden können. FĂŒr mich ist es allerdings so…
… es ist ein bisschen schwer zu erklĂ€ren, aber da dieser eine Therapeut, den ich mal ein paar Stunden regelmĂ€Ăig besucht habe, dem eher positiv gegenĂŒberstand, hatte ich eine Art fixe Idee, irgendwann dann mal eine „ordentliche“ Therapie zu machen. Liegengeblieben war ja noch genug dazu. Mal ein paar Wochen Klinik, erholen, Dinge aufarbeiten etc. Ausbildungsbedingt schob ich es vor mir her, und her.. Gleichzeitig blieb fĂŒr mich dadurch aber selbst bei einem ziemlichen Zusammenbruch (mit dem ich, wie mit ALLEM, natĂŒrlich wie immer allein klarkommen musste) dieses GefĂŒhl, dass da noch ein Rettungsanker ist. Nach dem Motto „wenn allein klarkommen wirklich GAR nicht mehr gehen sollte, kann ich da immer noch hin“. Soll heiĂen, mir gab das eine Art von Sicherheit, dass es da noch etwas gĂ€be, was ich nicht ausgereizt habe.
Nun, ein paar Jahre spĂ€ter, einen Arbeitsplatz samt mobbenden Kolleg*innen spĂ€ter, kam dann der Zeitpunkt, an dem ich dachte, es geht nicht mehr anders. Ich ging in die Klinik, und was ich dabei erlebte waren – nunja, Machtmissbrauch, ein Versuch von Konversionstherapie zur Cis-Person, ein Versuch, den Zusammenhalt mit den Mitpatient*innen zu spalten (und die SolidaritĂ€t war wirklich das EINE Positive bei der ganzen Sache)… und nach ein paar Tagen auf halbgeschlossener Station die Drohung, dass ich nun freiwillig gehen möge, oder sie mich rauswerfen wĂŒrden, mit resultierender Therapiesperre seitens KK (glaube, fĂŒr 2 Jahre wĂ€re das dann gewesen). Die Drohung, dass die Möglichkeit mit dem Fixieren ja auch noch bestĂŒnde, gab es gratis dazu.
Nun, ich ging freiwillig, war aber an diesem Punkt derart enttÀuscht von diesem System (einen Patientenvertreter hatte ich kontaktiert, aber der war schon am Telefon gÀnzlich uninteressiert an dem, was ich erzÀhlte), dass ich die Therapiesperre wohl ruhig hÀtte riskieren können. Ich hatte davor ganze Listen hoch- und runtertelefoniert. Nach diesem Erlebnis hatte ich keinerlei Motivation mehr, mit IRGENDJEMANDEM aus diesem ganzen Berufsstand jemals wieder zu tun haben zu wollen.
(SpÀter habe ich erfahren, dass ich offenbar nicht die einzige trans*-Person war, mit der das in exakt dieser Klinik so lief.)
Was soll ich sagen. Es war zwar erstmal alles andere als schön, weil ich gewissermaĂen gefĂŒhlt mein letztes Ass gespielt hatte, und dabei kaputter nach Hause kam als ich es vorher gewesen war. Aber auf einer gewissen Ebene fĂŒhle ich mich andererseits auch befreit seither. Frei von dieser Idee, dass man halt „einfach mal ordentlich Therapie machen“ solle. Oder mĂŒsse.
Fakt ist einfach, und das war auch bei der Verhaltenstherapie schon so, dass so eine Therapie ja weder etwas ungeschehen macht, noch einen neuen Menschen aus irgendwem machen könnte. Und gerade als Trans*-Person spĂŒrt man einfach auch sehr deutlich: Letztlich exerzieren die Leute da auch bloĂ ein Programm nach gewissen GlaubensgrundsĂ€tzen an dir durch. Wenn du das Pech hast, jemand zu sein, der in dieses jeweilige (Glaubens-)System nicht passt, was als nicht-cis-hetero-Mensch ziemlich leicht passiert, sind die Leute bereits ĂŒberfordert und können nichts mit dir anfangen.
