Vorhin beim morgendlichen Kaffeetrinken suchte Wolf nach Musik. „Oh. Katy Perry hat ein neues Album!“
„Huh. Wie finden wir denn das? Ich mag Katy Perry.“
„Also hören wir das jetzt.“
„OK. Aber dann mĂŒssen wir nachher direkt noch Ariana Grande anmachen! Der Schritt ist ohnehin lange ĂŒberfĂ€llig “
Und so verrichtete ich meine ĂŒblich-hĂ€uslichen Pflichten zu lauter Popmusik. Das war witzig, aber das Album „plĂ€tschert irgendwie“, wie Wolf treffend feststellte. Ăhnlich wie die neueste Platte der EinstĂŒrzenden Neubauten. WTF! Aber das nur am Rande. đ …
Nun kam ich vorletzten Freitag ja des Nachts an meinem anderen Wohnort an und war sofort umgeben von Ă€uĂerst unaufmerksamen Menschengruppen. Nach dem ĂŒblichen Ankommens- und SachenverrĂ€umungsprozess in meiner Höhle folgten (zu) wenige Stunden Schlaf und eine weitere Schicht im Austern-Dings. AnschlieĂend war Einkaufen angesagt – und der erste Besuch bei meiner ehemaligen Bar-Kollegin, der um circa 03:00 morgens (= nach einem wirren Telefonat mit Party-Wolf und einer spontanen Taxifahrt) in einem milkshakeklebrigen McDonalds endete. Ich aĂ dort nix und wartete nur, aber: Leute! Trunkenheit! Cliquenfehden! Und das zu Hauf.
Der Sonntag gehörte Herrn Carax‘ und meinem groĂartigen, medizinstudierenden Teamkumpanen – ich berichtete – und Montag bis Donnerstagmorgen Herrn Carax höchstselbst. đ±đđ»
Montagmittag nahm er mich in Empfang, mit meinem MilitÀrrucksack plus Extrabeutel voller WÀsche (= ich wasche oft bei ihm). Kaum lief die Maschine, brachten wir Unmengen seiner Pfandflaschen weg, setzten uns danach in unseren Stamm-Coffeeshop und erbeuteten am Abend mit Freund C. und dessen Partner die mehrfach erwÀhnte neapolitanische Pizza.

Nach dem durchaus lohnenswerten Restaurantbesuch (= Meereskind: die Adresse folgt! đ) gondelten Herr Carax und ich zusammen zu einer weiteren Verabredung, machten Dienstag einen wunderbaren StĂ€dtetrip voller Fotosessions, Eis und ParkstreifzĂŒgen, und gingen am Mittwoch unser heiĂgeliebtes „Pflicht-Brisket“ essen. Und um die ganze Action ausklingen zu lassen, lagen wir letzten Endes binge-watchend bei ihm, bis wir einschliefen, bzw. bis ich vier Stunden spĂ€ter erneut arbeiten musste.
Ich entfusselte also meine unkleidsame Kellnertracht, verstaute meine inzwischen trockene, saubere WĂ€sche und tingelte dementsprechend bepackt zum nĂ€chsten Job. Von dort ging es zweitmalig zu meiner Ex-Barkollegin, wo der vieldiskutierte unschöne Vorfall passierte. Trotzdem saĂen wir auch diesmal lange bei ihr im Laden, und nach wieder (zu) wenig Schlaf musste ich Freitagmorgen direkt ab 08:00 wach sein, um den Gasthermenwartungsmann in meine KĂŒche zu lassen.
