Immer dann, wenn Wolf sich weit entfernt und auĂer Landes befindet, verschiebt sich mein Fokus *natĂŒrlich* weg von dem, was er gewöhnlich in unserem gemeinsamen Alltag tut, und hin zu dem, was er alles in meinem „Solo“-Alltag hinterlassen hat. đž
Abgesehen von den offensichtlich logistisch-relevanten Sachen, wie den SchlĂŒsseln zu seiner Behausung an meinem eigenen SchlĂŒsselbund, oder Teilen seiner Post in meinem ReisegepĂ€ck (= „Lies die Briefe bitte in Ruhe, V., fotografier sie mir ab und schick mir das dann.“), oder Abholscheinen in meiner Börse gibt es unendlich viele kleinere Dinge, die mir aktuell geradezu entgegenspringen. đž
Der Rest „Piratos“, die wir beim Lungern nach meiner OP im letzten Oktober gegessen haben, das Regalfach mit *ausschlieĂlich* Wolfs BĂŒchern, eine kleine UmhĂ€ngetasche von ihm links daneben, die „DrachenzĂ€hmen leicht gemacht 3“-Blu-ray (= Geschenk zu meinem 35. Geburtstag) nah beim Fernseher, die wichtigen zwei Dosen „Caotina“, diverse KrĂ€utermischungen in meinem Eisfach, zwei Flaschen seines LieblingscrĂ©mants, Bailey’s, Tomatensaft đ€ und Malzbier im normalen KĂŒhlschrank drunter, in der KĂŒche herumstehendes Olivenöl und neuer „Segafredo“-Espresso, unsere BDSM-Wandauslage und Toy-Boxen in meinem Schlafzimmer, der von ihm jĂŒngst anmontierte Badezimmerspiegel nebst neuer Duschhandbrause, unser ganz eigenes Bettzeug zu meinem 29. Geburtstag, FFP2-Masken und *Coronatests* von ihm an mich (= „Damit du DA auch versorgt bist!“ đ ), manche heiĂgeliebte IAMX-CDs, mein wundervoller groĂer Reiserucksack, den es diese Weihnachten on top fĂŒr mich gab, kabellose Lautsprecher und Wolfs zahlreiche ausrangierte Pullover und T-Shirts in meinem Kleiderschrank (= Kein Geiz. Geiz ist Wolf fremd. Ich finde bloĂ Second-Hand-Zeugs mit immens persönlichem Bezug zum ehemaligen EigentĂŒmer toll)… Dies und noch etliches mehr.
AuĂerdem – nicht und niemals zu vergessen – die Narben, die er mir mit unserem Skalpell geschnitten hat und die TĂ€towierungen, die ich von ihm designed und auf meinen kleinen Körper platziert bekam. đ
(Letzteres sind selbstverstĂ€ndlich *keine* „kleineren Dinge“ mehr. Es sind riesige Gesten der Verbundenheit.)
All das bringt mein Herz zum Singen, I shit you not.
Und so anders sich unsere Verbindung ĂŒber Berge, Ozeane und Kontinente hinweg anfĂŒhlt, so wenig möchte ich das damit verknĂŒpfte GefĂŒhl missen, dass wir wahrhaft alles zusammen meistern können.
In Zeiten seiner Abwesenheit tritt es deutlicher hervor denn je.
Zwar könnte man argumentieren, dass Wolf *ohnehin* nie weit weg ist (= Aufenthalte in Gegenden ohne Mobilfunknetz und Internet ausgenommen) und schlieĂlich alle paar Stunden anruft, bzw.: Fotos, Nachrichten und Brieftauben schickt. đ
Trotzdem – die Distanz bedient schlichtweg andere emotionale Felder und drĂŒckt auch andere Knöpfe.
