Depressive Untätigkeit unbekannten Ursprungs.

Oookay, liebe Freunde: ich komm zu nix. Also: NIX, NIX, NIX. Irgendwie fehlt die Antriebskraft.

Dabei hab ich seit vorhin sturmfrei, Wolf ist draußen mit Kumpels auf u.A. sportlicher Mission und kommt erst morgen Abend zurück – ich könnte also ohne Eile unsere saubere Wäsche verräumen, Ordnung schaffen und ein wenig Lachs essen– 😅

Stattdessen liege ich wie ein nasser Sack im Schlafzimmer und spiele ohne Herrn Carax Borderlands III 😿 (= anbei das „Let’s Play“ vom Gronkh & Co., für alle, die es interessiert):

So langsam bekomm ich auch solo den Dreh raus mit der Steuerung, den Modifikationen und den 100 000 Waffen, und daher macht es zunehmend Spaß – gleichzeitig IST ETWAS, und ich spüre, wie bedrückt, niedergeschlagen und lost ich bin (= „lost“. Jugendwort des Jahres 2020. Ernsthaft. Unsere Wahlfamilie, Herr Carax und ich fragten uns, ob die Jury die letzten 15 Jahre unter einem Stein gewohnt hat. 🤔).

Da wäre also dieses eklig-lähmende Gefühl, jedoch kein greifbar konkreter Grund dafür, und ich hasse es, wenn meine Emotionen rätselhaft durch die Gegend wabern.

Möglich, dass die Zeitumstellung tatsächlich eine Rolle spielt, mit der plötzlich früher hereinbrechenden Dunkelheit. Möglich, dass mir die Gründe nachhängen, die zum viel thematisierten Kontaktabbruch führten. Genauso möglich, dass Wolfs Herbsttraurigkeit partiell auf mich übergesprungen ist. 😯

Dabei hatten er und ich ein immens gutes 17-jähriges Jubiläum. Wir lagen bis in die Morgenstunden gemeinsam auf dem supergemütlichen Katzenplätzchen, teilten eine Flasche Crémant, hörten unsere derzeitige Lieblingsmusik und freuten uns darüber, beieinander zu sein.

Die gefühlte Endlos-Thematik mit Z. ist seit neun Tagen wohlgemerkt auch ausgestanden, Wolf hat das letztlich überfällige Gespräch gesucht und geführt, und den Kontakt zu Z. auf eine Kaffeetrinkbekanntschaft reduziert. Keine Übernachtungsbesuche mehr, keine (vorher durchschnittlich einmal pro Monat stattfindenen) Unternehmungen mehr zu zweit… Bloß mal Kaffee, oder ein „Hallo“ auf künftigen Feiern. FINDE ICH GUT. Zumal Z. immerhin von sich aus zugegeben hat, innerlich sehr auf eine feste Beziehung mit Wolf gehofft zu haben. Völlig ungeachtet des Faktes, dass ich nunmal hier bin und nirgendwo hin gehe– (!) 🐙😒🐙😒

Am Sonntag schenkte Wolf mir außerdem ein (für ihn) sehr wertvolles, oft getragenes T-Shirt und versprach, in Bälde die Schokotorte für uns zu backen- AN ALLDEM kann die depressive Verstimmung augenscheinlich nicht liegen.

Möglich, dass mich aber auch die Ungewissheit hinsichtlich eines zweiten Corona-Lockdowns mitnimmt: nicht um meinetwillen, sondern weil diverse liebe Menschen arg darunter leiden und Beistand vor Ort zu leisten unmöglich ist (= aufteilen kann ich mich leider Gottes noch nicht). Und dann ist da noch die Tatsache, dass ein früherer Freund von mir todkrank ist.

Alles Gründe, oder keine. Wer weiß: ich nicht. Macht ihr euch einen angenehmen Abend… Und wenn ihr nicht wisst, wie ihr ihn verbringen sollt, probiert euch an The Boys, oder an The Old Guard. Den wollte ich euch schon letzte Woche empfehlen.