Der trudelte irgendwann ein und ich hetzte zu meiner nĂ€chsten Schicht, die 1.) in einem gĂ€nzlich anderen Laden mit gĂ€nzlich anderem Team und 2.) eine Totale Nettigkeit von mir gewesen war. UrsprĂŒnglich hĂ€tte ich nĂ€mlich frei gehabt- (!) đ€
Mit Wolf am Telefon fuhr ich nach Feierabend nahtlos weiter, drittmalig zur ehemaligen Bar-Kollegin… Nicht ohne auf einem drangiert-K.O.en Zwischenstopp besagten Stuhl demoliert zu haben. Als meine Sushifreundin kurz darauf zu uns Beiden stieĂ, war ich immer noch arg neben mir, obwohl wir tolle GesprĂ€che hatten. Nach einem Ortswechsel lernte die Sushifreundin dann auch Herrn Carax kennen (= irgendwie hatte sich das in 3 1/2 Jahren nie ergeben), der uns alkoholfreie Cocktails machte… Oder machen lieĂ? đź

Irgendwann verabschiedete sie sich aber, nach – jedoch *nicht* wegen – einer lustigen Unterredung ĂŒber die KompatibilitĂ€t von Feminismus und Haftbefehl. đ – Ich hingegen harrte weiter bis etwa 02:45 aus, bis Herrn Carax mich zum Bus brachte. Er war wehmĂŒtig beim Abschied: „Es war so schön die Woche, bleib nicht zu lange weg!“ – und ich genauso, mithin* bekam ich nochmals (zu) wenig Nachtruhe und musste dennoch postwendend erneut arbeiten. đ
Das tat ich, raste nach Dienstschluss heim, stopfte PS4 und GepĂ€ck in meine Reisetasche, duschte im Eiltempo, raste – immerhin frisch geputzt und leger gekleidet – weiter zum HBF und wurde am spĂ€ten Abend von Wolfs Ex-Freundin am Gleis abgeholt. Wir freuten uns riesig, war sie schlieĂlich lĂ€nger weggewesen, und fanden prompt noch Platz bei unserem Stamm-Asiaten, um Urlaubsfotos zu gucken und Tee zu trinken.Â
Allzu lange konnte ich allerdings nicht bleiben, weil Wolf schlieĂlich auf mich wartete, mit Quiche, GĂ€sten und ABBA. Ich feierte also, tanzte viel mit ihm und betrachtete die kleine Runde plankonform stocknĂŒchtern beim Betrunken-Sein. đ
SelbstverstĂ€ndlich war all das super! Gleichzeitig, und darum geht es wohl eigentlich beim Sozialkater, habe ich diesen gesamten (themen-)intensiven, maskentragenden oder lĂ€cheln-mĂŒssenden, menschlich herausfordernden, Planung benötigenden Marathon in der Gewissheit durchlaufen, dass meine Gewaltvergangenheit in meiner Abwesenheit. in groĂer Runde. zu 97% faktisch falsch. kĂŒchenpsychologisch oll. herumgetratscht und ausdiskutiert wurde.Â
Auf einer Gartenparty wie der solchen, auf der ich all die Mojitos machte. Wolf hatte mir davon berichtet, kurz bevor ich an jenem vorletzten Freitag in den ICE gestiegen war… Und seitdem schleppe ich die Sache mental mit mir herum. Bis ich die betreffenden Personen wiedersehe, um da eigens ein, zwei Dinge klarzustellen, laufen mitunter wildfremde Leute da drauĂen herum, die sich fröhlich erzĂ€hlen: „Hey! Wusstest du schon? Valentin ist missbraucht worden!“Â
Dabei macht die Tatsache, dass ich missbraucht worden bin, in etwa 3% meines persönlichen Gesamtabfucks aus. „Es wĂ€re ja schön“, sagte ich zu Wolf, „Wenn ich *NUR* missbraucht worden wĂ€re! Aber der Missbrauch ist nicht der Punkt, und ich *HASSE* es, dass der Fokus darauf gelegt wurde! Als sei das mein Hauptproblem! Und zudem öffentlich in einer Gruppe von Menschen, die ich zu guten Teilen nichtmal kenne?!“ đĄ
Ich bin davon jedenfalls aus der Bahn geworfen und fĂŒhl mich ultimativ-missreprĂ€sentiert, ohne etwas dagegen tun zu können. Zumindest wird das so sein, bis ich die Typen in die Finger kriege. Schlimm fĂŒr mich, der bei Problemen gerne direkt loslĂ€uft, um sie zu lösen. Mir macht das was aus, wirklich. Und ich denke stĂŒndlich daran- Daher wohl ursprĂŒnglich das niedrige Energielevel. Wolf tut sein Möglichstes, aber ich bin vergrĂ€tzt und traurig im Wechsel. FĂŒr „die“ ist es nur Klatsch und Unterhaltung. FĂŒr mich… Naja. *NICHT*. đđđ
VVNÂ
*Dieses unsĂ€gliche „mithin“ ist dem Wurstzeit-Flo gewidmet. Konter zum „aufgemerkt“. Verdammte Juristen.