Von mentaler Seite her wĂ€ren da also Aufgaben, die ich fĂŒr ihn zu erfĂŒllen habe (= völlig fernab von BĂŒrokratie und Haushalt), explizite Texte und Bilder, die ich ihm senden kann oder „muss“, EquipmenteinkĂ€ufe fĂŒr unser Wiedersehen und sowieso *die gesamte Bandbreite* von Spielchen, die selbst bei lĂ€ngerer rĂ€umlicher Trennung keinerlei Langeweile aufkommen lassen – Abnehmchallenge inbegriffen. đ
Auch die vergangene Nacht war… Kurz mal sehr gut. Daher dachte ich, ich schreib das alles jetzt rasch auf, bevor sich womöglich ein anderes Thema fröhlich dazwischenwurschtelt.
Ah. Ich lieb’s einfach, dass „nah“ UND „fern“ hinhaut.
Irgendwer hier, dem es mit der temporÀren Abwesenheit von Partnerin oder Partner Àhnlich spannend ergeht?
Und, so oder so: einen grandios-omikronfreien Sonntagabend euch! đž
VVN
P.S.: The Birthday Massacre stehen kurz vor ihrem nÀchsten Albumrelease. Da es mir *jedes. einzelne.* ihrer bisher acht Studioalben voll gegeben hat, bin ich excited bis Meppen.
P.P.S.: vorhin. Karamell-Macchiato mit đ»!

„die Distanz bedient schlichtweg andere emotionale Felder und drĂŒckt auch andere Knöpfe“
Sehr schön ausgedrĂŒckt und ja- so erleben wir in der Partnerschaft auch rĂ€umliche NĂ€he und Distanz. Das wurde mir in der Reha- Zeit sehr bewusst und jetzt wieder im tĂ€glichen Zusammensein.
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Liebe Marie & Co., ich freu mich, von euch zu lesen. đ
Bei euch und eurem Mann ist der Grund fĂŒr jede rĂ€umliche Trennung natĂŒrlich nochmal ein ganz anderer, beĂ€ngstigender und um LĂ€ngen „ernsterer“. Dass ihr das gemeinsam bewerkstelligt, ist so đźđđ»!
Ich wĂŒnsche euch allen weiterhin von Herzen ganz viel Kraft fĂŒr die Alltagsherausforderungen, die sich nun aktuell wieder auftun. Und eurem Mann abermals… *Beste* Besserung. đ
In diesem Fall hoffe ich sogar, dass keine groĂartige rĂ€umliche Trennung mehr sein muss. Alles erdenklich Liebe! VVN
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Tagelange rĂ€umliche Entfernung kennen wir ja auch hier – wenngleich nicht solche Entfernungen wie derzeit bei Euch. Desto mehr genieĂen wir die Zeit, die wir gemeinsam haben.
Liebe GrĂŒĂe!
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Ja, dass man jeden gemeinsamen „Endlich wieder“-Moment sogar doppelt und dreifach feiert (= und nutzt, und zu schĂ€tzen weiĂ), gehört eindeutig zu den guten Dingen bei temporĂ€rer Fernbeziehung. đș
Wir machen jetzt schon Listen mit Sachen, die wir im MĂ€rz unbedingt tun wollen. đž
Guten Morgen, bester Doppelt-b! VVN
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Ich kann sehr gut nachvollziehen, was Du schreibst.
Ich kenne das auchâŠ
(In diesen Zusammenhang fĂ€llt mir eine Komödie ein, die wie ein Familienfilm anmuted, aber einen sehr sehr ernsten Hintergrund hat, welcher erst am Ende wirklich deutlich wird: âPlötzlich Papaâ (in der ARD-Mediathek und andere Mediatheken). Hat das Niveau von âDas Leben ist schönââŠ)
đđđ€
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Oh – vielen, vielen Dank fĂŒr den Filmtipp, lieber Ankor! Wie du weiĂt, schaue ich super gern Filme, und diesen ganz bestimmt. đ
AuĂerdem mag ich Omar Sy. đș
Schön, dass du uns wieder besucht hast und mich so gut verstehst- Bis bald! VVN
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Ich lese gerne Euren Blog. đ€
(Sollte der Film in der Mediathek nicht mehr online sein, sag was, dann kann ich Dir einen privaten Link per Mail schickenâŠ)
đđđ€
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