VVN

P.S.: gebrauchte Klamotten aus Wolfs Garderobe. Das findet manch einer vielleicht merkwürdig, aber mich macht das glücklicher, als jedes neue Designerstück der Welt. 💖

14 Kommentare zu „Depressive Untätigkeit unbekannten Ursprungs.

  1. Auch wir schicken eine Umarmung.
    Und wenn es nicht eines davon ist, was du aufgezählt hast, kann es auch von allem ein bisschen sein.
    Und auch du darfst dich mal hängen lassen.
    Nach diesen ganzen Sozialmarathonen (oder so ähnlich), hätte es mich gewundert, wäre das spurlos an dir vorüber gegangen.

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    1. Es… *Beunruhigt* mich immer, wenn ich keinen direkten Ursprung der Misere ausmachen kann. Aber: umso beruhigender ist es, da im Zweifelsfall nicht alleine durchzumüssen- 🙂

      Danke daher auch sehr für das 💖 und die lieben Worte! Oh. Euer neues Video hab ich zumindest „geschafft“ zu sehen. Leider kann ich die gesamte Therapiekritik in Gänze bejahen… Deshalb genauso ein 💖 von mir an euch!

      VVN

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  2. Dann gönne Dir einfach einen Tag qualifiziertes Abhängen. Who cares?
    Wahrscheinlich spielen all die Gründe, die Du aufzählst, eine Rolle darin. Positiv ist doch die Geschichte mit Z. – wurde auch Zeit, daß sie es kapiert….
    Komm gut durch den Tag!

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    1. „Qualifiziertes Abhängen“. Das ist schön formuliert. „Abhängen mit Diplom“ könnte man es auch nennen. 😆

      Und, ja: ein Mix aus allem ist nicht unmöglich. Gleichzeitig erzählt Wolf mir ebenfalls, dass die (geregelte) Sache mit Z. wirklich gut sei. Mhhh. 😇

      Komm du gut in den Freitag! VVN

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  3. Ich weiß nicht, ob dir das irgendwas bringt, aber mich stresst es oft noch mehr, auf Ursachensuche zu gehen. Wenn ich einfach akzeptiere, dass es mir halt gerade nicht gut geht, und dafür nett zu mir bin, bis es wieder besser geht, geht es unterm Strich schneller und glatter. Aaaber ich lese auch raus, dass du lieber checken möchtest, was in deinem Gefühlsleben abgeht, da hilft dir der Ansatz auch nicht weiter… Hm, fühl dich trotzdem solidarisch gegrüßt und hier ist noch ein 🦑 für die olle diffuse Depression!

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    1. Carlie! Danke für den 🐙! Und ich weiß, was du meinst: auf sowieso bereits vorhandenen Stress (= und sei es in Form von absoluter Niedergeschlagenheit) WEITEREN Stress zu packen, kann echt stark an den Baum gehen… Insofern bin ich ebenfalls ein Vertreter radikaler Akzeptanz- 😇

      Momentan teilt mir mein Instinkt allerdings mit, die Ohren gespitzt und die Augen offen zu halten- 🤔

      Hab einen entspannten Freitag! VVN

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    1. P.S.: „The Old Guard“. War für mich genau das, was man sich von einer Graphic-Novel-Verfilmung erhofft. Zwar erinnerten die Dialoge über Unsterblichkeit stark an Anne Rice, und *wahrer* Tiefgang ist was Anderes, ABER: der Cast, der Soundtrack, die Bildästhetik und die Choreographien waren imho ein Träumchen! 😊

      Ich mag das, wenn sich die Leute mit einer alten Streitaxt wirklich anders bewegen, als mit einer Pistole oder Halbautomatik, und wenn Teamkampf auch TEAMkampf bedeutet- Das Nahtlos-Ineinanderübergehen von Attacken unterschiedlicher Leute von unterschiedlichen Orten aus… Irgendwie hatte der ganze Film diesen Flow. 😀

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  4. Das sind grad unruhige und bedrückende Zeiten, da nimmt es nicht wunder, dass sich ein depressiver Durchhänger breit macht. Das ging mir heute auch so. Mein bestes und liebstes Gegenmittel ist Lachen. Ich glaube, ich zieh‘ mir in der ARD-Mediathek noch einmal den am Montag gesendeten Eberhofer-Krimi „Sauerkrautkoma“ rein, der ist so herrlich schräg, am Tag danach hatte ich Lachmuskelkater. 😉

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