Ich kann Deinen Unmut gut nachvollziehen, auch wenn mein Erfahrungsschatz ein gÀnzlich anderer ist.
đđđ
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Dankeschön! Das ist lieb! đ
Viele abendliche GrĂŒĂe! VVN
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Lasse ein âgelesenâ like hier, denn gut finden, kann ich das âgetratscheâ nicht
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Auch an euch ein „Danke“! Meine Begeisterung ĂŒber dieses Gerede hĂ€lt sich gleichbleibend bei -45… đ€
VVN
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Erst einmal vielen Dank fĂŒr die ultimative Zusammenfassung lieber Valentin.
Das *bleib nicht zu lange weg* geht ans Herz. đ
Und des Weiterem ein paar đđđđđđđ fĂŒr dich. Trasch hintenrum ohne sich selbst erklĂ€ren zu können und vor allem Conta zu geben, hmmmmm đđđđđ
Habt einen schönen Abend
Viele GrĂŒĂe Sandra
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Dir ebenfalls einen wundervollen Abend, liebe Sandra! Die zahlreichen đđđ werden dankend in den Vorrat integriert! đ
Ansonsten hast du Recht, es *ist* Die Ultimative Zusammenfassung (TM). Der zweitlĂ€ngste Text, den wir hier je veröffentlicht haben. Aber es war – und ist – eben auch immens viel los! đź
Geht es DIR denn gut? VVN
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Es geht aufwĂ€rts đ
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Wenn ich ĂŒber Hintenrum- Getratsche lese, könnte ich im Dreieck springen. Ich kenne das von Dorf und Kleinstadt und es ist einfach nur Ă€tzend, wie einem ebenjene Leute unschuldig fröhlich grinsend ins Gesicht schauen.
Wir produzieren mal đđđđđđđđđđđđđđđđđ nach.
Eine TratschPause und gesunde Ruhe!
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Die Form, in der ich derzeit springe, gleicht sogar eher einer RAUTE- đ
Argh. Vielen Dank fĂŒr die guten WĂŒnsche plus đ-UnterstĂŒtzung. Man konnte mich natĂŒrlich nicht persönlich auf meine Geschichte ansprechen! Denn das wĂ€re ja vielleicht unangenehm gewesen- đ
Passt auf euch auf! VVN
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Die erste HĂ€lfte ist ein respektabler Road Trip. đ Den muss Dir erstmal jemand nachmachen. „Mithin“ đ die zweite HĂ€lfte einen momentanen Umstand in Deinem Leben thematisiert, der eigentlich vermeidbar ist. Wie denkt Wolf darĂŒber. Tut es ihm Leid? Also, dass er mit seiner direkten Art Dinge anzusprechen bzw. anzupacken, was ja eine grunderaus gute Eigenschaft ist, bei Dir im vorliegenden Fall zu einem seelischen Fuck gefĂŒhrt hat.