Ich bin sicherlich immer noch ein ziemlich kaputter Mensch, dissoziiere unter Stress lustig vor mich hin, habe zu gewissen Jahreszeiten eine Paranoia, bei der sich irgendwie alles gelĂ€hmt anfĂŒhlt.. aber naja. Zumindest verschwende ich keine Energie mehr darauf, mein Heil bei irgendwelchen Leuten zu suchen, die glauben, mir besser erklĂ€ren zu können, wie ich mit mir klarkomme, als ich selbst.
Besonders die OberĂ€rztin, die die Dienstanweisung gegeben hat, mich zu misgendern, was besonders vor Besuchenden, lautstark auf dem Flur, die pure DemĂŒtigung gewesen ist, finde ich auch in der Nachbetrachtung einfach nur grausam. Mein Gerechtigkeitssinn wĂ€re sehr dafĂŒr, dass es fĂŒr die Dame Konsequenzen gegeben hĂ€tte. Mein ursprĂŒnglich (von der Kindheit her) mal sehr gutes, zu dem Zeitpunkt aber bereits angekratztes Vertrauen in Ărzt*innen hat es ziemlich zerfetzt. Aber irgendwie hat es am Ende etwas Gutes gehabt: Es war wohl der fĂŒr mich deutlichste Hinweis darauf, dass Psychotherapie nicht in erster Linie dazu da ist, Leuten zu helfen. In erster Linie ist sie dazu da, Leute auf einen Pfad des „Normalseins“ zurĂŒckzubringen, die sich davon nie allzu weit entfernt hatten. Deswegen schwĂ€rmen meine cis-het-normalo Bekannten alle davon, wie sehr ihnen das geholfen hat, was ich dann auch ertragen musste. Was soll ich sagen, fĂŒr mich selbst. Wahrscheinlich bin und war ich einfach nie „normal“ genug dafĂŒr.
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Also, soviel ein bisschen Hintergrund zu mir, und wie ich zu meiner Haltung komme, und dass die nicht aus dem Nichts entstanden ist. Ich lese dich ja nun schon hin und wieder und sehe in dir einen ziemlich lieben und .. extrem gut reflektierten Menschen. Und wenn es dann offenbar Leute gibt, die dir raten, doch mal Therapie zu machen, frage ich mich ein bisschen, was diese Leute denn denken, was man _dir_ in einer Therapie bitte noch beibringen soll. Wie ich das sehe, ist das, was man an Tools da lernen und mitnehmen kann, an ernsthaft nĂŒtzlichen Dingen, wirklich einigermaĂen begrenzt.
Das soll jetzt alles nicht heiĂen, dass ich denke, dass es dir auf keinen Fall etwas bringen _kann_ (und selbst wenn wir uns gut kennen wĂŒrden, wĂŒrde ich mir nicht anmaĂen, das entscheiden oder bloĂ beurteilen zu können). Aber das Thema kommt doch immer mal wieder vor bei dir und scheint dich insofern zu beschĂ€ftigen, von daher wollte ich mal in den Raum stellen… es ist in unserer Gesellschaft ziemlich normal, erstmal „mach doch Therapie“ zu sagen, sobald es Leuten psychisch nicht gut geht. Aber den goldenen Weg zum GlĂŒck sehe ich fĂŒr meinen Teil darin inzwischen nicht mehr. Man hat eben auch eine ganze Menge emotionaler Kosten dadurch – Hoffnungen, Energie, Zeit, die man fĂŒr anderes nutzen könnte. Und manchmal ist es am Ende dann eben so, nachdem man das alles aufgewendet hat, wie du schon schreibst… manchmal schadet es dann obendrein noch mehr als es nutzt.
Es ist ja auch so: Irgendwann ist so eine Therapie immer zu Ende, selbst wenn sie gut lÀuft, und dann ist dieser Mensch eben wieder weg. Vielleicht ist es manchmal einfach besser, sich das Ganze von vornherein zu sparen.
Ich hoffe, das kommt jetzt alles nicht zu besserwisserisch an – wie ich es sehe, bist der Einzige, der entscheiden kann, ob er das Risiko eingehen will und/oder kann, du selbst. Es soll einfach mal ein Feedback dahingehend sein: Du bist nicht allein mit dieser Ăberlegung, ob ein Versuch dahingehend wirklich (immer) so eine gute Idee ist. Wenn es schlecht lĂ€uft, kann es schlieĂlich trotzdem noch eine ganze Menge kosten.
Gute Erholung und alles Liebe đŒ
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Heyhey! Erstmal: natĂŒrlich darf man hier kommentieren! Dankeschön also fĂŒr’s Teilen deiner/eurer Geschichte im Ăberblick… Und fĂŒr die viele investierte Zeit! đ
Ich stelle vorweg, dass ich bei allem zustimme, was in Richtung: „das Therapiesystem ist oftmals nicht auf Individuen ausgelegt, die aus der Norm fallen“ geht. Und keine eurer geschilderten Erfahrungen ĂŒberrascht mich, leider Gottes. Weder das angeordnete Misgendern seitens dieser unsĂ€glichen OberĂ€rztin, noch der Konversionsversuch (= WTF!!! đđ), noch alles Andere, was du/ihr im Therapiesystem an neuer Diskriminierung/Ausgrenzung/Retraumatisierung erfahren musstet. Auch in deinem/euren Fall hat jeder Therapieanlauf offensichtlich *WEITAUS* mehr Schaden angerichtet, als dass er Hilfe gebracht hĂ€tte.
Wie hinlĂ€nglich bekannt ist, teile ich diese traurige Bilanz und demnach auch das: „Man hat eben auch eine ganze Menge emotionaler Kosten dadurch â Hoffnungen, Energie, Zeit, die man fĂŒr anderes nutzen könnte.“ đ
NatĂŒrlich beschĂ€ftigt mich das Thema „Therapie“ also noch, aber nur, weil mir unwissende Menschen öfters vorschlagen, es vielleicht nochmal zu probieren. Daher habe ich diesen Therapie-Dreiteiler vorrangig geschrieben: um zu erlĂ€utern, weshalb ich MIT DIESEM SYSTEM ABGESCHLOSSEN HABE. đ
Letztlich mach ich es seit 2012 so, dass ich ausschlieĂlich auf SelbstfĂŒrsorge, mein soziales Umfeld und mich, mich, *mich* setze – und ich sehe nicht, dass sich das je nochmal Ă€ndert. Am Ende des Tages war ich ohne Therapie wirklich immer besser dran. đ€
Danke ĂŒbrigens fĂŒr den: „ziemlich lieben und .. extrem gut reflektierten Menschen“. Und, nein: ich hab beim Lesen deines/eures Kommentares 0 Prozent Besserwisserei gefĂŒhlt. Er wirkte einfach sehr ehrlich und wie eine niedergeschriebene Herzensangelegenheit. đ
Solidarische GrĂŒĂe und einen entspannten Abend! VVN
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Danke fĂŒr die Antwort.
Es ist fĂŒr mich sowas wie eine Herzensangelegenheit. Mir tut’s bis heute leid, dass ich im Nachhinein erfahren musste, dass die in dieser Klinik noch wenigstens eine andere trans*-Person nach mir fertiggemacht haben, die ich als ebenfalls recht suizidal erlebt habe, die ich im Nachhinein betrachtet gern gewarnt hĂ€tte (aber zu dem Zeitpunkt nicht kannte), und bei der ich nicht mehr erfahren habe, was aus ihr spĂ€ter geworden ist. Irgendwohin hatte ich damals auch ne Mail geschrieben, weil ich fassungslos war, dass sowas passieren kann und darf, und obendrein noch von der KK finanziert wird.
Aber naja, was will man machen. Wenn ich privat und alleine versuchen wĂŒrde, das namentlich öffentlich zu machen, wĂŒrden die mich verklagen, bis ich am Schuldenberg zugrunde gehe. Und wer helfen wollen sollte, sehe ich bis heute nicht. Ich hab’s dann vorgezogen, mich eher aufs Ăberleben zu konzentrieren.
Das mit dem Entspannen versuch ich dann mal, ich hatte an dem Kommentar bzw. dem Wieder-Dran-Denken jetzt ziemlich zu knabbern, seit ich den geschrieben habe. Wenn unsere „wir“-Instanzen sich einschalten, ist das auch meistens ein Zeichen, dass irgendetwas gerade nicht besonders toll lĂ€uft. Aber es beruhigt mich ja schonmal, wenn du’s nicht als belastend und/oder Zumutung auffasst đ
Einen schönen Abend dir!
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Beautiful blog
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Thank you! For commenting and stopping by! đž
VVN
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