Und zuletzt, ein richtig gutes Pizzabild – so eine hĂ€tte ich jetzt auch gern… đ
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Oh, Wolf gebe ich da (nahezu! đ ) keine Schuld. Dass er mir das direkt erzĂ€hlt hat, empfinde ich sogar als Ă€uĂerst loyal und hĂ€tte es an seiner Stelle genau so gemacht! WĂŒrde jemand ĂŒber ihn Quark reden, wĂŒrde ich ihn jedenfalls auch umgehend darĂŒber in Kenntnis setzen! đ
Sowieso war er ja nicht „der Ursprung des seelischen Fucks“, sondern diese neugierig-tratschenden Leute. Wenn ĂŒberhaupt, hĂ€tte ich mir gewĂŒnscht, dass er alle „Fake News“ bei denen richtigstellt, was er VERSUCHT hat, aber gescheitert ist (= spĂ€te Uhrzeit. Massig Alk bei allen). đ€
SOMIT muss ich das beizeiten selber regeln. Und wenn ich die alle aufmische- đ
Gute Nacht… Und vielleicht isst du morgen ja Pizza? VVN
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Boah, was fĂŒr ein Programm Du da hinter Dir hast…
Dieses Hintenherum- Geplapper anderer Leute ist widerlich und die Frage sollte sein, wer von denen Dir zuerst ĂŒber den Weg lĂ€uft…
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Es war schon ein ganz schönes Rodeo: in der Tat- Irgendwie artet das sozial und terminmĂ€Ăig in „meiner“ Stadt immer aus! đ
Und im Grunde ist das ja auch was ganz Wunderbares. BloĂ, dass es diesmal leider Gottes ĂŒberschattet wurde von dem dummen Gelaber! Zu hoffen ist, dass meine VergrĂ€tztheit mit der Zeit abklingt. SONST đ
Alles Liebe an dich! VVN
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Was ich mich frage, wieso wissen das alle? ErzĂ€hlst Du es immer freimĂŒtig oder wieso macht Deine Geschichte die Runde?
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Meine Geschichte machte ja eben leider *NICHT* die Runde…! đź
WĂ€ren die Dinge korrekt dargestellt worden, hĂ€tte ich nun zu 0% Ărger und absolut kein Problem damit! ABER: so war es bloĂ olles Gerede, das ein völlig falsches Bild der Gesamtlage vermittelt- đ
Du musst dir vorstellen, dass ich in vielerlei Hinsicht ein sehr anderes Leben fĂŒhre, als andere „jĂŒngere“ Leute. Auf Parties muss ich z.B. immer darauf achten, dass niemand Fotos von mir macht, und dass niemand meine Nummer nimmt- So auch in diesen Kreisen. Das wurde thematisiert, und mir dann „Missbrauch“ als BegrĂŒndung dafĂŒr angehĂ€ngt, was sich in buntesten Farben weiterspinnen lieĂ. đ
Ich hatte damit nix zu tun.
Viele GrĂŒĂe! VVN
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Ich kann mr das nicht richtig vorstellen, aber ich glaube dir, dass das eine schwere Situation ist. Gott sei Dank hast Du Deine Freunde!!
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FĂŒr Wolf und meine Freunde bin ich auch tĂ€glich dankbar. Gleichzeitig muss ich eben auf wahnsinnig vielen Gebieten sau-vorsichtig sein, auf denen andere Leute völlig unbedarft sein können- đ
Habe einen schönen Donnerstag! VVN
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Du auch, Valentin!
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Ich wĂŒrde auch ticken. Vor allem, weil ich erstens Getratsche hasse und zweitens weil man grade nichts tun kann. Ich könnte ja nicht abwarten mit zur Rede stellen. Ich wĂŒrd die Leute einbestellen. Irgendwie… und dann ramba zamba mit denen machen.
Es ist zum kotzen.
Mach Schnitzel aus denen!
đ„©đš
Und dein Pensum oha das wĂŒrde mir fĂŒr ein ganzes Jahr reichen. -,-
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Exakt aus diesen GrĂŒnden könnte ich auch im Strahl kotzen. Das ScheiĂgerede und dann die passive Position, in der ich mich befinde, was im Alltag schlichtweg nicht meinem Naturell entspricht- đ
Deshalb teile ich diese Schnitzelphantasien. Bis ins Detail. đĄ
Herzlichste GrĂŒĂe von: VVN
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Verbal natĂŒrlich. Aber das war sicher klar. đ
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Och… đ đ đ
VVN
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đ
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I loved soft crust pizzas fired in stone ovens before I was diagnosed with celiac sprue AND milk allergies. Now, I enjoy a rice/tapioca version by the same chef. So good. Hope you’re having a great Thursday. xo
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I believe you, I’d take a rice/tapioca-pizza as well! Why shouldn’t it be just as good? đ
A great Thursday to you, too! VVN
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đđđâ€ïž
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Dankeschön! Ich hab dir die Adresse inzwischen schnell mal „privat“ zugeschickt! đ
VVN
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